Kapitel 10

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Müde kam ich in unserem Appartement an. Der Abendbrotstisch ist schon gedeckt und ich brauchte mich nur noch daran zu setzen. Billy saß auch schon an seinen Platz. Auch Coco und Effie waren da. "Morgen geht es in die Arena ", sagte Effie ernst. Die Erkenntnis kam, ich hatte es schon erfolgreich verdrängt. Eigentlich... Ich seufzte. Morgen würde der wahre Horror beginnen. Vielleicht würde ich morgen schon sterben. Meine letzten 24 Stunden haben geschlagen. Tränen bildeten sich in meinen Augen. "Esst reichlich, ihr müsst bei Kräften sein! ", meinte Effie. Ich schluckte die Tränen hinunter und schaufelte mir Essen auf meinen Teller. "Braves Kindchen ",sagte Effie liebevoll. Auch Billy begann zu Essen. Nach dem Essen ging ich schlafen. Tatsächlich schaffte ich es einzuschlafen.

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"Aufstehen aufstehen ", hörte ich Effie piepsen. Ich machte die Augen auf. Heute war der Tag, vor dem ich am meisten Angst hatte, in meinen gesamten Leben. Ich stieg unter die Dusche und ließ eiskaltes Wasser auf meinen Rücken trommeln. Ich werde keinen Tag überleben!  Beim Frühstück aß ich ziemlich viel. Wer weiß, wann ich jemals wieder etwas zu essen bekommen würde. Vielleicht war dies meine letztes Mahlzeit. Der letzte Bissen blieb mir erspart, denn Effie zog mich los."Komm, du musst dein Arena Outfit anziehen " Ich ging auf mein Zimmer.Auf meinem Bett lag bereits mein Anzug. Er bestand aus  einem schwarzen Langarm Shirt, einer braunen Jacke mit Fell und einer Fell Kapuze. Die Hose war auch aus einem festen Material und als Schuhe gab es schwarze Stiefel. Ich zog mich um und ging zu Effie. "Passt es? " Ich nickte aufgeregt und Effie zog mich zur Tür. Dort stand Billy. Er hatte dieselben Sachen wie ich an. Vier Friedenswächter erwartetes uns vor dem Gebäude und führten uns zum Flieger. Im Flieger saßen bereits alle Tribute angeschnallt. Die Friedenswächter zerrten mich zu meinem Platz. Er ist weit weg von Billys Platz, doch das konnte mir doch egal sein, oder?  Wir sind nicht einmal Verbündete. Als alle saßen und festgeschnallt waren, lief eine robust aussehende Frau durch die Reihen. "Arm her " sagte sie zu jedem und drückte ein schwarzes Gerät an den Arm. Nun kam sie zu mir. "Arm her " "wofür ist das ", fragte ich vorsichtig, während ich meinen rechten Arm ausstrecke. "Aufspürgerät",murmelte sie bloß. Sie drückte auf einen Knopf und ein kleiner Chip bohrt sich in meinen Arm. Ich zuckte kaum merklich zusammen und da war sie auch schon weg. Nach etwa einer Stunde landete der Flieger. Wir wurden dunkle Gänge entlanggeführt. Es war wie ein unterirdisches Labyrinth. Ich wurde in einen Raum geschubst. Darin wartete bereits mein Stylist. Wir verabschiedeten uns und ich musste in die Glasröhre steigen. Der Minutencountdown wurde gestartet. Ich blickte aufgeregt umher. Ich dachte nicht, dass ich einmal so sterben würde. In einer Arena. In den Spielen. Das waren meine ersten Spiele. Mein Name war nur ein einziges mal in diesem Topf. Trotzdem wurde ich gezogen. Der Aufzug fuhr hoch und ein Schluchzen bildete sich in meiner Kehle. Kalte Luft wehte mir entgegen. Sie war angenehm und ich atmete gierig die frische Luft ein. Plötzlich sah ich den Himmel. Strahlend blau und ohne Wolken. Der Aufzug kam mit einem rattern an. Vor mir befand sich eine Schneelandschaft. Überall war weiß. Ich atmete aus. Kleine Eiswolken kamen aus meinem Mund. 10

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Ich atmete wieder ein.

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Aus. Raven, ganz ruhig bleiben. Ich suchte nach Billy.

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Er war drei Personen weiter. In der Mitte stand das Füllhorn. Etwas weiter geradeaus ein schwarzer Rucksack.

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Ich zitterte. Ob vor Kälte oder vor Angst wusste ich nicht.

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Gleich würde es losgehen.

Der Schuss ertönte.

Die Tribute von Panem -die 20. HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt