Kapitel 7

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Die Aufnahme seines Liedes wurde perfekt. Wir bedankten uns ganz herzlich bei dem Produzenten und gingen schweigend zu Ed nach Hause. "Danke, dass du mitgekommen bist", unterbrach er plötzlich die Stille. Ich lächelte ihn an. "Hab ich gerne gemacht."

Es dauerte nicht lange, bis Ed mehr Angebote für Auftritte bekam. Wir sahen uns nur noch in unregelmäßigen Abständen am Wochenende. Ich konnte und wollte das nicht mehr. Ich liebte ihn, aber unsere Beziehung bestand nur noch darin, zu telefonieren, während er sich auf seinen nächsten Auftritt vorbereitete. Früher oder später würde ich daran kaputt gehen, das wusste ich. Ich beschloss mit ihm zu reden. Ich schnappte meine Tasche und ging zu seiner Wohnung. Hoffentlich ist er da, dachte ich. Und ich hatte Glück. Als ich klingelte, öffnete mir Ed. Wir umarmten und küssten uns, auch wenn mir nicht danach war auf fröhlich zu tun, während mir ein gewaltiger Klumpen im Magen saß. Ich ergriff das Wort. "Ich muss mit dir reden." Mein ernster Blick ließ sein Lächeln verschwinden und er nickte. "Komm", sagte er und führte mich in sein Zimmer. Wir sahen uns lange an. Wie konnte ich ihm etwas verletztendes sagen? Ihm, der mich immer zum Lachen brachte, mich tröstete und mich besser verstand, als jeder andere. Mit dem ich drei Jahre meines Lebens schon verbracht hatte und keinen einzigen Tag bereut hatte. Ich blinzelte die Tränen weg und räusperte mich. Tief einatmen und ausatmen. "Ich ...", setzte ich an, doch es war verdammt schwer etwas zu sagen und dann noch die Tränen zurück zuhalten. Ich fasste mir ein Herz und fing nochmal an. "Ich finde es schrecklich, dass wir keine Zeit mehr füreinander haben", sagte ich gerade heraus. "Ich meine, woraus besteht unsere Beziehung? Sei ehrlich. Wir sehen uns drei, viermal im Monat und telefonieren einmal die Woche. Und selbst das schaffen wir nicht immer. Es ... es tut mir Leid, ich kann das nicht mehr." Die Tränen übernahmen die Oberhand. Sie liefen mir über meine Wangen. Ed sah mich verständnisvoll, aber auch geschockt an. Klar, es passierte nicht alle Tage, dass ich ihm sowas an den Kopf knallte. Um ehrlich zu sein habe ich ihm sowas noch nie gesagt.  "Ich weiß, dass es im Moment schwierig ist. Aber das wird besser, versprochen!" Jetzt wirkte er fast verzweifelt. "Wie soll das besser werden? Du müsstest dich zwischen mir und deiner Karriere entscheiden, damit das besser wird. Versteh das doch! Ich will dir diese Entscheidung ersparen, weil ich dich liebe. Und weil ich an dich, als Musiker,glaube. Du bist der beste Sänger, den ich jemals treffen durfte. Und deswegen ...", ich schluckte. Es war klar, was ich jetzt sagen würde. Ed war kreidebleich angelaufen und die Tränen waren in seinen Augen zu sehen. Es tat mir weh, ihn so zu sehen. Es war, als stoße man mir ein Messer in mein Herz. "Das kannst du nicht machen, Jo. Du kannst mich nicht alleine lassen, das kannst du nicht! Ich liebe dich doch." "Ich liebe dich doch auch. Ach scheiße! Aber es ist das beste für dich. Es tut mir Leid. Behalte mich in Erinnerung, ja?", mit diesen Worten gab ich ihm einen letzten Kuss und ließ einen traurigen Ed Sheeran zurück.

All of the stars (Ed Sheeran)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt