10. Kapitel

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Nervös trommelte ich mit meinen Fingern auf dem Lenkrad.
Ich war fast eine halbe Stunde zu früh am Treffpunkt. Aber ich konnte es nicht mehr aushalten.
Immer wieder schaute ich aus dem Fenster, in die schwarze Nacht.
Wieder huschte mein Blick zur Uhr.
Noch 28 Minuten.
Leise seufzend schaltete ich das Radio an und drehte die Musik so leise, dass sie zu einem Hintergrundgeräusch wurde.
Zum wiederholten male sah ich auf den Rücksitz um mich zu vergewissern, dass die Tasche mit dem Geld noch dort war.
Ich lauschte meinen schnellen Herzschlägen. Als ob mein Herz schon zu Kyungsoo rennen würde.
Ungeduldig seufzend schloss ich meine Augen und zählte in Gedanken bis 100.
Langsam öffnete ich meine Augen. Mein Blick schweifte direkt zur Uhr.
Noch 25 Minuten.
Warum verging die Zeit so langsam?
Die Minuten zogen sich wie Kaugummi in die Länge.
Es machte mich wahnsinnig!

Endlich!, dachte ich, als es nur noch 5 Minuten waren.
Ich machte das Radio aus und griff nach der Tasche.
Dann stieg ich aus.
Leise schloss ich die Tür und verriegelte mein Auto.
Mein Herz raste und ich war mir nicht sicher, ob es daran lag, dass ich mitten in der Nacht durch eine scheinbar verlassene Stadt lief oder dass ich meinen Kyungsoo wieder sehen würde. Vermutlich ein Mix aus beidem.

Meine Schritte hallten den Gang entlang, als ich die Treppe hinunter zur U-Bahn ging.
Die Bahn fuhr um die Uhrzeit ein mal in der Stunde. Die letzte ist vor etwa 15 Minuten gefahren.
Wie zu erwarten, war kein Mensch weit und breit.
Das einzige, was ich bisher gesehen hatte, war eine Maus, welche erschrocken in ein Loch der Wand huschte, als sie mich bemerkte.

Die U-Bahn war kaum beleuchtet. Einige Lichter flackerten.
Ich kam mir vor, wie in einem Horrorfilm.
Doch wirklich Zeit hatte ich nicht, darüber nachzudenken.
Kyungsoo hatte alle meine Gedanken für sich beansprucht.
Nervös strich ich mir meine Haare aus der Stirn und sah mich um.

Die flackernden Lichter warfen hektische Schatten gegen die Wände.
Meine Hände fingen an zu schwitzen und ich stellte die Tasche mit dem Geld neben mich auf den Boden.
In dem Moment kamen mehrere schwarz gekleidete Gestalten auf mich zu.
Ich straffte meine Schultern und sah ihnen ausdruckslos entgegen.

''Hast du die Kohle?'', fragte einer der Männer mich.
''Wo ist Kyungsoo?'', erwiderte ich.
''Den kriegst du, wenn wir das Geld haben. Der ist noch bei anderen. Er wird hierhin gebracht, sobald du uns das Geld überreicht hast.''
Ich traute ihnen nicht, hatte aber keine andere Wahl.
Ohne ihn aus den Augen zu lassen, hob ich meine Tasche auf und reichte sie ihm.
Kurz sah er hinein um sich zu vergewissern, dass es komplett und echt war. Dann sah er mich wieder an.
''Danke ... Idiot.''
Er drehte sich um und wollte losgehen.
''Hey! Wo ist Kyungsoo?''
Ich machte einen Satz auf ihn zu und hielt ihn zurück.
''Fass mich nicht an!'', fauchte er. ''Dein Sklave ist schon lange verkauft! Du bist auf einen alten Trick reingefallen.'' Er lachte.
Wütend schlug ich ihm ins Gesicht.
Geschockt sah er mich an, dann wütend. Er nickte jemanden zu und sofort wurde ich von zwei Männern festgehalten.
''Idiot. Du wirst ihn nie wieder sehen. Macht ihn fertig!''
Mit diesen Worten ging er.

Fassungslos starrte ich ihm hinterher.
Die übrigen Männer fingen an, auf mich einzuschlagen.
Anfangs wehrte ich mich, doch es waren einfach zu viele. Ich hatte keine Chance. Zudem verließ mich meine Kraft.
So sehr hatte ich mich auf diese Nacht gefreut, endlich Kyungsoo wieder bei mir zu haben...

Irgendwann wurde mir schwarz vor Augen...

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I'll search the universe | Kaisoo FF (Teil 2) [ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt