Kapitel 8

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Taehyung

Er fröstelte.

Es war elendig kalt, eigentlich war das kein Wunder, schließlich war die Sonne schon längst untergegangen.

Auch Jungkook neben ihm schien zu frieren, er hatte die Hände in den Taschen der Winterjacke vergraben und die Hälfte seines Gesichts in einem roten Schal versteckt.

Taehyung hatte keinen zweiten Schal gehabt, deswegen fror ihm schon fast die Nasenspitze ab. Der schwere Rucksack auf seinem Rücken machte seine Schritte schleppend, er leichte leid, warf erneut einen Seitenblick auf Jungkook.

Dieser hatte darauf bestanden, die zwei anderen schweren Taschen zu tragen und sah trotzdem kein bisschen außer Atem aus.

Taehyung seufzte innerlich. Er war neidisch auf Jungkook's Muskeln, besonders jetzt.

"Wollen wir eine Pause machen?", fragte Jungkook, der bemerkt zu haben schien, dass Taehyung am Ende seiner Kräfte angelangt war.

Sie waren gerade mal seit einigen Stunden unterwegs, dementsprechend nicht allzu weit vom Bunker entfernt. Sie hatten die Berge überquert und die Schlucht hinter sich gelassen.

Der Bunker.

Gott, klang das verlockend. Er wollte zurück, in die Wärme und in sein Bett, aber das war unmöglich.

"Nein.", sagte Taehyung mit fester Stimme, Jungkook sah ihn allerdings nur besorgt an. Er war stehen geblieben.

"Taehyung-...", begann er, wurde aber durch ein lautes Geräusch unterbrochen.

Jungkook's Augen wurden groß, er zeigte hinter Taehyung und er drehte sich sofort um.

Er konnte in der Ferne Licht ausmachen, offenbar kam es von Taschenlampen, Stimmen redeten durcheinander.

Sie kamen näher, und das nicht gerade langsam.

Taehyung packte Jungkook am Arm, zog ihn weiter, hinter einen großen, umgeknickten Baum. Sie kauerten sich hin, machten sich klein.

Taehyung hoffte inständig, dass das nicht diese Leute waren, die andere ausraubten, ansonsten würden er und Jungkook hier draußen, bei dieser Kälte, nicht mehr lange überleben. Er hörte, das der Jüngere heftig atmete.

Er presste seine rechte Hand auf dessen Mund, als die Schritte näher kamen.

"Ich hab dir doch gesagt, hier ist nichts.", hörte er eine männliche Stimme sagen.

"Erzähl das dem Weihnachtsmann, Hoseok. Ich weiß, was ich gehört habe.", meinte jemand anders, ebenfalls männlich.

Taehyung hielt vor Angst den Atem an und er spürte, dass Jungkook neben ihm ebenfalls nicht gerade ruhig bleiben konnte.

"Lass uns gehen, ich will nachhause und Essen. Jin-hyung soll nicht umsonst gekocht haben."

"Vergiss es, wir werden hier nicht weggehen, bis wir die gesamte Umgebung abgecheckt haben, klar?"

Taehyung spürte das Zittern des Jüngeren.

Oh verdammt, wir sind so gut wie tot...

Der abschüssige Untergrund unter ihren Füßen began wegzurutschen. Taehyung betete, dass die Leute in die andere Richtung gehen würden, aber seine Hoffnung wurde zerstört, als der Schein der Taschenlampe direkt in ihre Richtung kam und ihn blendete.

"Hey ihr da!"

Jungkook quiekte hinter seiner Hand und zitterte nun noch mehr, während Taehyung der kalte Schweiß austrat.

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