7. Kapitel

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Summer:

Nachdem ich mich von Kiera getrennt hatte, marschierte ich zielstrebig nach draußen, aber plötzlich wurde ich unsicher. Sollte ich das wirklich tun? Irgendwie war ich ziemlich nervös. Unschlüssig blieb ich stehen. Reiß dich zusammen, Summer, du schaffst das! Stell dir doch mal vor, was Kiera sagen wird, wenn du zurückkommst und nichts zu berichten hast! Diese Gedanken gaben mir einen Anstoß und ich setzte mich wieder in Bewegung, doch als ich schließlich die Wiese erreichte, lag diese verlassen da. Ich beschloss mich deswegen nicht runterziehen zu lassen, obwohl ich schon enttäuscht war, sondern mir stattdessen den Stall anzusehen. Wenn ich schon zum Reiten ging, wollte ich mich voher mal umsehen.

Nach ein paar Minuten Umherirren, fand ich die Stallungen dann auch und schlüpfte durch die große Tür. Drinnen war ich sofort vom Duft des Heus umgeben und begann meine Umgebung zu inspizieren. Es sah aus wie in jedem anderen Pferdestall auch, ein breiter Gang gesäumt von Boxen. Nun ja vielleicht war es ein bisschen ordentlicher als auf anderen Höfen und mit ein bisschen meinte ich sehr viel ordentlicher. Der Gang war akribisch gefegt, nirgendwo auch nur ein kleiner Strohhalm zu sehen.

Ich ging zur ersten Box zu meiner linken und schritt dann, die Pferde betrachtend nach hinten. Manche kamen neugierig nach vorne und dann strich ich ihnen über die Nasen, aber einige ignorierten mich auch. Am anderen Ende angelangt entdeckte ich zwei Türen mit "Sattelkammer" und "Futterkammer" beschriftet. Die Sattelkammertür war einen Spalt offen deshalb ging ich hinein und betrachtete in Gedanken versunken die unterschiedlichen Sättel. Deshalb erschrak ich fürchterlich, als plötzlich jemand hinter mir sprach: "Kann ich dir helfen?" Ich drehte mich um: "Es würde schon helfen, wenn du mich das nächste Mal nicht so erschreckst", gab ich zurück und erkannte nun auch wer da vor mir stand: der blonde Junge. Ich musterte ihn: Seine helles Haar war verwuschelt, seine grünen Augen schienen zu leuchten und seine Schuhe waren vom Fußball schlammbespritzt. "Ach, Hallo", sagte er und strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn, "Ich bin Liam." "Und ich bin Summer", stellte ich mich vor und wusste irgendwie nicht mehr, wo ich hin schauen sollte. Er hatte anscheinend nicht solche Probleme: "Gut, dann hätten wir das jetzt endlich. Möchtest du mir vielleicht auch erzählen, was du hier machst?" "Ich hatte gerade nichts zu tun und da wollte ich mich schon mal umsehen." "Du willst auch reiten?", er schien davon begeistert zu sein, "komm, ich zeige dir die Pferde!" Wir gingen wieder zurück zu den Boxen und Liam nannte mir alle Namen und noch zusätzliche Infos, die ich mir gar nicht alle merken konnte.

"Manche Pferde gehören Schülern, die sie hier unterstellen, aber ein Großteil gehört der Schule. Oh, das hier ist Hestia. Ich habe sie letztes Jahr geritten und hoffe ich bekomme sie dieses Jahr wieder." Er war also ein Jahr über uns. Eigentlich logisch sonst hätten wir bestimmt irgendein Fach zusammen gehabt. Nach der Führung erkundigte er sich: "Und welches hat dir am besten gefallen?" "Glanni, ich liebe Isländer!", gab ich zurück. "Vielleicht hast du ja Glück und er wird dir zugeteilt", meinte Liam und lächelte mich an. Ich lächelte unwillkürlich zurück und wusste nicht mehr, was ich noch sagen könnte. "Ähm...", ich riss meinen Blick los, während er mich weiterhin direkt anschaute. "Ich glaube es wird Zeit zum Abendessen zu gehen", meinte ich lahm, obwohl ich eigentlich noch viel länger hier hätte stehen können. Er schaute auf seine Armbanduhr und nickte.

Wir gingen zum Ausgang, aber ich musste feststellen, dass es begonnen hatte stark zu regnen. Wir würden klitschnass werden, auch wenn wir rannten. Doch Liam zückte einen Regenschirm. "Du nimmst einen Regenschirm mit, wenn du in den Stall  gehst?", fragte ich verwundert, aber Liam zuckte nur mit den Achseln, öffnete den Schirm und trat nach draußen. Schnell folgte ich ihm und gemeinsam gingen wir zur Cafeteria. Er hielt mir die Tür auf - mal wieder - und ich musste lachen, weil er dabei so ein aufgesetztes Gesicht machte. "Ich setze mich dann mal zu Lend", sagte ich, winkte ihm noch kurz zu, ging zu Lend und setzte mich ihm gegenüber.

Midnight Academy - Spiel mit dem SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt