"Wie geht es ihm?", sprach Jaxon und wollte schon aufstehen, als Silas sich ruckartig zu ihm drehte und ihn aus grauen, kalten Augen musterte, sodass Jaxon unbewusst schluckte und sich nervös durch seine dunklen Haare fuhr, welche noch immer nass von der schwarzen Flüssigkeit waren.
"Er lebt dank dir.", knurrte Silas. Aus irgendeinem Grund heraus, war sich Jaxon sicher, dass das keine Lobesrede werden würde. "Und du bist selbst beinahe gestorben, ebenfalls dank dir. Kannst du ein einziges Mal nachdenken, bevor du handelst? Und jetzt bleib gefälligst sitzen, Jax, du bist fast so bleich wie Frank!"
Aber Jaxon stand dennoch auf. Nicht, um Silas absichtlich noch wütender zu machen, sondern weil er einen Blick auf Frank werfen wollte. Vielleicht konnte er ihm ja helfen. Fluchend liess Silas von Frank ab und liess Rae mit ihm alleine. Die grösste Hürde war überwunden, alles, was sie noch tun konnten, war zu warten. Frank hatte die Augen geöffnet, hatte sogar bereits einige Worte gesprochen, obwohl diese wenig Sinn ergeben hatten.
Aufgebracht war keine passende Bezeichnung mehr für Silas Gemütszustand, als er zu Jaxon schritt und ihn kurzerhand zurück auf den Boden drückte und dabei nicht sonderlich viel Wert darauf legte sanft zu sein. Jaxon stöhnte auf, teils, weil er genervt war, teils, weil sein Kopf bereits brummte, ohne dass Silas ihn noch zu Boden drücken musste, damit sein Hinterkopf ruckartig mit dem Boden in Kontakt kam.
"Beantworte mir eine Frage, Jax, siehst du bereits wieder klar?", sprach Silas prüfend. Die -Antwort darauf wusste er bereits, dennoch wollte er sie von Jaxon hören. Dieser öffnete etwas überrascht seine Lippen.
"Natürlich sehe ich kl..."
Seine Worte wurden ihm abgeschnitten, als Silas ihm mit seiner Handfläche gegen die Seite seines Kopfes schlug. Nicht fest, doch genügend stark, dass sein Kopf zur Seite geworfen wurde und sich ein leichtes Brennen auf seiner linken Wange ausbreitete.
"Was zur Hölle...", entfuhr es ihm überrascht.
"Lüg mich nicht an, du siehst nicht klar, das tue noch nicht einmal ich und ich war vielleicht für fünf Sekunden unter Wasser, während du dort unten einige Minuten warst! Du hast es nur geschafft mit Mühe aufzustehen und jetzt hast du nichts anderes im Kopf, als Frank zu heilen?", blaffte er wütend. "Wenn du noch einmal versuchst aufzustehen, werde ich dir deine verdammten Beine brechen, damit du nicht mehr laufen kannst. Frank wird auch ohne deine Heilkünste auskommen, also kümmere dich doch ein einziges Mal um dich und gib deinem Heldenkomplex eine Pause. Ich musste dir bereits zweimal dein verdammtes Leben retten, weil du es leichtfertig aufs Spiel gesetzt hast!"
Silas Stimme durchschnitt scharf die Dunkelheit, sodass noch nicht einmal Jaxon es wagte, etwas darauf zu erwidern.
"Ich denke, es war heldenhaft, was du getan hast.", wisperte Rae im Hintergrund. Beide Jungen wandten sich ihr zu, Jaxon leicht lächelnd, aber genauso zu Boden blickend und sich unsicher am Kopf kratzend. Er hatte nicht den Helden spielen. wollen, das hatte er noch nie gewollt. Alles, was er gewollt hatte, war jemandem aus einer Situation zu helfen, in die er ohne ihn nicht gekommen wäre. Eine Schuld begleichen. Einen weiteren Tod konnte er nicht mehr ertragen.
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Coppery
Fantasy"Man kann von jedem Ort auf der Erde entfliehen, wenn man es wirklich will." "Vielleicht stimmt das für jeden Ort auf der Erde, aber nicht für das Reich der Toten. Jeder Einzelne, den du hier siehst, ist tot, Riven. Eingeschlossen du selbst."