Kerzengerade fahre ich im Bett hoch und beäuge mit meinen wenigen wachen Sinnen meine Umgebung. Was hat mich geweckt?
Der Wind bläst die Vorhänge wie Gespenster auf und lässt mich einen Blick auf einen wunderschönen Sternenhimmel erhaschen.Langsam beruhigt sich mein rasendes Herz und ich lasse mich zurück in die Kissen fallen. Meinen Kopf drehe ich zu den Fenstern, sodass mir der Wind, der es ins Zimmer schafft, direkt ins Gesicht weht.
Meine Augenlider werden immer schwerer als ich plötzlich eine dunkle Gestalt zwischen den tanzenden Schatten erkenne.Angstschweiß läuft mir den Rücken herunter, als ich mich langsam erneut aufsetze. Mutig sammle ich alle meine Sinne zusammen und fixiere das Wesen, das einer Statue gleicht, in der Hoffnung, dass ich sie mir vor Müdigkeit nur einbilde.
Bereits im nächsten Moment werde ich in die Kissen gedrückt, kalte Hände umschließen schmerzhaft meinen Hals und rote Augen leuchten in der Dunkelheit auf, während sie mir gefährlich nahe kommen.
„Du bist schuld. Nur wegen dir ist sie tot. Du bist schuld."Verzweifelt versuche ich, den Fremden wegzuschieben, als mich die Erkenntnis wie ein Schlag trifft. Bei meinem Gegenüber handelt es sich um niemand geringeren, als um den Mann von der Lichtung!
„Lassen sie mich los, ich habe nichts getan!", krächze ich, woraufhin er nur ein heiseres Lachen ausstößt.
„Oh, doch, vielleicht nicht du direkt, aber dein Vater! Er hat es getan, hat meine Mandy umgebracht und du trägst sein Blut in dir!", spuckt er mir gehässig und mit einem irren Blick ins Gesicht.Schwindel lässt meine Glieder taub werden, denn ich kann seinem Griff nicht entkommen. Selbst die Kraft, mich zu verwandeln, scheint mich verlassen zu haben.
Mit letzter Kraft schlage ich um mich, aber das Einzige, dass ich erwische, ist eine Blumenvase, die scheppernd zu Boden fällt.Meine Hände sacken neben mir auf die Bettdecke, alles in mir schreit nach Luft.
Die Gestalt über mir wirkt plötzlich wie der Teufel höchstpersönlich. Am liebsten würde ich ihm eine Backpfeife geben und ihm einen Vortrag darüber halten, dass man nicht einfach in das Zimmer eines Mädchens stolziert. Aber unter den gegebenen Umständen ist mir das weder möglich, noch erscheint es mir sonderlich passend.
Ein Knarren an der Tür lässt unser beider Augen zu ihr herüber fahren.
„Dyla? Alles okay?", erklingt die besorgte Stimme meiner Mutter und das Deckenlicht schaltet sich blendend hell ein.
Für einen winzigen Moment lockert sich der Griff um meinen Hals, ich rolle mich seitlich vom Bett und lande auf dem Boden.Sofort erfassen meine Augen die Situation, die Tatsache, dass der Vampir zum Sprung ansetzt, in Richtung meiner Mom.
Beinahe automatisch ergreift mich das vertraute Zittern und Beben der Verwandlung und ein Reißen erklingt, wobei weitere Gegenstäde krachend auf dem Boden landen.Als Wolf presche ich vor meine Mom, der Mann fällt auf mich und meine Zähne beißen sich tief in der steinharten Haut des Vampirs fest.
Mit voller Wucht schleudere ich ihn von mir, direkt durch das nächstgelegene, bodentiefe Fenster.
Ein dumpfer Laut kündet von seiner Begegnung mit dem Boden, doch als ich aus dem Fenster sehe, ist er verschwunden.Doch selbst, wenn er noch in der Nähe wäre, würde man ihn nicht erkennen, wirkt er selbst doch wie ein Teil der Nacht, unvorhersehbar und gefährlich.
Von hinten umschlingen mich schützende Arme, zitternd drückt sich meine Mom an mich und schluchzt leise in mein Fell, während sie immer wieder meinen Namen flüstert.Unentwegt starre ich aus dem Fenster und entspanne mich erst wieder, als der Horizont vom Beginn des nächsten Tages kündet.
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Free Wolf - A Twilight FanFiction #TheIndividuals2019 #HolidayAward
Fiksi PenggemarEr wird sie finden. Und er wird sie töten. Denn er ist auf der Suche nach Rache. Vor La Push hatte Dylara nie viel mit Geheimnissen am Hut. Doch in ihrer neuen Heimat scheinen diese an der Tagesordnung zu stehen. Während sie immer mehr über die wahr...