26. Kapitel

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Es vergingen vier Wochen und noch immer wusste keiner was mit Luca ist. Ich probierte so oft es geht, ihn zu besuchen. Durch meine Prüfungen die im Sommer nun anstehen. Musste ich viel lernen.

Während ich Zuhause saß und für die Uni paukte hörte ich wie von unten das Telefon klingelte. Ich hielt kurz inne und lauschte. " Super, das freut uns...Ja, ich sag meiner Tochter Bescheid." Ich sprang auf, reißte die Zimmertür auf und rannte die Treppe runter, wo meine Mutter mir schon entgegen kam. " War es das Krankenhaus?" Fragte ich direkt. Sie nickte grinsend:" Er ist aus dem Koma erwacht." Ich stieß ein Freundenschrei aus und sprang in die Luft. " Ich hab es gewusst!" Schrie ich. Und fiel meiner Mutter um den Hals.

Anschließend rannte ich die Treppen runter und zog mir in Windeseile die Schuhe an. " Nina, mach langsam! Luca ist bestimmt noch nicht soweit." " Wie meinst du das?" Fragte ich. Meine Mutter kam die Treppe runter. " Die Ärzte meinten er ist noch nicht so klar. Es kann sein das er vielleicht auch nicht so reagiert wie du es dir wünscht." Ich zögerte kurz doch dann reißte ich die Haustür auf und meinte:" Mir egal. Ich muss ihn sehen." Und lief zum Auto. " Fahr vorsichtig Schatz!" Rief mir meine Mutter hinterher. Doch dies überhörte ich und war voll bei Luca in Gedanken.

Als ich im  Krankenhaus ankam. Kam mir die Ärztin entgegen, die mir bei der Suche von Therapeuten geholfen hat. " Hallo, wo ist Luca..." Die Ärztin legte mir die Hand lächelnd auf die Schulter und meinte:" Er ist wach. Sie können auch rein, nur...es könnte sein das er noch etwas verwirrt ist." Ich bedankte mich bei der Ärztin und ging zu Luca ins Zimmer.

Als ich rein kam wäre ich ihm am liebsten um den Hals gefallen. Doch ich merkte an seinem Blick das er irgendwie anders war. " Hey Schatz." Er schaute mich an und musterte mich. " Ich bin es Nina. Erinnerst du dich?" " Nina?" Ich nickte. Doch nach dem er mich eine Zeit lang angeschaut hat, wand er sein Blick wieder ab. Erinnerte er sich nicht mehr an mich? " " Schatz? Weißt du..." " Wieso nennst du mich Schatz?" Fragte er.

Das war ein Stich ins Herz. Ich schaute in entsetzt an. " Du weißt nicht wer ich bin?" Er schaute mich ausdruckslos an. "Ist das dein Ernst?" Fragte ich nochmal doch sein Gesichtsausdruck verändert sich kein Stück. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte.

Verzweifelt ging ich ein Schritt zurück bis die Tür aufging und eine Schwester rein kam. " Na, alles gut?" Fragte sie. Ich wusste nicht was ich antworten sollte. Luca staarte weiterhin mit leeren Blicken an die Wand. " Ist es normal? Ist das normal, dass er sich nicht an mich erinnern kann?" Die Schwester hing noch eine Infusion an ihn dran dann meinte sie zu mir:" Sie müssen sich keine Sorgen machen. Das sind Nebenwirkungen die nicht von langer dauer  sind." Ich probierte die Tränen zurück zu halten. Die Vorstellung, dass Luca sich gar nicht mehr an mich erinnern kann löste in mir eine Panik aus. " Wie lange hält es an..." Fragte ich. " Nicht lange. Ich denke Morgen sieht die Welt schon wieder anders aus." Sie blickte mich mitfühlend an. Ich nickte nur und meinte: Ok, dankeschön." Sie streichelte mir liebevoll über den Arm und verließ anschließend das Zimmer.

" Ich komme Morgen wieder, ok?" Er zuckte nur die Schultern. Ohne noch was zu seiner Reaktion zu sagen, verließ ich auch das Zimmer und fuhr nach Hause.

Als ich nach Hause kam zog ich mich in mein Zimmer zurück. Ich hatte Angst um die Zukunft von mir und Luca. Was ist wenn das Verhalten von ihm immer so bleibt?  Es klopft an der Tür und meine Mutter schaute herein. " Alles gut? Du bist gleich in dein Zimmer verschwunden, als du kamst." " Ich war nicht erwünscht." Meinte ich nur. Meine Mutter setzte sich zu mir aufs Bett. " Du hattest recht...er hat nicht so reagiert wie ich es mir gewünscht habe." Sie drückte mich an sich und streichelte mir liebevoll über den Rücken. " Das tut mir leid Schatz."

Ich erzählte ihr alles und auch meine Mutter probierte mich aufzubauen und das ich morgen einfach nochmal wiederkommen sollte.  Doch dies tat ich in den darauffolgenden Tagen nicht. Im Gegenteil ich hielt mich fern vom Krankenhaus. Die Angst war zu groß, dass die Reaktion die selbe wie beim letzten mal ist.  Ich versuchte mich abzulenken und gar nicht mehr daran zu denken. Vielleicht ist es ja besser so. Dachte ich mir. Doch trotzdem machte mich der Gedanke fertig. 

" Wieso probierst du es nicht einfach. Ich meine du kannst es ja nicht wissen, wenn du nicht nochmal hingegangen bist. " Meinte meine Schwester Jana. " Ich weiß auch nicht. Ich glaube es ist besser, wenn wir uns gar nicht mehr sehen." Sie schlug mir mit der Faust in den Arm. " Du bist so ein Angsthase. Wir fahren jetzt da hin!" Sie packte mich am Arm und zog mich ins Haus. " Jana, ich will aber nicht." Erwiederte ich. Sie blieb stehen, drehte sich zu mir um und meinte:" Du wirst es mir eines Tages noch danken." Ohne noch weiter groß mit mir zu diskutieren fuhren wir uns Krankenhaus.

" Ich hab kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache." Meinte ich als wir zu Lucas Zimmer liefen. " Überzeug dich selber." Meinte Jana. Sie klopfte an der Tür wo in dem Moment die Schwester raus kam, mit der ich mich vor kurzem noch unterhalten habe. " Ach Mrs Connor, nach Ihnen wurde schon gefragt." Jana und ich schaute uns an. Dann reißte ich die Tür auf und sah grade wie Luca sich aufs Bett gesetzt hatte. Als er mich sah lächelte er und sagte:" Da biste ja endlich." Mit Tränen in den Augen rannte ich auf ihn zu und fiel ihm stürmisch um den Hals. Ich fing das weinen an. " Hey Maus, was ist los?" Fragte er besorgt als er mir mit seinen wunderschönen Augen ins Gesicht sah. " Ich dachte ich hätte dich verloren." Sagte ich und konnte mich nicht mehr richtig beruhigen. Er nahm mich lächelnd in den Arm. " Ich werde dich nicht verlassen. Du bist meine." Ich drückte mein Gesicht in sein Hemd. " Ich lass euch beide mal alleine." Sagte Jana lächelnd die am Eingang stand. Luca nickte und flüsterte:" Wir sprechen später." Sie nickte und verließ das Zimmer um uns alleine zu lassen.

" Wieso warst du eigentlich nicht da, wo ich aufgewacht bin?" Fragte Luca mich. Ich zögerte kurz und meinte:" Ich glaube das ist eine längere Geschichte." " Erzähl es mir ein andermal." Grinste Luca, nahm mein verheultes Gesicht in seine Hände und küsste mich liebevoll.

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