Chapter 20

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Erschöpft viel ich auf mein Bett und atmete laut aus. Der Tag war extrem anstrengend und lang gewesen. Die Lehrer verkündeten ein Haufen Test an und gaben uns unendliche Hausaufgaben. Ich schloss kurz meine Augen wegen den Kopfschmerzen. Nicht nur der ganze Schulstress verbreitet mir Kopfschmerzen, sondern auch Jack. Er ging mir aus den Weg, als wäre ich höchstpersönlich die Pest. Vielleicht hat er einfach nur schlechte Laune und ich machte mir einfach zu viele Gedanken darüber. Ich stand auf und lief zum Schreibtisch. Aus meiner Tasche holte ich die Schulsachen raus und begann mich daran zusetzen zu lernen.

Müde gähnte ich und lehnte mich zurück. Ich lernte schon seit mehr als eine Stunde und bin immer noch nicht fertig. Ich sah auf die Uhr. 16:53 Uhr. Meine Mum war noch arbeiten und würde erst in zwei Stunden kommen und Noah war noch in der Uni. Ich streckte mich um mein Körper zu entspannen. Den Rest könnte ich auch nachher machen. Ich legte mich also auf mein Bett, holte mein Handy raus und stöberte im sozialen Netzwerk herum. Plötzlich ertönte die Klingel. Man jetzt musst ich noch aufstehen. Genervt stand ich auf und rannte die Treppen runter. Ich öffnete die Tür und mein genervter Blick änderte sich sofort in ein freundlichen.

„Oh guten Tag Elisa.", begrüßte ich die Frau vor mir. „Hallo Sharleen.", erwiderte sie. „Wollen Sie zu meinen Eltern?", fragte ich. „Nein Schätzchen. Ich wollte zu dir." „Zu mir?", sprach ich verwirrt. „Ja. Könntest du morgen auf Leonie aufpassen? Wir hatten noch keinen Babysitter für sie gefunden. Und so schnell finde ich niemand, der auf sie aufpassen kann. Jack hatte mir erzählt, wie gut ihr euch verstanden hattet und das Leonie sehr gerne Zeit mit dir verbringen möchte. Du kannst auch bleiben, bis Jack wieder zu Hause ist und er übernimmt es für dich. Ich bin spätestens um Mitternacht von meiner Schicht wieder da.", bat sie mich drum und sah mich bittend an.

Ich konnte Elisas Bitte nicht abschlagen, da ich sie und ihre Familie in letzter Zeit zu sehr in mein Herz eingeschlossen hatte. „Ja klar. Sollte ich sie von der Schule abholen?", fragte ich. „Ja, das wäre nett. Danke Liebes." Sie überstürzte sich mit einer Umarmung auf mich, während ich überfordert erwiderte. Ich schenkte ihr ein Lächeln. Dann verabschiedete sie sich auch schon von mir und ich ging. Anschließend beschloss ich doch schon jetzt alles für die Schule zu erledigen und es hinter mir zu haben.

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„Mum? Elisa war vorhin hier und hat mich gefragt, ob ich auf Leonie aufpassen könnte. Ich bin morgen Abend dann nicht zum Abendbrot da.", gab ich ihr Bescheid, nachdem ich sie wieder in ihr Arbeitszimmer entdeckte. „Ok Schatz. Sag mal, wisst ihr schon das Thema von euren Herbstball oder was auch immer das war.", sprach sie. „Ehm ja. Das Thema ist 'Once upon a time'." , antwortete ich. „Das klingt doch toll. Und weißt du schon, als was du gehst?" Sie konzentrierte sich weiter auf ihre Skizze vor sich und blätterte in irgendwas.

„Nein eigentlich nicht. Da wir wahrscheinlich irgendeine Prinzessin oder Ähnliches sein werden, suchen wir uns Ballkleider aus.", erklärte ich. „Wann wollt ihr die Sachen kaufen gehen?" „Irgendwann in den kommenden Wochen." Wir mussten unsern Termin verschieben, da Leonies Geburtstag dazwischen kam, weshalb nächste Woche unser Plan war. „Ich kenne eine Freundin, die ein Ballkleidergeschäft hat. Wenn ich die Adresse hab, sag ich euch Bescheid." Sie schaute von ihren Blättern hoch und lächelte mich an. „Danke." Man bin ich froh, dass meine Mutter sich in der Modewelt so gut aus kannte.

Ich verschwand aus dem Arbeitszimmer von meiner Mutter und wartete anschließend im Wohnzimmer, bis wir Essen. Nachdem Abendessen mit meiner Mutter, welches ausnahmsweise alleine stattfand, da mein Bruder und mein Vater beide nicht anwesend sein konnten, ging ich in mein Zimmer. Ich schrieb den Mädels noch wegen dem Ballkleider. Dann ging ich duschen und mich abschminken. Zum Abschluss entspannte ich mich noch ein bisschen mit Netflix. Irgendwann gegen 23 Uhr legte ich alles weg und versuchte zu schlafen. Ich lag gefühlte Stunden im Bett und konnte nicht weg Triften.

Ich dachte die ganze Zeit an die Sache von Samstag und das Jack mich ignorierte nach. Aber es gab gar wesentlichen keinen Grund. Vielleicht war es wegen der Situation in der Abstellkammer, aber es war ja nichts. Ein fast Kuss ist kein Grund für diese Stille zwischen uns. Aber einen anderen Grund gab es nicht. Und umso länger ich daran dachte, bereitete es mir Kopfschmerzen. Schlussendlich schlief ich irgendwann mit den dröhnenden Kopfschmerzen ein und landete doch in Land der Träume.

Dienstagnachmittag

„Was wollen wir heute unternehmen?", fragte ich das kleine Mädchen vor mir. „Ich weißt nicht.", sagte Leonie und zuckte mir ihrer Schulter. Es war 14 Uhr und ich wollte nicht Leonie nach Hause verfrachten. Das Wetter war dafür viel zu schön gewesen. Ich dachte nach, was wir machen konnten. „Magst du Tiere?", fragte ich und blickte zu ihr runter. „Oh ja." Ich erkannte, wie ihre Augen auf funkelten und sie vor Freude lachte. „Na dann ab ins Auto, wir fahren in den Zoo.", sagte ich zu ihr und öffnete ihr meine Autotür. Sie zeigte mir ihre Euphorie, indem sie freudig ins Auto hüpfte.

Zehn Minuten später standen wir vorn Eingang von Zoo. „Dann lass uns losgehen.", sprach ich und hielt Leonie an meiner Hand. Ich kaufte uns Tickets und ging mit ihr rein. Zuerst sahen wir uns die Bären an, die direkt am Anfang zu sehen waren. „Oh guck mal ein Baby Bär. Der ist süß." , kreischte sie und zeigte auf ein der Bären, die sich auf den Rücken lagen. Sie nahm meine Hand und zog uns dann weiter. Irgendwann blieben wir bei den Babylöwen Käfig stehen. „Leonie kann ich dich was fragen?" „Jaaaaa?", kam es von ihr, aber ihr Blick bliebt standfest bei den Löwen.

„Hat dein Bruder in letzter Zeit schlechte Laune?", fragte ich direkt, ohne drumherum zu sprechen. Es war komisch, die Schwester zu fragen. Trotzdem konnte ich nichts dafür, dass Jack mir nicht die Möglichkeit gab, mit ihn zu sprechen. So war Leonie wahrscheinlich meine einzige Lösung. „Kann sein. Seit mein Geburtstag ist er anders.", antwortete sie und setzte ein grübelten Gesicht auf. „Weißt du den Grund?" „Nein. Aber sag mal, was habt ihr am Samstag in der Abstellkammer eigentlich gemacht?"

Woher? Was? Wie? Nun war es sie, die mich direkt fragte, ohne drumherum. „Hast du uns gesehen?" Meine Panik konnte ich noch gerade so verbergen. „Nein nur, wie ihr auseinander geschreckt seid.", beantwortete sie gelassen. „Es war nichts. Es war nur ganz schön eng dort.", log ich und lief ihr hinter her weiter zum nächsten Käfig. „Hmm ok verstehe. Wollen wir zu den Flamingos?", lenkte sie zum anderen Thema ab. Ich lächelte ihr erleichtert zu und wir machten uns auf den Weg dort hin.

Nach den Zoo

„Es war so toll." Leonie hörte nicht auf, über den Zoo zu schwärmen, auch nicht, als wir im Auto saßen und bereits zum nächsten Ziel ansteuerten. „Fand ich auch.", sagte ich lachend. „Du musst mich immer babysitten, denn du bist die beste Babysitterin auf der ganzen Welt.", sprach sie zu mir. „Und du bist die beste kleine Freundin.", erwiderte ich. „Ok, wir machen heute noch einen kurzen Stopp im Supermarkt ok Süße?", erwähnte ich, als ich bereits war, in die Richtung zu steuern. Sie nickte neben mir. Wir kamen zum nächst nahe liegenden Supermarkt an und liefen rein. „Was willst du essen?", fragte ich nach, als ich uns einen Wagen holte.

„Ehm Lasagne.", schlug sie freudig vor. „Dein Lieblingsessen?", riet ich und sah sie fragend an. „Ja nach Pizza." Ich fasste die Antwort auf und ging die Sachen kaufen, die ich zum Kochen benötigte, sowie auch für meinen privaten Gebrauch. An der Kasse erkannte ich ein viel zu bekanntes Gesicht. „Hey.", begrüßte ich ihn. „Oh hi Cinderella, was machst du hier?", sprach Louis. „Einkaufen?", sagte ich, da es in einen Supermarkt selbstverständlich war, außer ich war keine Mitarbeiterin. „Ach ja. Ist das da hinter dir nicht Jacks Schwester?", fragte er verwirrt und lugte hinter mir. „Ich passe auf sie auf.", erklärte ich knapp.

„Hattet ihr erst Schluss?", erkundigte ich mich, nachdem Louis Leonie grüßte. „Ja gerade eben. Jack ist auf den Weg nach Hause." „Ok." Louis, der vor mir war, bezahlte die Sachen und stand ein bisschen weg von der Kasse, um auf mich zu warten. Als ich die Zutaten in einer Hand trug und in der anderen Hand Leonie hielt, gingen wir raus. „Hast du dich bei Amy schon entschuldigt?", sprach ich das Thema an, was mich wirklich interessierte. „Um ehrlich zu sein, ich hab Angst. Ich weißt selber nicht, was ich machen soll.", sagte er verzweifelt, während er sich ein Toast aus seiner Toastpackung verspeiste. Typisch Louis „Jetzt hast du ja Zeit, um nach zu denken. Linus haben wir von Hals verschafft. Und das für immer" „Und ich kann darüber nicht glücklicher sein."

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Ich bin manchmal echt erstaunt, dass Kinder egal wie alt die sind alles mit kriegen können.👏🏻

Lg Bella👑

Destiny or chanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt