9. Kapitel

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Kai

Seit Wochen war ich auf jedem Sklavenmarkt, hatte mit unzählig vielen Händlern geredet.
Kyungsoo war nirgends zu finden.
Es zerstörte mich so sehr.
Meine Schuldgefühle ließen mich nicht klar denken.
Ich hätte nicht ins Casino gehen dürfen... dann wäre er jetzt noch bei mir und alles wäre gut.

Meine Freunde überredeten mich dazu, zur Polizei zu gehen.
Endlich knickte ich ein.
Selbst wenn ich ins Gefängnis kommen würde, ich würde für Kyungsoo gehen. Um ihn zu retten.

An dem Morgen, als ich endlich gehen wollte, fand ich einen Brief im Briefkasten.
Verwundert holte ich ihn raus.
Dort stand weder meine Adresse drauf, noch ein Absender.
Misstrauisch sah ich mich um, doch ich entdeckte niemanden.

Mit dem Brief in der Hand ging ich wieder rein und öffnete ihn nach kurzem Zögern.

''Erinnerst du dich an uns?
Wir haben deinen kleinen Sklaven. Er ist ziemlich ungehorsam. Selbst Schläge und Essen- und Trinkenentzug halten ihn nicht auf. Schließlich haben wir ihn sogar angeschossen. Mal sehen, ob er jetzt immer noch fliehen will.
Hast du noch Interesse, ihn wiederzubekommen?
Wir haben ehrlich gesagt keine Lust mehr auf ihn.
Wenn nicht, erschießen wir ihn oder exportieren ihn nach China oder so.

Wenn du Interesse hast, komm morgen Nacht zur U-Bahn die dir am nächsten ist. 4 Uhr nachts. Mit 500.000€. Aber alleine. Ohne deine Freunde oder Polizei. Sag niemandem was.

Bis dann, wir freuen uns, wenn du das Angebot annimmst!''

Sie haben meinen Kyungsoo angeschossen?
Tränen bildeten sich in meinen Augen und liefen meine Wangen hinunter.
Immerhin lebte er. Noch.
Was, wenn das eine Falle war?
Egal, das Risiko musste ich eingehen.
500.000€ waren auch nicht allzu viel. Das Geld hatte ich sogar bar Zuhause.

Kyungsoo hatte versucht zu fliehen?
Es machte mich auf eine merkwürdige Art und Weise Stolz.
Trotz der Tränen lächelte ich ganz leicht.
Ich würde meinen Kyungsoo bald wiedersehen.

Ob er mir noch vertraute?
Vielleicht war er sauer, weil ich es nicht geschafft hatte, ihn eher zu retten.
Ich erschauderte bei der Vorstellung, wie er mich mit seinen großen Augen hasserfüllt anstarrte.

Ob ich den Leuten trauen konnte, spielte grade keine große Rolle.
Ich musste es versuchen, vielleicht würde ich meinen Kyungsoo ja schon bald wieder haben. Ich hoffte und wünschte es mir so sehr.

Zur Polizei ging ich nicht mehr und auch Sehun und den anderen sagte ich nichts.
Stattdessen suchte ich einen Koffer und packte das Geld hinein.

Als Entschuldigung für Kyungsoo, räumte ich alles ordentlich auf und putzte sogar. Dabei fiel mir auf, dass ich eigentlich noch nie so wirklich geputzt hatte und wie anstrengend es war. Plötzlich tat Kyungsoo mir noch mehr Leid, da auch ich ihn dazu gezwungen hatte, so eine Arbeit zu machen. Und er auch von anderen, brutalen Menschen dazu gezwungen worden war.
Ich schwor mir, dass, sobald ich ihn wiederhaben würde, er nie wieder sowas machen musste.
Ich würde eine Putzfrau einstellen.
Die machte das ja freiwillig.. sie wurde nicht gezwungen. Und sie wurde nicht schlecht behandelt und bekam Geld.
Das erschien mir als eine gute Lösung.
Zufrieden machte ich weiter.

Stolz betrachtete ich mein Werk.
Alles war sauber und dafür, dass ich sowas noch nie gemacht hatte, war ich relativ schnell fertig geworden und es sah gut aus.
Kyungsoo musste einfach Stolz auf mich sein.

Ich warf einen Blick auf die Uhr und stöhnte auf.
Noch so viel Zeit, bis ich ihn wiedersehen konnte... und in meine Arme schließen konnte.

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I'll search the universe | Kaisoo FF (Teil 2) [ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt