Yoongi
Er hatte sich zwingen müssen, die Suppe zu essen und vielmehr nicht dabei auszurasten, wie Jimin ihn behandelte: Wie ein verwundetes Kätzchen, das nichts mehr allein konnte.
"Hyung, du musst das austrinken, damit du zu Kräften kommst."
Die glockenhelle Stimme seines Babysitters war einerseits beruhigend für seine Ohren, andererseits nervte es ihn und zog heftig an seinem Geduldsfaden. Es war bereits ein halbes Wunder, dass er nicht schon an die Decke gegangen war.
Jimin hielt ihm das Glas mit der Flüssigkeit darin näher an seinen Mund, aber Yoongi schob schließlich seine Hand davon.
"Warum habt ihr mich leben lassen?"
Der Jüngere sah kurz verwirrt aus, aber dann trat ein komischer Ausdruck in seine Augen und er stellte das Glas zurück auf den Nachtschrank. Zuerst blieb es still und Yoongi erwartete schon, keine Antwort zu erhalten, aber dann öffnete Jimin seinen Mund, um Yoongi zufrieden zu stellen.
"Nachdem du bewusstlos warst, wollte Namjoon-hyung dich zur Schlucht bringen und dich in die Grube werfen, aber Jin-hyung hat gesehen, wie abgemagert du warst und das dein Knöchel verletzt ist. Er hat ihn überzeugen können, dich nicht zu töten. Namjoon-hyung kann ihm keinen Wunsch abschlagen, weißt du?"
Yoongi runzelte die Stirn. Dieses Kind tat so, als wäre er kein bisschen gefährlich oder als wären sie Freunde, er hatte ihn sogar schon Hyung genannt.
Jimin starrte ihn an, schien in seinem Gesicht nach Hinweisen zu suchen, um herauszufinden, was er dachte. Yoongi verschloss sich sogleich. Er war undurchschaubar und das würde auch für immer so bleiben. Selbst dieser hübsche Junge würde nichts daran ändern können.
Er musste hier weg, und zwar so schnell wir möglich. So, wie er es verstanden hatte, war dieser Namjoon nicht sonderlich froh darüber, ihn hier zu haben und das bedeutete Lebensgefahr. Yoongi vertraute seinen Instinkten und wenn er das Gefühl hatte, das es eng wurde, stimmte das auch meistens.
"Ich muss gehen."
Seine Stimme klang harsch und undankbar. Am besten war es, dieses Kind würde ihn ohne federlesen gehen lassen, und am besten funktionierte das durch Angst.
Jimin sah erschrocken aus und Trauer lag in seinen Augen, als er die Worte verstanden hatte.
"W-was?", fragte er, sichtlich verwirrt.
"Du hast mich verstanden!", zischte Yoongi aggressiv und schubste Jimin von sich weg, um sich aufsetzen zu können.
Jimin's Gesicht verriet leichte Panik, als er versuchte, nach Yoongi's Arm zu greifen, um ihn davon abzuhalten, aufzustehen. Yoongi griff nach den kleinen Händen Jimin's, um ihn von sich zu reißen.
"H-hyung! Ich-", stotterte er, wollte weitersprechen, aber in diesem Moment betrat jemand die Hütte.
Princess, schoss durch Yoongi's Kopf, als er denjenigen erkannte.
"Was soll das? Du darfst noch nicht aufstehen!"
Die strenge und leicht mütterliche Stimme des Anderen war bestimmend und ließ seine Glieder leicht einfrieren. Er ließ Jimins Hände los, die nun leicht rote Abdrücke aufwiesen.
Jin kam auf ihn zu, drückte ihn zurück auf die Matratze und zwang ihn, das Glas Wasser auszutrinken, dass die ganze Zeit auf dem Nachttisch gestanden hatte.
Jimin sah unterdessen leicht verstört aus.
"Alles okay, Jiminie?", fragte Jin, als er dessen Ausdruck bemerkte.
Jiminie, lachte Yoongi innerlich. Komischer Spitzname.
"A-alles okay...", beteuerte der Jüngere. "Ich komme gleich wieder."
Damit rannte er förmlich aus der Hütte und ließ einen verdutzten Jin zurück, der Yoongi daraufhin fragend ansah.
"Was denn?"
