25.Kapitel

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Dieses Bild, wo Luca vor meinen Augen zusammenbrach werde ich nie vergessen. Ich fragte mich, warum es passiert ist? Ob ich mit dran schuld war?

Ein Tag nach dem Vorfall rief mich die Ärztin an und Berichtete mir, dass Luca im Koma lag. Sein Zustand sei Kritisch. Dies machte mir noch mehr Angst. Ich durfte ihn zwar Besuchen aber nur für eine gewisse Zeit. Die Ärztin hatte mir mittlerweile ein paar Adressen von Therapeuten aufgeschrieben, wo ich mich melden konnte.

Dies tat ich auch und ging nach zwei Wochen zusammen mit meinem Vater zu einem Termin zum Vorstellen. Es hatte mehrer Termine bei verschiedenen Therapeuten gebraucht, bis ich mich für die richtige Entscheiden konnte. Meine Eltern waren froh, dass ich mir endlich Hilfe geholt hatte. Aber ich merkte meiner Mutter an, dass sie Angst hatte vor einem Rückfall.

Nach dem ich Luca im Krankenhaus besucht hatte fuhr ich zu meiner leiblichen Mutter. Sie war trotz, obwohl ich 7 Jahre kein Kontakt zu ihr hatte. Eine wichtige Person in meinem Leben und ich war froh sie zu haben.

Da sie innerhalb von London wohnte musste ich mit der Bahn in die Stadt rein fahren und von dort aus ein Taxi nehmen um zu ihr zu gelangen.

Vor der Haustür lag ihr Hund Havaneser Trouble der laut Bellte als ich aus dem Taxi stieg. Als ich durchs Tor kam, kam er zwar langsam aber schwanzwedelnd auf mich zu. Ich nahm ihn auf den Arm und knuddelte ihn kurz durch, bevor ich mich ins Haus begab.

Meine Mutter wohnte zusammen mit ihrem Vater. Da meine Oma vor drei Jahren verstarb, wollte mein Opa nicht alleine leben. Darum nahm meine Mutter ihn zu sich auf. Als ich ins Haus rein kam hatte sich nichts verändert. Ich ging nach Rechts in das Arbeitszimmer von meiner Mutter und entdeckte dort meinen Opa. Der auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch saß und Zeitung laß. " Opa? Ich bin da."Er legte die Zeitung weg und sagte:" Ist das meine hübsche Enkelin?" Er stand auf und kam mit offenen Armen auf mich zu, um mich in seine Arme zu schließen. Er war ein dünner, schlanker Mann. Mit weißen Haaren und einem kleinen Schnurrbart. " Jedes mal wenn ich dich sehe bist du immer hübscher." " Kann schon sein." Sagte ich und musste Lächeln. Er gab mir einen zärtlichen Kuss auf die Wange. Dabei atmete ich sein unwiderstehlichen Duft ein. Mein Opa roch schon immer gut. " Schön das du wieder da bist. Deine Mama ist oben, wenn du sie suchst."

Ich nickte und begab mich nach oben. Kaum hatte ich die letzte Treppenstufe überwunden. Kam meine Mama mir schon entgegen. " Hab ich doch Stimmen gehört."Sagte sie. Wir umarmten uns und gingen gemeinsam runter ins Wohnzimmer. " Erzähl, wie geht es dir?" Fragte sie nach dem wir uns aufs Sofa gesetzt haben. " Naja geht so...Luca liegt immer noch im Koma. " Das tut mir leid Schatz." Meinte sie und streichelte mir über die Wange. " Die Schwestern wissen nicht, wann er aufwacht." Meinte ich. " Ich glaube das weiß keiner."

Ich zuckte mit den Schultern. " Man kann eigentlich nur noch abwarten." Sie legte mir die Hand auf die Schulter und sagte:" Luca ist ein Kämpfer. Er schafft es." Ich lächelte und meinte:" Ich hoffe es." " Luca ist doch ein Kämpfer. Er wird alles geben, um zurück ins Leben zu kommen."

Ich schaute nachdenklich auf den Boden und dachte drüber nach, was passiert wäre wenn wir uns nicht gestritten hätten? Wäre Luca vom Unfall verschont geblieben? " Nina Schatz! Schau mal was ich gefunden habe." Rief mein Opa und kam ins Wohnzimmer gelaufen. Ich blickte ihn etwas verwirrt an. Als er rein kam, hielt er ein Fotrahmen in den Händen. Er gab mir den Fotorahmen in die Hand. Was ich dann dort zusehen bekam, ließ mir mein Herz erneut zerbrechen. Ein Bild von mir und Linus. Wo wir bei sonnigen Wetter im Garten lagen, Linus über mich gebeugt, wo er grade dabei war mir ein Kuss auf mein Bauch zu geben und ich grade lächelnd sein Kopf in mein Händen hielt.

" Das Foto hab ich doch an meinem Geburtstag gemacht. Seit dem steht dieses Foto bei mir im Schlafzimmer." In meinen Augen sammelten sich Tränen. " Auch seit dem Tod von ihm, habe ich es nicht geschafft es mal weg zu räumen." Ich schüttelte nur mit dem Kopf und meinte:" Das brauchst du auch nicht. Ich werde ihn immer lieben auch wenn ich jetzt ein neuen Freund habe."

Meine Mutter drückte mich an sich und wir betrachteten gemeinsam das Foto. Die Zeit über unterhielten wir uns viel über Linus und wie es bei mir jetzt weiter geht. Ich machte dieses Jahr mein Examen zur Grundschullehrerin und wollte danach auch ausziehen. Doch meine Mutter riet mir erst mal ein Jahr oder zwei zu arbeiten, bevor ich auszog. Zwar hatte ich neben dem Studium noch gejobbt und hatte das Geld mir für die Wohnung beiseite gelegt. Doch trotzdem muss ich ja irgendwie die Möbel und auch die Miete zahlen können.

Ich sah es ein und tat wie meine Mutter mir geraten hat. " Na du Süßer." Sagte ich zu Trouble der zu mir auf den Schoß gehüpft kam. Liebevoll leckte er mir über das Gesicht. Trouble war mittlerweile 8 Jahre alt und auch nicht mehr der Jüngste. Ich weiß noch wie meine Mutter den als kleinen Welpen bekommen hatte. Die Freude bei mir war groß, da ich mir seit klein auf wo ich Susi und Strolch das erste mal gesehen habe, schon immer ein Hund wünschte. Während Trouble zufrieden auf meinem Schoß lag, streichelte ich ihm über sein weiches Fell. " Kann ich Trouble mit nehmen wenn ich ausziehe?" Fragte ich und ich musste grinsen. " Wie bitte? Du musst arbeiten du hast überhaubt keinen Zeit für ein Hund." Meinte meine Mama. " Dann bin ich aber voll alleine." " Wer geht mit dem Hund Gassi wenn er mal raus muss?" Ich überlegte kurz:" Luca?" Und fing das Lachen an. Meine Mutter schüttelte nur grinsend den Kopf und meinte:" Na ob Luca sich das gefallen lässt. Weiß ich ja nicht." Ich hob Trouble hoch und sagte:" Ich passe aber gerne mal auf ihn auf." Und Küsste ihn.

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