Kapitel 13: Kooperation

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Embry's Sicht:

„...und ich konnte sie nirgendwo mehr finden."

Ein Schluchzen erschüttert Cathlyns Körper und sie scheint noch mehr als überhaupt schon in sich zusammenzusinken. Sie wirkt winzig und verloren auf diesem Küchenstuhl mitten in Sam's Haus, zwischen all den riesigen Kerlen, zu denen auch ich gehöre.

Vor etwa zehn Minuten war sie hier aufgetaucht, verzweifelt und völlig aufgelöst und erzählte uns unter Tränen von Dylas Verschwinden.

Eine kleine Verletzung prangt auf ihrer Stirn, notdürftig von Emily mit einem Verband umwickelt.

Mein ganzer Körper ist angespannt, jederzeit bereit, loszustürmen, sollte Sam uns befehlen, Dyla zu suchen. Und das hoffe ich sehr stark. Ansonsten suche ich sie selbst! Unruhig beobachte ich das Geschehen, meine Nerven zum Zerreißen gespannt.

„Wenn sie sich verwandelt hat, wieso können wir dann nicht ihre Gedanken hören oder sie spüren?", fragt Seth und blickt sich nach einer Antwort suchend im Raum um. Das frage ich mich aber auch.

„Aaron war ebenfalls ein Mitglied des Rudels, aber trat offiziell und aus eigenem Willen aus. Vielleicht gehört Dylara deswegen nicht automatisch zu uns", murmelt unser Alpha geistesabwesend.

„Spielt das denn nun eine Rolle? Wir müssen sie suchen!", brause ich ungeduldig auf.

„Gar nichts müssen wir, Dyla gehört nicht zu uns. Ihr Vater verriet das Rudel, also ist auch sie ein Verräter!"

Wütend knurre ich Paul an und habe das dringende Bedürfnis ihn zu schlagen. Doch bevor ich meine Gedanken in die Tat umsetzen kann, rast Jake durch die Tür, welche durch die Wucht gegen die Wand knallt.

„Die Cullens! Sie wollen mit uns reden! Es geht um Dyla!"
„Nun gut", widerstrebend seufzt Sam, „Ruf sie rein."

Bereits im nächsten Moment treten Esme, Carlisle, Alice und Edward Cullen durch die Tür, während ihre Haut Diamanten gleich im Sonnenlicht funkelt. Augenblicklich sinkt die allgemeine Stimmung, wovon sich die Vampire aber nicht stören lassen.

Aufmerksam betrachte ich sie. Meine Nackenhaare stellen sich auf und ich fühle, das es meinen Kameraden genauso wie mir geht: Wir wollen sie nicht hier haben, das ist UNSER Revier. Alles in mir widerstrebt ihre Anwesenheit.

Trotz dessen unterdrücke ich den Drang, sie zu bekämpfen, Dyla zuliebe. Wenn die Cullens uns helfen können, ihren Verbleib auszumachen, damit ich sie nur wieder im Arm halten kann, ist mir alles recht.

Als Esme Cathlyn erblickt, hastet die schlanke Frau mit den langen braunen Haaren besorgt zu ihr und nimmt sie tröstend in den Arm. Die immer noch Weinende zuckt bei ihrer kalten Berührung kurz zusammen, lässt es aber geschehen. Ihre Familie bleibt jedoch an der Tür stehen.

„Dyla kam durch unser Revier, als Wolf. Rosalie, Emmet und Jasper verfolgen sie zurzeit, aber sie ist sehr schnell. Lange werden die Drei ihr Tempo nicht mithalten können", antwortet Charlisle mit ruhiger Stimme auf die unausgesprochene Frage, die im Raum hängt. Wie kann er nur so verdammt entspannt bleiben?

„In der Ruhe liegt die Kraft", erwidert Edwart auf meine Gedanken.

Klugscheißer. Gedankenlesender Klugscheißer.

„Wir wollen helfen, Dyla zurückzuholen!", grätscht Alice, ein Mädchen mit wilden, kurz geschnittenen schwarzen Haaren dazwischen. In ihren goldenen Augen glänzt die Entschlossenheit und unterstreicht ihre Worte.

„Wieso?" Misstrauisch beäugt Leah, die bis jetzt still war, die Vampire und man sieht ihr ihre Abscheu deutlich an.

„Sie ist meine Freundin."
„Sie ist was?", erklingt es verblüfft aus den Mündern aller Rudelmitglieder gleichzeitig.
„Meine Freundin, seid ihr schwerhörig?" Alice analysiert uns mit ihren Blicken, als wollte sie ermitteln, ob wir wirklich Hörgeräte tragen müssten.

„Na super, sie ist also nicht nur eine Verräterin, sondern auch Team Alice, su-per."

Dieses Mal halte ich mich nicht zurück, gnurrend werfe ich mich auf Paul und wir landen auf dem Boden. Schnell weichen die Anderen zurück, während wir miteinander raufen.

„Das reicht!", wird unser Kampf je unterbrochen. Der Befehl unseres Alphas hat die gewünschte Wirkung, murrend richten wir uns auf.

„In diesem Fall wäre eure Hilfe uns sehr von Nutzen und wir würden sie gerne in Anspruch nehmen." Sam betrachtet die Vampire eingehend, diese nicken nur.

Cathlyn hat inzwischen aufgehört zu weinen und beobachtet die Situation aufmerksam und ein bisschen ängstlich.
Mit dem Blick auf sie gerichtet, kommt der Befehl von Sam, auf den ich solange gewartet habe:

„Sucht sie!"

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Hi, ich mal wieder xD. Wie hat euch das Kapitel gefallen? Was hätte ich besser machen können? Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen :)

Vielen Dank an alle, die die letzten Kapitel so fleißig kommentiert und für sie gevotet haben.
Ich freue mich jedes Mal riesig :D

Scheut euch auch nicht, Dinge ehrlich zu kritisieren, wenn ihr etwas entdeckt, was ich besser machen könnte.
Das hilft mir ungemein dabei, mich zu verbessern.

Also, danke für's Lesen und bis Sonntag!

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