Kapitel 2

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'Was hab ich schon zu verlieren? Ich hab doch eh nichts mehr! Also warum sollte ich mich dann nicht ritzen?' Ich nahm die Klinge feste in die Hand und rammte sie mir in meinen Unterarm. Es schmerzte zwar, doch diese waren nichts im Gegensatz zu dem seelischen Schmerz. Es hatte seine Gründe, dass ich soetwas jetzt doch tat. Ich musste schwere Zeiten durchmachen. Es waren einfach zu viele, um diese aufzuzählen. Mittlerweile war mein ganzer Unterarm voller Blut. Ich entzog mir die Klinge erst, als ich meinen ganzen Unterarm aufgeritzt hatte. Ich säuberte diese, steckte sie in meine Jackentasche, zog den Ärmel von meinem Pullover über die Wunde und verließ die Toilette. Ich schlenderte noch eine Weile durch die Innenstadt und setzte mich schließlich auf meinen 'Schlafplatz'. Plötzlich hörte ich Stimmen, die ich nur allzu gut kannte. Es waren die Stimmen von ein paar meiner ehemaligen Klassenkameraden. So wie es kommen musste sahen sie mich und fingen lauthals an zu lachen. Dann kamen sie auf mich zu. „Sieh mal einer an. Wen haben wir den hier? Ach Eileen! Wir haben uns aber lange nicht mehr gesehen. Wir alle haben dich vermisst!" sagte meine ehemals beste Freundin Kim. Ich dachte zumindest immer, dass sie meine beste Freundin war, bis sie angefangen hatte Lügen, wie z.B. 'Eileen ist voll die Schlampe! Sie schläft jeden Tag mit mindestens drei Typen!' über mich zu verbreiten. Da sie in der Schule nicht grade unbeliebt war, hatte man es ihr auch geglaubt und so hatte es sich dann in der ganzen Schuke rumgesprochen. „Sag mal, hast du heute vielleicht Zeit, um du weißt schon was zu machen?" fragte Tobias lachend. Ich wusste, dass das auch noch kommen würde. Ich war in dem Moment einfach total sauer auf alle! „Alta! Könnt ihr mich mal in Ruhe lassen? Ihr seht doch, dass es mir scheiße geht und dann müsste ihr mich jetzt noch weiter runtermachen?! Verpisst euch doch einfach und kommt nie wieder!!!!" schrie ich die ganze Gruppe an. „Oh…ist die kleine Eileen jetzt wütend?" lachten alle gleichzeitig und verschwanden. Dann stand ich auf und begab mich in die entgegengesetzte Richtung, als die anderen. Ich merkte, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten und sich dann den Weg über meine Wangen suchten. Ich ging immer schneller und schneller, sodass ich schon rannte. Ich wollte wegrennen! Vor allem wegrennen! Vor mir selbst! Vor dem, was ich durchgemacht hatte! Einfach vor allem. Vir dem Geländer einer kleinen Brücke blieb ich stehen. Ich konnte und wollte nicht mehr. 'Ich möchte nur nich sterben und nichts weiter!' Ich stieg über das Geländer von der Brücke, atmete ein paar mal tief ein und aus, schloss dabei die Augen und wollte springen. Doch garde als ich dieses machen wollte, packten mich zwei starke Hände von hinten und trugen mich über das Geländer wieder zurück auf die Brücke. 'Was sollte das denn jetzt?! Hat dieser Idiot nicht gesehen, dass ich sterben wollte?' „Lass mich los! Ich will sterben und nicht gerettet werden sie Idiot! Lassen sie mich auf der Stelle runter!!" motzte ich ihn an. Dann ließ er mich endlich runter. Ich drehte much zu ihm und funkelte ihn böse an. „Kannst du mir mal sagen, was das grade sollte?" „Naja…ehm…I want ti save you, because I can't see somebody who want sich umbringen." „Ersten, wenn du schon in Deutschland bist, dann lern deutsch und zweitens, dann schau halt nicht hin! So schwet ist das nicht! Haben ja auch alle anderen irgendwie geschafft!"

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