Jin brauchte ihn nicht einmal zu fragen, was zwischen ihnen vorgefallen war, er sah so aus, als wüsste er es schon.
"Du musst vorsichtig sein mit ChimChim, er ist sehr empfindlich. Nicht jeder ist so ein taffer Brocken wie du.", tadelte der Ältere, sah Yoongi dabei tief in die Augen.
Sofort fühlte er sich unter dem Blick unwohl, als verschloss er sich sogleich wieder, startete den Gegenangriff.
"Schwächlinge haben in dieser Welt keine Chance.", pfefferte er zurück, erwartete, das Jin ihm zustimmen würde oder er zumindest unsicher aussehen würde, aber nichts davon war der Fall.
"Falls du das wirklich glaubst, bist wohl eher du hoffnungslos verloren."
Damit drehte Jin sich um, ging langsam zur Küche und und setzte einem Topf Wasser auf den Herd, als wäre nichts passiert.
Yoongi fühlte sich gedemütigt, das hatte eindeutig an seiner Ehre gekratzt.
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Jimin hatte den ganzen Tag nicht mehr mit ihm geredet. Zwischendurch hatte er von Jin erfahren, das Namjoon und jemand anderes namens Hoseok erst gegen Abend zurück kommen würden, da sie auf der Jagd waren.
Sie wirkten wie eine Familie, so warm wie sie miteinander umgingen, und wie sie die Aufgaben aufteilten. Jimin schien dabei die Rolle des Helferleins zu übernehmen.
Yoongi war von dieser familiären Wärme alles andere als begeisterst. Es widerte ihn förmlich an, wie sanft Jin mit Jimin umging und wie sie sich unterstützten. Gleichzeitig merkte er, dass er sowas nie gehabt hatte.
Wie konnte es sein, das so ein elender Schwächling wie Jimin das alles bekam, und er nicht? Schließlich würde er, wenn es darauf ankam, überleben, und nicht dieser Zwerg.
Er war neidisch.
Neidisch auf Jimin's Familie, neidisch auf die Berührungen, die der Kleine bekam, neidisch auf die kleine Hütte, neidisch auf die unbesorgte Stimmung, neidisch auf alles.
Neidisch, neidisch, neidisch.
Es war erst spät am Abend, bis er realisierte, wie dumm sich seine Gedanken anhörten. Er wollte nicht so denken, aber er tat es und ein schlechtes Gewissen nagte an ihm, weil er sich Jimin gegenüber so respektlos verhalten hatte und es sich dadurch Jin vergrault hatte.
Als er mit Jimin allein war, da Jin nach draußen verschwunden war, um die Gemüsebeete mit einer Plane abzudecken, überwand er sich.
"Sorry.", krächzte er.
Es klang nicht wirklich nach einer ernst gemeinten Entschuldigung, aber anders konnte Yoongi das nicht. Aber Jimin schien es dennoch zu reichen. Nach dessen anfänglicher Verwirrtheit hatte er Yoongi stürmisch umarmt und ihn strahlend angelächelt, sodass Yoongi's Herz einen gefährlichen Satz gemacht hatte.
Wieso muss dieses 'Kind' so hübsch sein?
Jimin hatte daraufhin wie ein Wasserfall geredet und davon gefaselt, dass Namjoon gar nicht so gemein war wie er aussah und das Hoseok in Wahrheit ein Regenbogeneinhorn war, weil er die ganze Zeit mit guter Laune durch die Gegend hüpfte.
Yoongi hatte innerlich nur immer wieder den Kopf schütteln müssen, hatte dem Sonnenschein vor ihm aber mit einem seelischem Lächeln zugehört.
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Yo.
Yoongi is whipped, my friends. Whipped for my cutie ChimChim. Well, who is not?
Jetzt mal im Ernst, das ist wohl das geilste Projekt, was ich jemals gestartet habe!
Ich hoffe es hat euch gefallen!
Eure Akayanaro
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WELCOME IN HELL
FanfictionDie Welt ist im Chaos versunken. Für Kim Taehyung gibt es, außer dem Ring seiner Mutter, nichts mehr, dass ihn an sein altes Leben erinnerte. Kurz bevor er beginnt, seinen Verstand zu verlieren, läuft ihm der verletzte Jeon Jungkook über den Weg und...