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Im Unterricht konnte ich mich ein wenig von dem anstrengenden Vormittag erholen. Erschöpft hatte ich meinen Kopf auf meine Arme gelegt und hörte der tiefen, gelangweilten Stimme des Lehrers nur noch mit halben Ohr zu. Yoongi war rücksichtsloser und schlief einfach ohne sich um die Anwesenheit einer Autoritätsperson zu kümmern. Manchmal hallte ein Knurren durch den Raum oder ein paar gemurmelte Worte, aber alle hatten zu viel Angst ihn aufzuwecken, selbst der Lehrer. Yoongi hatte die Angewohnheit zu fluchen, wenn er unsanft geweckt wurde, weswegen meine Aufweckmethoden immer noch die besten waren. Lächelnd schloss ich meine Augen bei der Erinnerung an die Küsse und Wohltaten, die ich ihm dabei schon getan hatte. Wieso konnte ich ihn nicht einfach heiraten und jeden Tag so aufwecken?

Ach ja.

Mein Lächeln verging mir wieder, als mir wieder einfiel, dass ich bald nicht mehr in der Lage sein würde das zu tun. Traurig öffnete ich meine nass glitzernden Augen einen Spalt und starrte auf den glatten, hölzernen Schultisch. Ich hatte meine Entscheidung schon längst getroffen.

Das zwischen uns war schlecht. Es war unecht. Und es war zerstörerisch. Für uns beide. Uns beiden gingen es damit doch in Wahrheit nicht besser. Es half nicht. Niemandem. Ich wollte ihn unterstützen, ich wollte an seiner Seite sein, aber ich wollte das Ganze auf dem richtigen Weg angehen und mich nicht von ihm mit runterziehen lassen. Ich musste ihn über Wasser halten, das war meine Aufgabe.

Müde und mit heiserer Stimme von den versauten Dingen, die ich heute mit Yoongi getan hatte, überstand ich den Schultag. Manche Lehrer hatten mich wegen meines ungewöhnlich unkonzentrierten Verhaltens  an diesem Tag angesprochen, doch nachdem sie meine kratzige Stimme gehört hatten, waren sie alle der Überzeugung gewesen, ich sei krank und hatten darauf bestanden, mich nach Hause schicken. Aber ich konnte Hoseok nicht einfach versetzen. Wir machten kaum noch etwas zusammen und ich wollte wieder mit meinen Hyung zusammen lachen.

Als erster verschwand ich aus dem Raum und fragte Hoseok per Handy, wo er war. Wir machten aus, uns hinter der Schule zu treffen. So schnell ich mit meinem angeschlagenen Hintern laufen konnte, eilte ich zu unserem Treffpunkt.

"Hey Jimin." Hoseok war schon da und hatte auf mich an der Wand gelehnt angespannt erwartet.

"Hey Hoseok Hyung!", sagte ich mit meiner kratzigen Stimme lächelnd und umarmte ihn.

"Jimin, ich muss dringend mit dir reden." Mit besorgtem Blick musterte er mich. Ich hatte noch keinen Blick in den Spiegel geworfen, aber ich musste ziemlich fertig und müde aussehen, dazu kam noch meine kratzige Stimme.

"Was hat er getan." Seine Stimme war ernst. Besorgt sah er mir starr in die Augen.

Meine Augen weiteten sich. Die Art, wie er es sagte, die Weise, wie er mich ansah, in diesem Moment wusste ich, dass er hinter das gekommen war, das niemals hätte herausgefunden werden dürfen.

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Mir ist gerade aufgefallen, dass wir vier Kapitel auf dem Jungsklo mit Smut verbracht haben. O.o

Jealousy | YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt