Kapitel 58

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"Das wird ihnen nichts bringen, Fräulein Lee."

Ich spürte seine Anwesenheit hinter mir und Taehyung's Blick sagte mir, dass ich Recht habe. "Die Umstände tun mir leid aber anders ging es nicht." Er nahm mein Haar in seine Hände und ich kniff meine Augen zusammen. Angst überkam mich. Er ist mächtig... wenn er wollte, könnte er mich jetzt sofort in Stücke reißen und das macht mir Angst. "Fassen sie sie nicht an!" knurrte Taehyung. Ich traute mich nicht mal meinen Kopf zu heben. Der nette, alte Hausmeister, den ich so sehr mochte war verschwunden. Alles was ich jetzt in ihm sehe ist Jiho, der Mörder meiner Freunde. "W-Was wollen sie?", fragte ich und hoffte darauf, dass er endlich weggeht. "Ist das nicht schon klar? Sie haben doch meine geliebten Tagebücher gelesen."

Ha... Die Auslöschung aller Vampire, schon klar. "Wenn sie sie so sehr lieben... Warum haben sie die einfach in der Schule gelassen und nicht versteckt?" Er hätte sie auch gleich zerstören können. Vielleicht wären wir ihm dann nie auf die Schliche gekommen. Meine Härchen stellten sich auf, als ich seinen Atem an meinem Ohr spürte. "Wo bleibt der Spaß ohne Feinde?"
"Mistkerl!", rief Taehyung und kurz darauf hörte ich ihn aufschreien. "Taehyung!" Dieses verdammte Silber! "Sie sind naiv, Fräulein. Sie machen sich Sorgen? Um ihn? Er ist ein Monster."
"Sind Sie dann nicht auch eins?" ich traute mich endlich ihn anzusehen. Äußerlich sah er immer noch aus, wie Hausmeister Cho aber wenn ich in seine Augen sehe... Da ist keine Spur mehr von dem sanften blau. Jetzt sehe ich nur ein grässliches blau voller Wut und Hass.

"Ich bin durchaus ein Monster. Ein Monster, welches Seinesgleichen verabscheut. Und wer ist besser geeignet Monster zu töten als eines selber?" Er lief um mich herum und stellte sich direkt vor mich. "Nicht alle Vampire sind wie ihr Vater. Vampire sind keine Monster. Sie sind so viel mehr und das wissen sie." Taehyung und die Anderen sind keine Monster. Ich habe sie nie als welche gesehen und das werde ich auch nicht. "Du bist geblendet. Geblendet von der Liebe. Genau wie meine Mutter..." sein Blick war für einen Moment von Trauer erfüllt, aber das verging so schnell, dass ich meinte es mir nur eingebildet zu haben.

"Verstehen sie doch, ich will sie nur beschützen. Ich will bloß die Menschen vor den Monstern schützen." Nicht ich bin geblendet, sondern er. Er ist voller Hass, der ihn die Wahrheit nicht sehen lässt. "Ich brauche nicht beschützt zu werden. Ich habe keine Angst vor euch." Ich sah zu Taehyung der mich besorgt ansah. "Ich liebe sogar einen von euch." Ich sah, wie Jiho seine Hand zu einer Faust ballte und rückte etwas zurück. "Lass mich raten... Seelenverwandt?" fragte er spöttisch und sein Ton gefiel mir ganz und gar nicht. "Diese dumme Bindung, ha... Nur wegen der ist meine Mutter gestorben. Nur weil sie dachte, sie wären für einander bestimmt. Dass ich nicht lache."

Ich erinnere mich daran, dass er das auch in einem seiner Tagebücher geschrieben hat. Auch wenn sie beide für einander bestimmt waren... Sein Vater hat sie umgebracht und das war der Anfang von dem ganzen hier. "Ich weiß nicht wie ihr Vater so etwas tun konnte aber Taehyung... Er würde sowas niemals tun. Also ja, wir sind seelenverwandt." Auf einmal wurden meine Fesseln enger und ich verkniff mir ein Schrei. "Diese Bindung wird sie noch umbringen. Deswegen tu ich ihnen den Gefallen und rette ihr so junges Leben." Wie- Auf einmal stand er vor Taehyungs Zelle und grinste krank. "Nein!", schrie ich denn ich wusste ganz genau was er vorhatte. "Dummes, naives Mädchen." er drehte sich zu Taehyung um und ich machte mich wieder an diese nervigen Fesseln zu schaffen. Nicht er... Ihn wird er mir nicht auch noch nehmen!

Mein Blick wanderte zu Taehyung aber er wirkte total gelassen und lächelte sogar! Wie kann er in so einer Situation nur lächeln?! "Keine Sorge, Ro... Jungkook, jetzt!" Plötzlich geschah alles so schnell. Die Gitter der Zelle verschwanden und Taehyung gemeinsam mit Jungkook, stürzten auf Jiho zu. Auch meine Fesseln verschwanden und ich starrte perplex auf meine Hände. "Haha deine Fähigkeit ist wirklich mächtig, Jungkook!"  

"Ich könnte sie auch so weit verstärken, dass seine Illusionen zur Realität werden."

Jungkook hat Taehyungs Fähigkeit verstärkt. Seine Illusionen sind zur Realität geworden. Ich stand auf und nur Sekunden später brach der Stuhl, auf dem ich gerade noch saß, in winzig kleine Teile. Jiho konnte Jungkook gegen die Wand werfen aber der stand sofort wieder auf. Den Kampf konnte ich nicht mal richtig verfolgen, da alles so schnell ging. "Verschwinde von hier, Ro! Jungkook du auch." schrie Taehyung der es geschafft hat Jiho in eine Ecke zu drängen. "Wieso ich?!" motzte Jungkook. Er stand gerade wieder vom Boden auf und stellte sich vor mich. "Wenn du stirbst, ist alles vorbei."

"Ich lasse dich hier nicht allein!" Was wäre ich für eine Freundin, wenn ich ihn mitten in einem Kampf alleine lasse?! Er war kurz abgelenkt und das reichte auch schon aus, dass Jiho ihn zu Boden drückte. "Taehyung!" Ich konnte Blut an seinem Arm sehen und alles in mir geriet in Panik. Panik davor ihn zu verlieren. "Jungkook, bring sie hier weg!"

"Verdammt." Jungkook packte mich, als ich gerade auf Taehyung zugehen wollte und hob mich hoch. "Nein, lass mich los! Taehyung!" Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien aber es nützte nichts. Er brachte mich aus dem Raum weg, während ich weiterhin nach Taehyung schrie. Er darf nicht sterben. Wenn er stirbt, stirbt mein Herz mit ihm. "TAEHYUNG!"  

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Special blood | The chosen one // Kim TaehyungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt