2. Lege an mein Narrenkleid

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Das heutige Kapitel kam (unter Anderem wegen technischer Schwierigkeiten) leider um Einiges später, als geplant... Tut mir leid! Ich hoffe, ihr könnt mir noch einmal verzeihen und steinigt mich nicht direkt... O.o

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Müde und gähnend torkelte Luzi seinem aktiven Liebsten auf dem Bahnsteig hinterher. Zum Glück musste er nicht so sehr darauf achten, wo er denn entlanglief, da sowieso kaum Menschen hier waren. Es war ja nicht jeder so verrückt wie sie und stieg an einem schönen, Samstag um acht Uhr dreißig in den Zug. Aber wenigstens keine nervigen Menschen, das war auch schon mal so Einiges wert, fand das L.

Alea blieb schließlich stehen. Schaute sich um, um sicher zu gehen, dass sie auch wirklich am richtigen Steig waren und ließ dann zufrieden seinen Koffer los. Lustlos, positionierte Luzi seine Umhängetasche auf den Rollkoffer seines Mannes und lehnte sich dann an den Größeren.

„Ach Kleiner", der Blonde strich ihm durch die Haare, „wir hätten den Kaffee doch stärker machen sollen."

„Hätten wir... oder du hättest mich noch ‚ne Stunde, oder zwei schlafen lassen können." Es fehlte sogar der gewisse Biss in seiner Stimme.

„Hat sich doch gelohnt aufzustehen", er spielte dabei auf ihre morgendlichen Aktivitäten in der Dusche an und erhielt sogleich ein zustimmendes Brummen.

Als der Zug dann ankam – tatsächlich hatte er nur zehn Minuten Verspätung, was bei der Deutschen Bahn schon an ein kleines Wunder grenzte – konnten die Beiden erfreut feststellen, dass sie den oberen Teil des Abteils ganz für sich hatten. Das konnte sich natürlich im Laufe der Fahrt noch ändern aber fürs Erste hatten sie dann ihre Ruhe. Gerade Luzi konnte das gebrauchen. Jedoch hatte er die Rechnung nicht mit dem Sänger gemacht.

Dieser fing nämlich, nachdem sie ihr Gepäck auf zwei Sitze abgestellt hatten, an zu singen – irgendein Popsong, dessen Name Luzi gerade einfach nicht einfallen wollte – nahm das L bei der Hand und ‚tanzte' dann erst einmal durch das Abteil. Was sich jedoch als äußerst schwierig herausstellte, da die Gänge nun mal nicht für derlei Aktivitäten gebaut waren. Und darüber hinaus hatte das Kleine L auch Probleme seine Schritte zu koordinieren, in seinem müden Zustand.

Doch die Rettung erschien in Form eines schrillen Pfeifens, wodurch der Zug sich dann ruckelnd in Bewegung setzte und die beiden Spielmänner auf die nächstbesten Sitze purzelten. Luzi war dabei auf Alea gelandet, der verdutzt dreinblickte, dann aber in schallendes Gelächter ausbrach. Doch der ehemalige Rotschopf konnte nur seufzen, er wollte doch einfach nur schlafen.

„Na komm", forderte der Sänger ihn auf, drückte seinen Liebsten von sich herunter und stand dann ebenfalls auf.

Den Weg zu ihrem Gepäck gingen sie dann normal zurück und erleichtert ließ sich das L dann auf einen der vier Sitze – sie hatten extra eine Sitzgruppe ausgewählt, da sie so mehr Platz hatten – fallen und lehnte sich zurück. Sein Mann griff derweil nach der Umhängetasche, stellte sie auf den Platz gegenüber vom Schwarzhaarigen, sodass sie nebeneinander sitzen konnten. Luzi war das nur recht, so konnte er sich wenigstens ankuscheln. Nicht, dass das Alea störte, im Gegenteil, er spielte gerne das Kissen für seinen Lieblingsspielmann.

„Warum bist du eigentlich so knochig?" grummelte das L nach einer Weile. „Da kann doch kein Mensch ordentlich schlafen..."

„Du hast auch nicht viel mehr auf den Rippen", meinte Alea und piekte mit seiner freien Hand, die die nicht auf Luzis Schulter ruhte, dem Kleineren in die Seite.

„Ich brauche das auch nicht... ich bin der Kleinere von uns und der Kleinere schläft nun mal auf dem Größeren. Das ist ungeschriebenes Gesetz."

Wenn Schicksalsschläge uns ereilenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt