Auf leisen Sohlen und barfuß, da es nämlich immer noch ziemlich warm war, lief Alea über die gepflasterte Treppe und dann über die frisch gemähte Wiese. Das Gras kitzelte angenehm an seinen Sohlen, während er zu Luzi stieß, der ihm eins der Biere abnahm.
„Auf uns", prostete Alea seinem Mann bei, der dies auch sogleich wiederholte.
Der Sänger ließ sich nun neben dem Dudelsackspieler nieder, der sich auf einen kleinen Teil der Wiese rumlümmelte, wo tatsächlich nur Gras gewachsen war und kein Unkraut, und legte einen Arm um seine Schultern.
„Weißt du noch... als wir das erste Mal hier waren?" durchbrach Luzis Stimme die nachdenklich Stille.
„Und du Pokémon fangen wolltest?" lachte Alea. Nun, da sein Liebster sich scheinbar wieder erinnerte – jedenfalls an das Wichtigste, alles Andere würde sich wohl noch zeigen – konnte er wieder unbeschwert und ungezwungen lachen. Er fühlte sich einfach, als wäre einen tonnenschwere Last von ihm genommen worden, die ihn zu erdrücken gedroht hatte.
„Ja, genau... also ich finde, jetzt sieht es viel besser aus. Man erkennt den Garten gar nicht mehr wieder."
„Mhm, stimmt." Er drückte einen Kuss auf die schwarzen Haare und nahm dann einen Schluck des kalten Bieres.
„Weißt du auch noch", fuhr er unbeirrt fort, „was ich damals gesagt habe? Also zu dem Haus?"
„Ja?" Aleas Antwort war zögerlich. Er wusste noch so ungefähr, was gesagt wurde. Jedenfalls das Meiste. Sie hatten nämlich viel und oft über das Haus geredet. Und er musste zugeben, dass er Luzi auch nicht immer ganz zugehört hatte. Es war eine schlechte Phase gewesen.
„Also, dass ich nicht bereit dafür bin, hierher zu ziehen..."
„Ah, ja. Das weiß ich noch." Er fragte sich inzwischen, was sein L geplant hatte.
Luzi schüttelte den Arm von seiner Schulter, stellte sein halbleeres Bier auf Seite und drehte sich dann zu seinem Ehemann. „Jetzt... also jetzt wäre ich bereit dafür", sagte er langsam und ernst.
Der Blonde war überrascht. „Wie kommt's?"
„Na ja..." es war ihm ein wenig unangenehm. „Ich habe... gemerkt, dass das Leben zu kurz ist, um sich vor Veränderungen zu fürchten. Also... warum warten?"
Alea erwiderte das zögerliche Lächeln nicht, was sein Ehemann ihm schenkte. Ihm lag bei der Aussage etwas schwer im Magen. „Schatz, ich habe es damals schon gesagt, ich sage es heute gerne wieder." Er suchte den Blickkontakt. „Mir ist es wirklich egal wo wir wohnen... Hauptsache du bist an meiner Seite..."
Ein gerührter Ausdruck machte sich auf dem Gesicht des Kleineren breit, der Alea daraufhin in einen Kuss verwickelte, voller Liebe, aber trotzdem ruhig. „Doch... ich würde hier jetzt gerne einziehen... und mit dem Rauchen höre ich, glaube ich, auch auf... wenn du mich in der Zeit ertragen kannst."
„Wir kriegen das schon hin. Ja, da mache ich mir eigentlich gar keine Sorgen."
„Gut." Und er zog den Sänger dann wieder näher, für einen weiteren Kuss.
„Luzi... eine... eine Frage habe ich aber noch..." begann der Sänger, nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten. Er hatte inzwischen auch sein Bier auf Seite gestellt und hielt nun die beringte Hand seines Lieblingsmenschen und strich sanft mit dem Daumen über Diese.
„Ja?" erwiderte Luzi zögerlich. Er merkte doch, dass seinem Liebsten die Frage unangenehm war und er nur deswegen zögerte.
Alea nahm einen tiefen Atemzug durch die Nase. „Was genau ist passiert... bei dem Unfall?"
DU LIEST GERADE
Wenn Schicksalsschläge uns ereilen
RomanceFortsetzung zu „Auf Ewig Vereint" (und damit 4. Teil in der Aluzi Reihe... unglaublich, oder?), ich empfehle die anderen FFs zuerst zu lesen. Schicksalsschläge können Jeden zu jeder Zeit treffen. Und sie haben die schreckliche Angewohnheit, dass die...