Kapitel 16

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Sunray fragte sich, ob es in diesem Land das nicht ist, auch Nacht werden konnte, oder ob die Zeit hier überhaupt verging oder auch nur existierte. Den Schmerzen in seinem Rücken zu Urteilen, trug er Serenity jedenfalls schon seit Tagen.

Serenity merkte nicht, dass Sunray in ein Schlurfen übergegangen war. Er keuchte und ächzte und dazwischen murmelte er unverständlich vor sich hin, während sie in einem trägen, aber wenig erholsamen Dämmerzustand versunken war.

Sunray ging einen Schritt, noch einen, seine Beine waren wackelig, dann sackte er unsanft zusammen.

„Ich kann nicht mehr", stöhnte er, als sich Serenity von seinem Rücken rollte. „Tut mir leid."

„Wir sind weit gekommen", erwiderte sie um ihn ein wenig aufzubauen.

„Meinst du?"

„Bestimmt."

Sunray lächelte leicht. Hoffentlich verlor er jetzt nicht das Bewusstsein.

„Wie geht's deinem Bein?", fragte er.

„Es tut weh", gestand Serenity. „Und wie geht's dir?"

„Ich weiß nicht", sagte Sunray langsam. „Müde, würde ich sagen."

„Ich auch."

Langsam wurden beide wurden immer durchsichtiger. Unbemerkt wirkte sich nun letztendlich doch noch die Macht des Landes das nicht ist auf die beiden aus, wie es schon vorher mit Serenity geschehen war. Man konnte nicht ewig durch dieses Land wandern, ohne dass das geschah. Man konnte es verzögern und versuchen sich ihm zu widersetzen, doch mit jedem Augenblick der verging und mit jedem Fünkchen Kraft den man verlor, wurde man langsam aber sicher aufgelöst. Daran konnte nichts geändert werden.

Und nun waren Sunray und Serenity schon eine so lange Zeit in diesem Land wie noch nie jemand zuvor.

„Serenity", sagte Sunray, der es bemerkte. „Du wirst schon wieder so durchsichtig."

Serenity schaute auf ihre Hufe, die immer blasser wurden, dann auf Sunray.

„Du auch!"

„Was machen wir jetzt?"

„Keine Ahnung!"

„Kannst du irgendwas zaubern?"

„Was denn?"

„Irgendetwas, das uns hilft!"

„Und wie soll ich das machen, bitteschön?"

„Du hast gesagt, zaubern sei eine Sache von Gefühl und Willenskraft. Also zauber etwas, dass uns davon abhält zu Nichts zu werden."

Serenity presste die Augen zusammen, ihr Horn sprühte Funken und plötzlich saßen sie beide auf dem Boden einer großen weißen Blase.

„Das ist alles, was ich tun kann", keuchte Serenity. „Keine Ahnung, ob das hilft."

„Und was machen wir jetzt?", fragte Sunray.

„Wir können nur abwarten", meinte Serenity ernst. „Entweder wir hören auf uns aufzulösen oder..."

„Wir verschwinden einfach?" Sunray schaute besorgt auf seine Hufe, durch die er schon die Wand der Blase erkennen konnte.

In diesem Moment erkannten alle beide die hoffnungslose Lage in der sie sich befanden. Ihre Reise war nun wohl wirklich zu Ende.

„Es sieht wohl so aus, als könnten wir nichts dagegen machen." Serenity ließ sich neben Sunray sinken.

Sunray sagte: „Ich will mich nicht auflösen."

Sunray - Das Geheimnis der Sternstadt (My Little Pony Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt