Harrys Pov
Endlich hatte ich Semesterferien und ich konnte meine Zeit mit etwas anderem als Lernen verbringen. Gemeinsam mit meinen besten Freunden war ich feiern gegangen. Der Club war gut besucht und in den letzten Stunden war schon reichlich Alkohol geflossen, doch ein Ende war noch lange nicht in Sicht. Würde es nach mir gehen, würde ich die komplette Nacht dort verbringen. Ich wollte den ersten freien Abend seit langen einfach genießen und Spaß haben.
Meine Freunde hatte ich schon vor einiger Zeit aus den Augen verloren, weswegen ich mich erstmal zum Tresen begeben hatte. Sie würden schon wieder auftauchen und sonst würde ich halt allein Spaß haben oder neue Bekanntschaften schließen. Es waren genug Leute im Club, irgendjemand davon würde gut schon mit mir reden.
Als hätte sie meine Gedanken gelesen, tauchte genau in dem Moment ein Mädchen vor mir auf.
"Hi.", begrüßte sie mich lächelnd. Ich nickte ihr nur kurz zu, ehe ich meinen Blick bereits wieder abwandte. Ich hatte keinerlei Interesse an Mädchen, sondern war am männlichen Geschlecht interessiert. "Ich bin Leyla und du?", redete die Brünette vor mir weiter, weswegen ich seufzte. Gerade als ich entschlossen hatte ihr doch zu antworten, fiel mein Blick auf einen Jungen ganz in meiner Nähe. Ich biss mir auf die Unterlippe und konnte nicht anders als ihn zu mustern. Er müsste etwas kleiner sein als ich, seine braunen Haare waren vom Feiern völlig verwuschelt und seine blauen Augen zogen mich sofort in ihren Bann. Dieser Typ war die perfekte Mischung aus süß und heiß. Ohne Kommentar ließ ich Leyla stehen und ging auf den Typen zu, der mich gar nicht zu bemerken schien. Er war völlig auf sein Handy fokussiert und sah dabei alles andere als glücklich aus. Genau hinter seinem Barhocker blieb ich stehen. Ich wollte ihn gerade ansprechen, als er plötzlich aufstand und sich in der selben Sekunde zu mir umdrehte. Erschrocken starrte er mich an, wobei er direkt einen Schritt zurück machte.
"Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.", entschuldigte ich mich.
"Passt schon.", murmelte er und wollte schon gehen, doch hielt ich ihn sanft am Handgelenk fest.
"Darf ich dich als Entschuldigung auf einen Drink einladen?" Hoffnungsvoll sah ich ihn an, doch runzelte er nur die Stirn.
"Brauchst du nicht."
"Möchte ich aber."
"Es ist doch nichts passiert." Ich verdrehte die Augen, musste jedoch grinsen.
"Darf ich dich denn ohne Grund zu einem Drink einladen?" Ein paar Sekunden schaute der Junge mich verwundert an, ehe er zu begreifen schien, worauf ich hinaus wollte.
"Du flirtest mit mir.", stellte er fest.
"Sag mir jetzt bitte nicht, dass du hetero bist oder vergeben.", flehte ich ihn an, weswegen er grinste.
"Nein, du hast Glück. Bin weder hetero, noch vergeben. Dafür aber schwer von Begriff, wenn es ums flirten geht." Ich lachte.
"Damit kann ich leben." Ich drückte den Jungen zurück auf den Barhocker, ehe ich neben ihm Platz nahm und uns je einen Drink bestellt. "Ich bin übrigens Harry.", stellte ich mich vor.
"Louis.", gab mein Gegenüber zurück, während ich ihm das Glas überreichte.
"Auf einen schönen Abend, Louis.", lächelte ich, stieß mit ihm an und nahm den ersten Schluck von meinem Drink. In aller Ruhe musterte ich ihn noch einmal. Erst jetzt bemerkte ich die Flecken auf dem unteren Teil seines weißen Shirts. "Ist das Blut?", erkundigte ich mich geschockte. Schnell folgte Louis meinem Blick.
"Ähm ja ... ein Kumpel von mir hatte ne kleine Prügelei. Ich bin dazwischen gegangen. Einer der Beiden muss scheinbar geblutet haben. Hab gar nicht gemerkt, dass die Flecken dort sind. Ich sollte wohl lieber nach Hause und das Shirt entsorgen." Ich zuckte lediglich mit den Schultern, da ich nicht wollte, dass er schon ging. "Warum kommst du nicht mit mir? Nach den ganzen Drinks heute kann ich sicher Hilfe beim Ausziehen gebrauchen."
"Klingt verlockend.", grinste ich. Wir leerten beide noch schnell unsere Gläser, ehe wir den Club gemeinsam verließen. Louis erzählte mir, dass er nicht weit von hier weg wohnen würde, weswegen wir entschlossen zu Fuß zu gehen. Bereits nach den ersten Schritten legte ich meinen Arm um Louis Schulter und drückte ihn an mich. Lächelnd sah der Kleinere zu mir hoch, bevor er etwas aus seiner Jackentasche kramte. Zum Vorschein kamen zwei Kurze.
"So wirkt der Weg gleich noch viel kürzer.", grinste er und reichte mir einen der Beiden. Ohne zu zögern nahm ich ihn an, stieß noch einmal mit Louis an und trank den Inhalt aus. Als ich wieder zu Louis sah, bemerkte ich, dass er gar nicht getrunken hatte.
"Hey, du musst auch trinken.", beschwerte ich mich lachend.
"Ich hatte, glaub ich, doch schon genug. Lass uns weiter, ja?"
"Okay, ich will ja auch nicht, dass du zu betrunken bist, um Spaß zu haben."
"Oh glaub mir, den werde ich gleich haben.", grinste Louis. Wir liefen noch einige Minuten, wobei ich das Gefühl hatte, dass die Wirkung des Alkohols sich mit jedem Schritt verstärkte.
"Louis.", wimmerte ich und klammerte mich an den Kleineren.
"Setzt die Wirkung etwa langsam ein?", erkundigte er sich.
"Hab wohl zu viel getrunken."
"Ach die Menge ist nicht entscheidend. Man muss seinen Opfern einfach nur das Richtige zu trinken geben und K.O.-Tropfen sind einfach effektiver als Alkohol." Ich versuchte Louis zu fixieren und seine Worte zu verstehen.
"Lou.", hauchte ich noch, dann wurde plötzlich alles schwarz.
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Wie ist euer erster Eindruck von Louis und Harry? Hättet ihr Louis sowas an Harrys Stelle zugetraut?
Und noch einmal ein riesiges Dankeschön an xschattenkindx fürs Cover
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Lieb mich, du Psycho [Larry]
FanfictionEr ist ein Psychopath. Ich war eins seiner vielen Opfer, welche er nur zu gerne quälte, bevor er sie umbrachte. Ich hasste ihn, aber irgendwie auch nicht. Es gab eine andere Seite von ihm, die manchmal zum Vorschein kam. Eine Seite in die man sich v...