Eigentlich muss der Mensch immer alles übertreiben. Wenn jemand etwas interessantes macht, muss man es auch gleich selbst ausprobieren, das war schon immer so und wird auch immer so bleiben und wenn man das, was der andere macht, nicht auch kann, dann macht man es eben sofort schlecht. Viele würden sagen nicht anders war es in unserem Falle 1971, aber werfen wir einmal einen Blick hinter die Fassaden."Nein, das kann nicht stimmen, Sie lügen!", keifte Petunia Evans gerade die elegante Frau vor sich an, welche nicht einmal mit der Wimper zuckte. Gerade eben hatte diese ihrer kleinen Schwester, Lily Evans, verkündet, dass diese eine Hexe sei und ab dem ersten September auf die Hogwards-Schule für Hexerei und Zauberei gehen dürfte, es war ein Internat für magisch begabte Kinder von elf bis siebzehn Jahren.
"Petunia Schatz, nun beruhige dich doch erst einmal!", sagte ihr Vater bestimmt, doch Petunia hatte nicht vor sich zu beruhigen.
"NEIN!", rief sie also noch einmal und stürmte dann die Treppe hinauf in ihr Zimmer, stürzte hinein und schlug mit einem lauten Krachen die Türe hinter sich zu. Jetzt kamen sie, die Tränen, kämpften sich einen Weg aus ihren Augen hervor und quollen in großen Mengen und unaufhaltsam ihre Wangen hinunter. Schluchzend warf sie sich auf ihr Bett und vergrub das tränennasse Gesicht in ihrem Kopfkissen.
Sie wollte nicht, dass ihre Schwester in dieses Internat ging, sie wollte sie hier haben, bei sich, damit sie sie beschützen konnte. Petunia war doch ihre große Schwester, sie musste doch auf Lily aufpassen. Ihr aufhelfen, wenn sie hinfiel und ihre Wunden reinigen, wenn sie sich verletzte. So war es schon immer und Petunia wünschte sich von ganzem Herzen, dass es auch immer so bleiben würde. Doch wenn Lily da hin gehen würde, zu genau dieser Schule, würde sich alles verändern. Lily würde sich verändern und womöglich so werden wie dieser schleimige Nachbarsjunge, mit dem Lily nach Petunias Meinung, so oder so schon zu viel Zeit verbrachte.
Plötzlich hörte sie ein leichtes klopfen an ihrer Zimmertür und die zögerliche Stimme ihrer Schwester, welche leise ihren Namen rief: "Tunia, Tuny? Können wir reden? Bitte!"
"Verpiss dich!", keifte Petunia bloß und war selbst überrascht wie kalt und verletzend ihre Stimme klang. Hätte Petunia gewusst, dass nach diesen Vorfall nicht Lily, sondern sie selbst sich stark verändern würde, so hätte sie es vielleicht zu verhindern gewusst. Doch Petunia hatte keine Ahnung von der nahenden Zukunft und so nahmen die Dinge ihren Lauf.
... und so stand sie heute hier, in einem kalten verregneten Novembermorgen, das Kind ihrer Schwester auf dem Arm, in Erinnerungen gefangen, wissend, dass sie alles falsch gemacht hatte, auf der Beerdigung ihrer kleinen Schwester und deren Ehemann, aber vor allem wissend, dass sie sie nicht hatte beschützen können.
Es waren nicht viele da, ein paar alte Nachbarn aus Spinner's End,, den Rest kannte sie nicht. Ansonsten viel ihr nur noch ein relativ junger Mann ins Auge, er wäre etwa in Lily's Alter gewesen. Sein Gesicht zierten drei große Narben und er schien besonders getroffen von Tot des Ehepaars. Auch er schien hier fast niemanden zu kennen und stand etwas abseits. Petunia glaubte ihn zu erkennen, auch wenn sie immer so getan hatte, als würde sie es kalt lassen, hatte sie immer gespannt zugehört, wenn Lily von Hogwards gesprochen hatte. Sie glaubte sich daran zu erinnern, dass er sogar einmal bei ihnen gewesen war und sich als Remus Lupin vorgestellt hatte, auch hatte Lily oft von ihm gesprochen, er war einer von Lily's besten Freunden gewesen. Er war ebenfalls mit diesem Potter befreundet gewesen, auch wenn Lily sich früher immer gefragt hatte warum.
'Ich meine, er ist so nett und zuvorkommend, wieso ist er dann mit solchen Idioten wie Potter und Black befreundet? Die sind so ganz anders!', hatte sie sich immer aufgeregt.
Später hatte sie feststellen müssen, dass dem nicht so war und hatte sich sogar mit diesem Black angefreundet. Wo dieser war fragte sich Petunia auch schon die ganze Zeit, immerhin hatte Lily immer erzählt die beiden, Potter und Black, wären wie Brüder.
Auch war ihr aufgefallen, dass dieser Snape-Junge nicht da war, doch Lily hatte ja mal gesagt, die beiden hätten sich ziemlich zerstritten. Als Petunia das gehört hatte, hätte sie ihre kleine Schwester gerne in den Arm genommen, doch hatte sie sich zurück gehalten und nur gleichgültig mit den Schultern gezuckt, im Nachhinein wünschte sie sich, sie hätte den Mut dazu gehabt.Seufzend drehte Petunia sich um, den kleinen Harry auf dem Arm, welchem sie nicht einmal in die Augen schauen konnte, da diese denen ihrer kleinen Schwester so ähnlich waren, und ließ ihre Vergangenheit hinter sich.
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch, ich wollte Petunia auch mal von einer anderen Seite zeigen!
~ Moony
DU LIEST GERADE
OS-Marauderstime (wolfstar/ Jily)
FanficWie man im Titel schon lesen kann werde ich hier einige meiner OS veröffentlichen. Die meisten werden aus Remus sicht geschrieben sein, da er einfach mein Lieblingscharacter ist und ich mich in ihn einfach am besten hineinversetzen kann. Es weden ev...