Special blood | The chosen one // Kim Taehyung

❊ Kapitel 66 ❊

Um mich herum ist alles schwarz. Nichts als Ruhe und Kälte kann ich spüren. Mein Körper gehorcht mir nicht. Ich bin gefangen in einem dunklen Loch, dem ich nicht entkommen kann. Ich versuchte mich an irgendwas zu erinnern aber ich konnte mich nicht mal an meinen Namen erinnern. Wo bin ich und wer bin ich? Bin ich männlich, weiblich? Jung, alt? Klein, groß? Ich wusste überhaupt nichts. Die Schwärze um mich herum ließ mich alles vergessen und dieses Nichts... es fühlt sich irgendwie befreiend an. Ich fühle mich frei und sorglos. Ich will hier nicht weg. Ich will dieses unbeschwerte Dasein nicht loslassen. Hier kann mir nichts anhaben.

Plötzlich hörte ich eine vertraute aber doch fremde Stimme. Ich verstand nicht, was sie sagte, aber sie wollte mich hier rausholen. Das würde sie aber nicht schaffen. Ich will hier nicht weg und nichts wird mich daran hindern. Die Stimme klingt traurig und verzweifelt. So voller Trauer und Schmerz. Sie schrie, schrie nach mir. Aber ich kann dieses Nichts nicht loslassen. Es ist so angenehm und ruhig. So angenehm ruhig...

"Ro..." Ro? Ist das mein Name? Naja, ist doch eh egal. Ich will jetzt einfach nur diese Ruhe genießen und mich fallen lassen in dieses ruhige Nichts. "Bitte, bitte verlass mich nicht." Verlassen? Aber ich kenne dich doch gar nicht. Wer bist du überhaupt? "Ich liebe dich." Liebe... was ist das? Lass mich bitte einfach fallen. "Bitte..." Wieso klingt die Stimme so verzweifelt? Ist es wegen mir? Was ist passiert?

Aus dem Nichts erschien plötzlich eine Gestalt. Ein junger Mann. Er schien etwas in seiner Hand zu halten, aber ich wusste nicht was. Es schien, als würde er einfach ins Schwarze greifen. Nur ihn konnte ich sehen. Aber wieso? Wer ist er? Ich wollte etwas sagen aber ich konnte nicht. Eine Träne rollte seine so blasse Haut entlang und seine roten Augen wirkten so unendlich traurig. Ich ging näher. "Rohee... Bitte komm zu mir zurück." Seine Stimme. Er ist es. Er will mich hier rausholen! Nein. Ich wusste, wenn ich zu ihm gehen würde, dass ich in eine Welt voller Trauer und Schmerz zurückkehren würde.

Ich wollte mich von ihm wegdrehen, aber irgendwas hielt mich davon ab. Plötzlich breitet sich eine wohltuende Wärme aus und ein Bild bildete sich vor mir. Das schwarze Nichts verschwand und ich befand mich in einem weißen Zimmer. Ist das ein Krankenzimmer? Ich sah mich um und entdeckte den Jungen sitzend an einem Bett. Er hielt jemandes Hand. Das hat er also gehalten. Aber wer- Sofort als ich sah, wer im Bett lag, wurde ich mit Erinnerungen überflutet. Ich wusste wieder, wer ich war und wer er ist. "Taehyung?", flüsterte ich. Wieso liege ich da? Was ist passiert?

Das Letzte an das ich mich erinnere... Oh gott. "Taehyung?!" Ich ging auf ihn zu und legte meine Hand auf seine Schulter, aber sie glitt einfach durch ihn hindurch. Ich sah auf mich, oder besser gesagt meinen Körper herab. Ich lag friedlich da und es schien so, als wäre nichts. Aber irgendwie... wirkte ich nicht lebendig. Schnell sah ich auf die Maschinen, die mir zeigten, dass ich noch einen Puls hatte und am Leben bin. Ich atmete erleichtert aus, aber vollkommen beruhigen tat es mich nicht. Ich muss aufwachen. Auf einmal hörte ich ein Schluchzen und sah zu Taehyung. Er weint. "B-bitte..." Er hob meine Hand hoch und legte sanft seine Lippen drauf. Ich hielt diesen Anblick nicht aus und umarmte ihn einfach, auch wenn ich wusste, dass er mich nicht spüren konnte. "Ich bin hier, Taehyung. Ich bin hier."

Dann geschah es. Ein schrilles, piependes Geräusch riss mich zurück ins Nichts. Ich war wieder alleine in diesem schwarzen Nichts und das Einzige was ich hören konnte, war das Piepen und das laute Schreien von Taehyung. "RO!"

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Langsam öffnete ich meine Augen und blinzelte gegen das grelle Licht über mir an. "ah..." Ich hielt eine Hand vor meine Augen und drehte meinen Kopf zur Seite. Ich sah aus dem Fenster. Es ist stockdunkel und totenstill. Sachte setzte ich mich auf, aber jede Bewegung tat weh. Trotzdem schaffte ich es und sah mich um. Ich bin alleine... in einem Krankenzimmer? Was mache ich hier? Mein Kopf fühlt sich irgendwie leer an... Wie spät haben wir es? Ich sah mich nochmal um, aber entdeckte nichts womit ich in Erfahrungen bringen konnte, wie spät wir es haben. Vielleicht liegt es auch daran, dass nur mein Bett beleuchtet wird und der Rest des Raumes im Dunklen liegt.