7: ʀᴏᴄᴋʏ |✔

1.1K 52 3
                                    

Wir gingen durch die Tür der Tierarztpraxis, die nach draußen führte.
Ich dachte mir, dass ich die Jungs noch verabschieden könnte, da kam das Auto von Noah und er stieg auch kurz darauf hin aus.
„Dad? Was tust du denn hier?" fragte Stiles Noah verwirrt, welcher seine Handflächen aneinander rieb.
„Ich bin hier, weil ich etwas Hilfe brauche. Ich dachte, ihr könntet mir helfen." Sagte er und zeigte auf mich und Scott.
„Warum ich?" fragten wir beide unisono.
„Vor 8 Jahren wurde eine komplette Familie bei einem Autounfall getötet. Eine der Leichen, ein Mädchen namens Malia, wurde nie gefunden. Es gibt genug beweise, die mich glauben lassen, dass ein Werwolf den Unfall verursacht und dann die Leiche weggezerrt haben könnte. Wenn du Scott also irgendwie ihre Witterung aufnehmen könntest und du Liv, irgendetwas spüren könntest, und ihr mir helft, ihre Leiche zu finden, könnte das den fehlenden Hinweis liefern." Erklärte Noah und lächelte mich an.
Ich erwiderte das Lächeln und öffnete meinen Mund, um etwas zu antworten, da schnitt mir Stiles das Wort ab.
„Und was wenn es ein Werwolf war?" fragte er an seinen Vater gerichtet.
„Da ist jemand, der eine komplette Familie ermordet hat, und der wurde noch nicht gefasst." Antwortete er und ich konnte ihn verstehen.
„Aber Noah?" fragte ich und seine Aufmerksamkeit lenkte sich auf mich.
„Ich weiß nicht, ob ich so gut helfen kann, da meine Kräfte immer noch schwach sind, aber ich möchte es versuchen. Ich will helfen!" sagte ich überzeugend und Noah lächelte dankbar.

Scott, Stiles und ich schlichen gerade durch den Hintereingang des Tate Hauses, während Noah Mister Tate ablenkte.
Wir waren hier, um Scott etwas zu geben, um Malias Geruch zu finden und damit ich vielleicht etwas spüren könnte, was sie betraf.
Wir waren gerade an Malias Zimmertür angekommen, die Stiles versuchte leise zu öffnen, doch sie quietschte.
Ich musste mich zusammen reißen, nicht loszulachen, während Scott seine Hände auf seinen Kopf schlug und diesen schüttelte.
Typisch Stiles, öffnete er sie einfach schnell, ließ uns rein und schloss sie genauso.
Stiles gab Scott verschiedene Sachen aus Malias Zimmer, die einen Geruch haben könnten, während ich mich einfach umsah und meine Hand über die etwas staubigen Regale fuhr, nur um etwas zu spüren.
Leider, vergeblich.
„Ich witterte nur irgendein Tier Geruch." Sagte Scott und ich schaute vom Regal weg, direkt gerade aus, wo ich einen gefährlich aussehenden Rottweiler entdeckte.
„Was für ein Tier?" fragte Stiles, bevor ein knurren von dem Hund kam.
„Hund." Sagte Scott und ich spürte, wie beide immer mehr Angst bekamen.
„Hi Bürschen. Wird ihn los." Flüsterte er zu Scott, während er einen Arm vor mich legte, um mich zu schützen.
Ich rollte nur die Augen.
Klar, der Hund war groß und sah auch gefährlich aus, aber meiner war genauso.
„Was ich?" fragte Scott überfordert.
„Ja du. Glüh ihn mit deinen Augen an. Irgendwas. Sei der Alpha."
Bevor Scott jedoch etwas tun konnte, befreite ich mich aus Stiles Griff und ging auf den Hund zu.
„Liv, Nein!" rief er flüsternd doch ich schüttelte nur den Kopf und kniete mich vor den Rottweiler.
Ich begutachtete kurz sein Halsband, bevor ich anfing, mit ihm zu reden.
„Hey Rocky. Na, wie geht's?" fragte ich ihn mit einem Lächeln, während mich Rocky ein wenig überrascht ansah, jedoch mit dem Kopf ein wenig nickte.
„Gut, also erinnerst du dich an Malia?" fragte ich ihn und erneut nickte er, aber diesmal mit einem trüben Blick.
„Okay, wir sind nämlich hier, um sie zu finden. Deswegen darfst du nicht laut sein oder uns verraten. Schaffst du das, mein Großer?" fragte ich ihn und erneut nickte er, diesmal aber mit einem Hoffnungsvollen glänzen in den Augen.
Ich streichelte ihn kurz, bevor er ging und ich mit zu den Jungs drehte, die mich mit offenen Mündern anstarrten.
„Mund zu, sonst bleibt's!" sagte ich lächelnd und die Jungen schüttelten kurz ihren Kopf, bevor Stiles Scott ein Buch gab. „Hier, Versuchs."
Scott gab sich nicht einmal die Mühe, an dem Buch zu riechen, während Stiles weiter im Regal krampte. „Und?"
„Ich wittere nur den Hund." Antwortete Scott seinem besten Freund.
Erneut ging ich im Zimmer auf und ab, bis ich zu ihrem Bett kam.
Es sah sehr gemütlich aus.
Ich streckte meine Hand aus und als ich es berührte, erkannte ich leuchtend blaue Augen.
Doch in der nächsten Sekunde, war wieder alles weg.
Ich spürte, wie meine Kräfte langsam anfingen, wieder normal zu werden und das freute mich sehr.
Ich spürte eine Berührung an meinem Arm, was mich aus meinen Gedanken zog.
Ich hatte erst jetzt bemerkt, dass meine Augen noch geschlossen waren, weswegen ich sie öffnete, und in die besorgten Augen von Stiles blickte.
„Alles gut?" flüsterte er und ich nickte, bevor er mich mit sich nach draußen zog.
Wir setzten uns in sein Auto und fuhren zu dem Platz, den wir vereinbart hatten, uns dort zu treffen.

Wir steigen aus und Noah stand schon da, gelehnt an sein Auto.
„Tut mir leid. Ich Habs versucht. Wenn es nicht so lange her gewesen wäre, hätte Ichs vielleicht noch geschafft." Erklärte Scott und ich spürte die Enttäuschung des Sheriffs.
Gerade wollte ich erzählen, was sich gesehen hatte, da schnitt er mir das Wort ab.
„Schon gut, Danke. Es war eine ziemlich dumme Idee. Ich schätze, ich habe bei diesem Mann nur eine Wunde aufgerissen. Ich hätte euch nie hier her bringen dürfen. Entschuldigt, Kinder." Sagte er enttäuscht und wollte ihn sein Auto steigen, aber ich hielt ihn am Arm fest.
„Ich habe etwas gesehen."
Sofort bekam ich die volle Aufmerksamkeit aller und Noah hatte ein wenig Hoffnung.
„Aber es war nur kurz. Es waren leuchtend blaue Augen."
Ich wollte noch weiter erklären, da unterbrach mich Stiles. „Wie bei einem Werwolf?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein. Die blauen Augen von einem Werwolf sind eisblau. Aber diese, sie waren eher himmelblau." Erklärte ich und versuchte mich an jedes Detail zu erinnern, was ich gesehen hatte.
„Hilft uns das?" 'fragte Noah, doch ich schüttelte den Kopf.
„Ich muss erst mal mit meinem Vater darüber reden, dann kann ich genaueres sagen."
Noah umarmte mich und flüsterte mir ein Danke ins Ohr, bevor er in sein Auto stieg, sich verabschiedete und wegfuhr.
„Gibt es nicht noch andere ungelöste Fälle?" hörte ich Scott frage und stellte mich gegenüber von den Beiden.
„Ja, ich schätze er denkt, dass er diesen Fall doch noch aufklären kann." Antwortete Stiles und schaute seinem Vater hinterher.
„Wieso ist das so wichtig?" fragte Scott, während auch ich Noahs Auto hinterher sah.
„Er will noch einen Fall aufklären, solange er hier noch der Sheriff ist." sagte Stiles, weswegen ich erschrocken nach hinten fuhr und zu ihm sah.
Unsere Blicke trafen sich, und ich spürte, dass er sich selber dafür die Schuld gab.
„Wieso noch Sheriff ist?" fragte Scott. Stiles atmete durch, doch ich glaubte nicht, dass er antworten würde, weswegen ich es für ihn tat.
„Wegen deinem Dad."


Ich war in Stiles Zimmer und wollte mit ihm über alles reden, doch schaffte es nur nervös auf und ab zu gehen.
„Liv, was ist denn los?" fragte er mich, als er sich in seinem Bett aufrichtete und auf mich zu kam.
„Ich- Ich weiß nur nicht wie ich anfangen soll." Stotterte ich und sah auf meine Hände.
„Fang einfach an." Antwortete Stiles und kam näher auf mich zu.
„Okay. Also, wegen dem Ku-." Fing ich an, doch die Tür ging auf und Scott kam rein gestürmt.
Ich atmete tief durch und biss mir kurz auf meiner Unterlippe rum.
„Ihr kommt mit. Wir gehen jetzt alle drei da raus und suchen eine Leiche." Erklärte er sein plötzliches Auftreten, während er eine Taschenlampe anschaltete.

The Power of the Oracle •Part B•  |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt