◆27| M i d n i g h t C o n f e s s i o n ◆

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Willkommen, willkommen ❤
Mir geht es wie bereits verkündet heute etwas besser, sodass wir mit der Lesenacht starten können. Insgesamt werden es vier Kapitel werden und ich hoffe, dass es euch gefällt 😊 potenziell triggernde Inhalte könnten an der Oberfläche angekratzt werden, demnach seid ihr vorgewarnt. Ich wünsche euch viel Spaß. Das nächste Kapitel erscheint um 21:30 Uhr

P.S. Da ich wie gesagt krank war, konnte ich auch keine vollumfängliche Korrektur der Kapitel vornehmen. Fehler können also durchaus vorhanden sein.

P.S.S. Kritik ist nur erwünscht, wenn sie konstruktiv ist. Falls ihr also Kritik ausüben wollt, dann bitte in einem angemessenen Ton und bitte begründet, sonst kann ich nichts daraus lernen.

Eine Beichte ist immer eine Schwäche. Die düstere Seele bewahrt ihre eigenen Geheimnisse und nimmt ihre eigene Strafe schweigend hin.

|Dorothea Dix|

Vier Sekunden.

Exakt vier Sekunden benötigte ich um zu begreifen, dass die Realität achtlos durch meine Finger entglitt. Vier verdammte, sich endlos langziehende Sekunden in denen ansatzweise durchsickerte, dass ich keiner Halluzination zum Opfer erlag, sondern mit einer Wahrheit konfrontiert wurde, die mein komplette Wissen über den Haufen warf und jene zurück in den Naturzustand katapultierte.

Was war gut und worin unterschied es sich vom Bösen?
Gerecht und ungerecht?
Richtig und falsch?
Und noch viel wichtiger: Wer war er... Iván? Etwa ein gewissenloser Racheengel, der keineswegs davor zurückschreckte unfaire Mittel für seine Tatausführung zu verwenden oder ein unter dem Deckmantel der Ungerechtigkeit verweilender Richter, der für die Gerechtigkeit seiner erbrachter Opfer in einen unerbittlichen Kampf zog? Unmöglich.

Letzteres durfte nicht wahr sein, denn das würde bedeuten... Nein. Nein, es musste sich um ein Missverständnis handeln.

Schon beim bloßen Gedanken an ein alternatives Ende von der Geschichte des vermeintlichen Bösewichts durchfuhr meinen ganzen Körper ein Zittern und ich konnte nicht umhin, als die Lider zu senken und erneut auf die Polizeimarke zu schauen, welche ich eisern in meinen Fäusten vergaben, hatte, als bestrebte ich die damit einhergehende Offenbarung zu untergraben. Dieses Vorhaben scheiterte allerdings kläglich, als Silvanas vorherigen Worte auf der Rückfahrt zum Anwesen in meinem Kopf widerhallte.

«Ich, wir haben immer für die Gerechtigkeit gekämpft. Wir sind uns alle ähnlicher als du dir einzugestehen vermagst, Alington Mädchen.»

Hatte sie mir mit diesen Worten einen Hinweis geben wollen? Den Hinweis, dass Iván Polizist war?

Ich erschauderte als ich die Worte im Geiste wiederholte. Polizist... er war Polizist gewesen. Instinktiv fragte ich mich, ob Tian und Silvana dieses Amt ebenfalls innegehabt hatten, schließlich war die Sprache im Auto von einem 'wir' gewesen und nicht nur von Iván.

Aber das konnte alles nicht sein! Iván und ich, wir konnten nicht auf ein und derselben Seite stehen. Könnt ihr nicht?, meldete sich eine verräterische Stimme in meinem Unterbewusstsein zu Wort. Was wenn es anders herum ist, Amalia. Wenn er auf der richtigen Seite ist und du diejenige bist, die sich auf der falschen befindet?

Stopp! So schnell mich die Zweifel auch heimsuchte, desto schneller vertrieb ich sie mit meinem unerschütterlichen Glauben an meine Familie. Ich musste in diesem Chaos irgendetwas Essenzielles übersehen haben, irgendetwas was auch die anderen nicht... Mein Atem stockte und meine ordentlich zurecht gelegten Gedanken fanden sich mit einem Mal zu einem kläglichen Haufen an unüberschaubaren Verstrickungen zusammen, als sein schwerer Atem hauchzart über meinen Nacken strich. Meine nackten Füße gruben sich ungewollt in den Parkettboden unter mir ein. Der von dem Druck meiner Zehen erzeugte Schmerz prallte an mir ab, doch als hätte es dabei irgendwann einen Teil meiner Gehirnfunktionen wieder wachgerüttelt, befreite sich mein Kampfgeist aus seinen Fängen und setzte zur Tat an.

His At NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt