Sein Wahres Leben

Vergangenheit

Vergangenheit

„Doch damals geschah etwas furchtbares.“ Tom war an einer Stelle angekommen, über die er seit zehn Jahren nicht mehr sprach. Er atmete einmal tief ein und redete weiter. „Du warst mein Sonnenschein. Wenn man in dein Zimmer kam, war sofort jede schlechte Laune wie weggeblasen.“ Tom lächelte bei dieser Erinnerung.

„Eines Tages, du warst gerade knapp ein Jahr alt, wurde unser Manor überfallen. Ich hatte geahnt, dass etwas passiert, deshalb nahm ich dich aus deinem Bettchen und verließ eilig das Manor. Ich floh in Richtung Wald, doch plötzlich spürte ich, wie ein Fluch mich traf. Während ich zusammensackte dachte ich nur daran, wie ich dich schützen könnte, doch ich war schon zu schwach. Kurz bevor ich das Bewusstsein verlor, sah ich jemanden der zu dir trat, dich hochhob und ohne ein Wort mit dir verschwand.

Als ich aufwachte spürte ich einen tiefen Schmerz und eine unsagbare Leere in mir. Mein Partner war bei mir. Er war während des Überfalls nicht in der Lage mir zu helfen, es waren einfach zu viele. Es dauerte mehrere Wochen bis ich überhaupt die Kraft hatte aufzustehen. Mein Lebenswille war fast erloschen. Nur der Gedanke an dich und meinen Partner hielt mich aufrecht. Seit diesem Tag suchten wir dich und versuchen immer noch herauszufinden, wer dich damals entführt hat.

Vor knapp einer Woche war ich in der Winkelgasse, um dort einige Sachen zu besorgen, als ich plötzlich Hagrid mit einem kleinen Jungen sah. Eigentlich war mir das egal, da ich Hagrid nicht leiden kann kümmere ich mich auch nicht darum, was er tut, doch mit einem Mal spürte ich ein vertrautes Gefühl, von dem ich dachte, es nie wieder zu spüren.
Ich schaute mich um und mein Blick blieb auf dem Jungen an Hagrids Seite hängen. Da war es wieder, dieses unbeschreibliche Glücksgefühl, dass ich immer in deiner Nähe habe. Doch bevor ich etwas unternehmen konnte, war er wieder weg.

Gott sei Dank habe ich eine Menge Freunde in der Winkelgasse, so fand ich heraus wie du jetzt heißt. Ein kleiner Anruf beim Meldeamt, ein klitzekleiner Zauber und schon wusste ich deine Adresse. Ich rief ein paar meiner Gefolgsleute zusammen, schickte sie zu deinem Haus und ließ dich hierher bringen. Ich wollte dich selbst da raus holen, doch verhinderte ein Zauber, dass ich auch nur in die Nähe des Hauses kam.

Lucius und Sirius haben dich dann gerettet. Du warst schon bewusstlos, als du hier ankamst. Severus hat mit mir zusammen deine Wunden versorgt, danach mussten wir abwarten, wann du aufwachen würdest. Doch obwohl deine Wunden gut verheilten, blieb dein Fieber immer noch. Ich rief meinen Vater um Hilfe und er fand heraus, dass du als Vampir erwacht bist und Blut brauchst.“

Ein leicht geschockter Blick Harrys folgte auf diese Aussage, doch Tom sprach ohne Unterbrechung weiter. „Ich habe dich zum Bluttrinken gebracht und schon kurze Zeit später bist du aufgewacht.“ Tom schwieg nun. Harry schwirrte allmählich der Kopf und er bekam Kopfschmerzen, auch wurde er langsam müde, doch er musste unbedingt noch etwas wissen.

„Darf ich nun Fragen stellen?“ fragte Harry nach ein paar Minuten Schweigen schüchtern. „ Ja, jetzt darfst du fragen.“ Aufmunternd lächelte Tom ihm zu. „Hab ich das jetzt richtig verstanden. Ich wurde entführt, als ich ein Jahr alt war, du hast mich erst vor ein paar Tagen entdeckt, ich bin ein Vampir und ich habe zwei Väter?“ zählte Harry die für ihn wichtigsten Punkte auf. Tom nickte bestätigend. „Okay.“ sagte Harry langsam. „Dann habe ich jetzt nur noch eine Frage vorerst.“ Tom wartete ab und Harry sprach weiter. “Wer ist mein anderer Vater?“

In Toms Augen war ein Glitzern zu sehen. Er hatte nicht erwartet, dass Harry ihm sofort glauben würde, doch anscheinend  tat er es doch und jetzt fragte er auch noch nach Athanasios. „Dein anderer Vater ist auch ein Vampir und er heißt Athanasios Slytherin-Gryffindor, er will jedoch nur Nath genannt werden. Athanasios klingt ihm zu geschwollen.“ „Kann ich verstehen.“ murmelten Harry und Sal gleichzeitig. Überrascht sah Harry zu diesem.