Freiheit ist was man aus den Dingen macht die einem angetan werden
|Jean-Paul Sartre|
-"Ich habe meine Meinung geändert. Ich werde mich niemals fügen, Iván Moreno. Hörst du ?"
Silvana und Tian konnten nicht schnell reagieren. Das wusste ich bereits in dem Moment, als Iván mit Wut verzerrtem Blick fest in meine Haare griff mich zu sich zog und im nächsten Moment seine Hand um meinen Hals schlang und mich mit einem Satz wieder auf beide Beine zu befördern.
Die beiden Geschwister waren von ihren Plätzen aufgesprungen, das bekam ich ganz leicht am Rande mit, doch Iváns Griff, der Druck an meinem Hals ausübte und mir die Atemwege verschloss, war doch eher mein Hauptfokus in diesem ganzen Fiasko. Ich krallte meine Finger in seine Hände, hob meine Beine an um ihn zu treten, um frei zu kommen, aber genau das schien ihn noch weiter anzuheizen.
-"Sag das nochmal..."
Plötzlich tauchte Tina hinter Iván auf und versuchte seine Hand von meinem Hals wegzuzerren, selbes galt für Silvana, die mich an der Hüfte hielt und auf ihre Seite zu ziehen bestrebte, doch Iván war erbarmungslos. Er würde mich nicht gehen lassen.
-"SAG SCHON ! SAG ES !", spuckte er diese Worte nun aus, aber ich konnte nichts weiter tun, als meinen Mund meilenweit aufzusperren und zu versuchen Luft zu bekommen. Letztlich war es Tian, der Iván einen Hieb von Hinten verfasste, sodass sich der Griff um meinen Hals lockerte und die beiden Geschwister genau dieses Schlupfloch ausnutzend uns voneinander trennten. Iván, der realisierte was Tian da gemacht hatte, stürzte sich sofort auf ihn und schleuderte ihn im nächsten Moment gegen die Wand. Silvana, die bemerkte, dass uns nicht viel Zeit blieb, fasste mich am Arm und zog mich die Treppen eilig nach oben in mein Zimmer, ehe sie die Tür hinter uns abschloss.
Atemlos lehnte sie sich dagegen und ich starrte nur auf den Boden, derweilen ich dem Pochen an meinem Hals ausgegeben war. Er... er hätte mich fast zu Tode erwürgt.
-"Bist du... bist du völlig bekloppt ?", machte Silvana mich auf einmal an, sodass ich mich wirklich fragte, ob ich mich nicht verhört hatte.
-"Wie... wie bitte ? Ist das dein ernst ?", kreischte ich nun ebenfalls.
Hatte sie nicht gesehen, wie er, wie sie mich alle behandelt hatten. Wie konnte sie es also wagen mich wie ein Kleinkind zurechtzuweisen ?
Als sie erkannte, was sie da tat wurde ihr Blick sofort wieder weicher und sie wollte mich berühren, doch ich schrie auf.
-"Amalia... ich... ich wusste nicht, dass er... so mit dir...dass"
-"Was ? Dass er mich so behandelt ? Dass er krank ist ? Was hättest du dann getan, hättest du dann mir geholfen anstatt ihm ?" Ich lachte spöttisch auf und schüttelte vehement den Kopf.
-"Nichts für ungut Silvana, aber ich brauche dein Mitleid nicht. Du hast mich ins Feuer geworfen und nun musst du mitansehen wie ich verbrenne."
Silvana presste die Lippen fest aufeinander und ich selbst wusste, dass ich zu hart mit ihr umging, aber gerade war ich nicht aufzuhalten. Wenns sein musste, würde ich sogar Blut spucken, aber ich würde genau in diesem Moment nicht schweigen. Das konnten sie von mir nicht erwarten.
-"Siehe es als eine Chance Amalia...", sagte sie nun seufzend und blickte zu Boden. Ihre Worte brachten mich erneut zum toben, weshalb ich mich nur sehr schwer zurückhielt dem Drang nachzugehen einen beliebigen Gegenstand zu nehmen und diese durch die Luft zu schleudern.
-"Von was für einer Chance sprichst du ?", brachte ich mit zusammengebissenen Zähnen hervor, was sie dazu verleitete traurig zu lächeln.
-"Du willst doch auch die Wahrheit wissen... du willst doch auch erfahren, was es mit deinem Tattoo auf sich hat. Hier hast du die Möglichkeit es aus nächster Nähe zu ermitteln. Du bekommst die Informationen, du bekommst die Wahrheit erzählt und niemand sonst, kein Dritter oder sonst ein anderer, niemand kann dir ein Floh ins Ohr setzen. So hast du die einmalige Gelegenheit herauszufinden wer lügt. Dein Vater oder Iván..."
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His At Night
Mystery / ThrillerD A R K R O M A N C E «Möchtest du, dass es aufhört ? Dass dieses Spiel ein für allemal endet ?» durchbrach seine raue, messerscharfe Stimme, die endlos anhaltende Stille. Sie nickte, wohl wissend, dass sie durch diese kleine Geste ihr Todesurteil...