Die Wahrheit tut oft weh, aber die Ungewissheit bringt einen um.
Mein Dad ist nicht einfach nur gestorben, er wurde umgebracht.
Diese Erkenntnis lässt etwas in mir zerbrechen, legt einen dunklen Schleier über meine Welt und benommen lausche ich den Worten meiner Mom.„Du weißt ja, dass ich ein Auslandsjahr in Forks absolviert habe. Bei einem Besuch hier in La Push lernte ich deinen Vater kennen. Er war so...anders als alle Anderen. Wir haben uns sofort gut verstanden und uns oft getroffen.
Seine liebevolle und witzige Art hat mich verzaubert..." Tiefe Sehnsucht vermittelt mir ihre Stimme und mit einem sanften Lächeln scheint sie vor ihren inneren Augen eine ferne Vergangenheit zu beobachten.„Schon bald verliebten wir uns und bei einem Lagerfeuer erfuhr ich dann die Wahrheit über ihn, den Stamm und das Rudel.
Besonders, dass er sich auf mich geprägt hatte, machte mich unglaublich glücklich. Ich meine...das wünscht sich doch jedes Mädchen. Einen Mann, der für immer an ihrer Seite bleibt, die wahre Liebe.
Ich gewöhnte mich schnell daran, dass er nicht wie normale Menschen war.
Er stellte mir Sam vor, den bis dahin einzigen anderen Genträger.Doch schon bald näherte sich mein Auslandsjahr dem Ende und ich bekam Heimweh. Mein Wunsch war es schon immer, in Hamburg zu studieren und ich war hin und her gerissen.
Dies bemerkte auch Aaron, der zu diesem Zeitpunkt oft sehr bedrückt war. Wieso, verriet er mir lange nicht.
Ich erinnere mich noch genau an seine Worte: ,Mach dir keine Sorgen, solange ich dich habe, ist mir alles Andere egal. Ich möchte DICH glücklich sehen, dann bin auch ich glücklich.'Viele waren gegen seine Entscheidung, darunter auch seine Eltern und die meisten Stammesmitglieder.
Doch all dem zum Trotz kam er mit mir."„Seine Bedrückung zu dieser Zeit hatte einen guten Grund",begann nun Sam zu erzählen.
„Er hatte sich mit einem reisenden Vampir angefreundet. Schon immer hatte er keine Probleme gegenüber Vampiren, da bist du ihm sehr ähnlich. Wir sagten ihm, er solle sich von ihm fernhalten, aber das tat er nicht.Der Vampir war mit einer jungen Frau hier, Aaron stellte mir sie einmal vor. Ihr Name war Amandine, an den Namen des Mannes erinnere ich mich nicht mehr. Die Frau war damals noch menschlich.
Doch eines Tages fand ich sie auf unserem Revier, um sie herum zwei tote, ausgesaugte Wanderer. Ihre Augen leuchteten Feuerrot und sie war am ganzen Körper blutbefleckt. Ich zögerte keine Sekunde.
Sie war noch sehr ungelenk, vermutlich weil sie noch nicht lange ein Vampir war und so gelang es mir, sie zu vernichten."Sam's Augen nehmen einen unnachgiebigen und kalten Glanz an. Unterdrückte Wut schwingt bei den folgenden Worten mit.
„Dann kam Aaron. Er war unglaublich zornig und tiefe Trauer erfüllte ihn, als er die Überreste ihres Leichnams sah.
Er wütete und jaulte und weigerte sich letztendlich, mit mir zurück zu gehen.Warten, ja warten wollte er, auf den männlichen Vampir, er wollte nicht so tun, als wäre nichts gewesen.
Wir stritten uns und nach den Worten, ich würde es ja nicht verstehen, mich ginge es nichts an, was er tut, war ich so wütend, dass ich ohne ihn zurückging.Ich weiß nicht, was danach geschah. Erst am Abend kehrte er zurück und sprach kein Wort mehr mit mir. Wir hatten Angst, dass der Vampir kommen würde, um sich zu rächen, da das Einzige, was wir wussten, war, dass er noch lebte.
Deswegen gefiel es uns auch nicht, dass er wegziehen wollte."Die Worte meiner Großmutter tauchen wieder in meinen Gedanken auf. ,...wenn sie ihn nicht mitgenommen hätte, hätten wir ihn beschützen können...'
„Und dann?", würge ich leise hervor.Nun beginnt wieder meine Mom zu berichten.
„Erst Jahre nach deiner Geburt erzählte er mir diese Geschichte." Tränen laufen über ihre Wangen und ihre Worte sind schwer zu verstehen, weil ihre Stimme zittert.
„Ich schrie ihn an, dass er es mir hätte früher sagen sollen, dass er nun wegen mir in Gefahr schwebt." Schluchzend holt sie Luft und ich schlinge beruhigend einen Arm um ihre Schulter.„Doch er lächelte nur traurig und sagte, ich solle mir nicht die Schuld geben, es sei seine Entscheidung gewesen.
Nur ein paar Monate danach wurde er tot aufgefunden, niemand wusste wie er starb. Jedoch prangten die Spuren von Vampirzähnen auf seinem Körper. An diesem Tag hatte er mir von einem alten Bekannten erzählt, der ihn treffen wollte und dabei wirkte er glücklich, aber auch ein bisschen besorgt. Ich jedoch machte mir keine Gedanken.Nach seinem Tod fand man ein altes Notizbuch, in das er immer die Ereignisse der letzten Tage reinschrieb, in der Nähe des Ortes seines Todes.
Bei dem aktuellen Datum stand nur ein Satz in einer fremden Schrift:Der Teufel wird die Nachfolger des Sünders holen, die die bestialische Gestalt eines Ungetüms annehmen können.
Die Polizei konnte damit nichts anfangen, aber ich wusste sehr wohl, was gemeint war.
Wie fast überall, reisen Vampire auch durch Hamburg und da, damit die Verwandlung ausgelöst wird, der Genträger nur in die Nähe eines Vampirs kommen muss, bekam ich Angst, du könntest dich verwandeln, und er würde dich holen kommen.Als du 16 wurdest, bekam ich plötzlich Panik, es würde nicht mehr lange dauern, also zogen wir hierher."
Die letzten Worte flüstert sie nur noch.Wie erstarrt sitze ich da und starre den Boden an.
„Also glaubt ihr, dieser Schwarze Mann-Vampir, ist der Vampir, der meinem Vater das Leben genommen hat?"
„Damals waren wir uns nicht hundertprozentig sicher, aber die letzten Ereignisse beweisen Zusammenhänge.
Also ja", bestätigt Sam mir ernst.„Und wir glauben, er will jetzt auch dich umbringen."
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Vielen, vielen Dank für 804 Reads und 85 Votes :)
Und besonderen Dank an meine 34 Follower und an jeden, der meine Geschichte liest. Ihr seid toll!Übrigens veröffentliche ich „Free Wolf" jetzt auch auf FanFiction.de als Feyre08 (der Name ist so unglaublich einfallslos😅😂).
Noch eine kleine Info am Rande: Da ich in den Ferien viel unterwegs bin, kann ich die Upload-Termine möglicherweise nicht immer einhalten. Wundert euch auch nicht, wenn zum Beispiel mal am Mittwoch ein Kapitel kommt, ich vergesse in den Ferien gerne mal, welcher Wochentag bzw. welches Datum ist. (о'∀'о)
An alle, die auch frei haben: Schöne Ferien!
Ansonsten: Man liest sich.
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Free Wolf - A Twilight FanFiction #TheIndividuals2019 #HolidayAward
FanficEr wird sie finden. Und er wird sie töten. Denn er ist auf der Suche nach Rache. Vor La Push hatte Dylara nie viel mit Geheimnissen am Hut. Doch in ihrer neuen Heimat scheinen diese an der Tagesordnung zu stehen. Während sie immer mehr über die wahr...