Chapter 26

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Wir saßen noch ein wenig, bis es dunkler wurde und ich langsam von der frischen Luft anfing zu zittern. Viel redeten wir nicht mehr, eher genossen wir die Geräusche des Meers. Seit der Frage von Jack war kein Wort mehr zwischen uns erklungen. Irgendwie war die Stimmung einfach nur komisch geworden. Als es spät genug war, fuhr er mich nach Hause. Während wir uns zum Abschied nur zu nickten und jeder von uns getrenntem Wegen liefen, verspürte ich plötzlich Einsamkeit. Zu Hause zog ich mich um und warf den Pullover von Jack auf meine Couch, um ihn es beim nächsten Mal zurück zugeben.

An mein Körper klebte der Geruch von Jack, der von seinen Pullover kam. Ich möchte den Duft haben. Es roch einfach gut und irgendwie nach zu Hause. Und es klang jetzt ein bisschen komisch, aber der heutige Abend hatte mir trotzdem sehr gefallen. Ich zog mir mein schnell mein Pyjama an und legte mich ins Bett. Amelie schrieb ich noch, dass es mir gut ging und sie mir morgen unbedingt erzählen sollte, wie das Date lief. Dann tippte mein Finger von alleine auf unsern Chat. Aus irgendeinem Grund wollte ich wissen, ob er online war. Ach, was war nur mit mir los. So war ich doch nie gewesen. Anhänglich und wie eine Klette.

Ich legte mein Handy neben mir und sah wieder hoch zu meiner Decke. Hätte dieser Tag anders verlaufen, hätten wir beide einen anderen Grund für diesen Date gehabt? Wie der von Louis und Amy? Mein Kopf platzte vor Fragen. Mein Blick glitt zu dem Teddy, den ich bekam. Dieser lag auf meinen Nachttisch ganz einsam. Ich griff danach und nahm es in die Hand, um es anschließend hochzuhalten und anzusehen. 'I miss you', schrie mir dieser Teddy nur entgegen. Ach man. „Wieso musst du so süß sein und gleichzeitig heiß. Romantisch. Charmant. Humorvoll und die schönsten Augen besitzen.", schwärmte ich vor mich hin. Toll, jetzt war ich schon dabei, mit mir selber zu sprechen. Verdammt.

Mittlerweile waren schon ein paar Stunden vergangen, wo ich nachdenklich an meine Decke starrte. Ich konnte immer noch nicht einschlafen. Der gestrige Tag spielte sich wie ein Band in mein Kopf ab. Er brachte mich dazu, mehr von Jack mehr kennenzulernen. Es war sehr interessant, über sein Leben in New York zu hören. Und den Teddybären. Das Essen. Der Sonnenuntergang. Einfach alles irgendwie perfekt. Ich konnte nicht aufhören zu schwärmen.

Das war mein erstes Treffen alleine mit ein Jungen, der nicht mein bester Freund oder einer meiner Brüder waren. Oder wegen irgendwelchen Projekte. Es war einfach ein Treffen, um sich näher kennenzulernen. Aber ohne Louis und Amy wär dieses Treffen nie gewesen. Für sie war es ein richtiges Date. Schließlich hatten sie gegenseitig Gefühle für einander oder mochten sich zumindest sehr. Und Jack und ich waren nur Freunde. Wieso dachte ich überhaupt daran. Wir sind nur Freunde und es war ein Treffen. Also los, Gehirn, schalte dich aus und lass mich endlich schlafen. Was ändert es schon daran, wenn ich die ganze Zeit daran dachte. Die Zeit zurückdrehen ging nicht und ihn zu fragen wäre echt doof von mir.

Ich schnappte mein Handy und sah nach, wie spät es geworden war. 2:40 Uhr. Ich lag schon echt lange wach. Ich schaute auf WhatsApp, ob jemand online war, mit den ich schreiben könnte, um meine Gedankengänge ändern zu können. Aber es war niemand online. Wieso auch. Es war fast 3 Uhr nachts. Die meisten waren vielleicht feiern und schliefen ihren Kater aus. Ich musste mich irgendwie bewegen, um mich müde zu machen.

Ich beschloss, wie dumm die Idee auch klang, in der Nachbarschaft ein bisschen rum zulaufen. Vielleicht tat frische Luft etwas gegen mein Problem. Ich tauschte meine kurze Schlafhose gegen eine Jogginghose aus. Dann zog ich mir über mein Top Jacks Pulli an, der sehr verlockend auf meiner Couch lag. Es war nur ein kurzer Spaziergang, also war es egal, ob ich sein Pullover oder mein Pullover an zog. Ich nahm mir meine Kopfhörer raus und machte die Musik auf mein Handy an. Leise schlich ich mich die Treppe runter, in der Hoffnung, niemand in meiner zu wecken. Unten schnappte ich mir mein Schlüssel und verließ leise das Haus.

Draußen atmete ich die kühle Nachtluft ein und lief langsam los. Mein Handy spielte das Lied 'One day' von Tate McRae ab. Ich mochte das Lied. Da steckt so viel Gefühl drin. Der Songtext machte den Song sogar noch gefühlvoller. Mein Blick heilt im Himmel kurz fest und ich erkannte leuchtende Sterne und ein Halbmond den Nachthimmel erhellen. Ich liebte die Sterne, lag vielleicht daran, dass ich die Nacht mochte.

Ich senkte wieder mein Blick und erkannte von weiten ein Schatten auf mich zu kommen. Welcher Mensch war so verrückt wie ich und ging nachts um drei Uhr raus? Außer ein Obdachlose oder ein Betrunkener war keiner so lebensmüde in meiner Nachbarschaft gewesen. Und schon machten sich Panik und Angst in mir breit. Ich bin Tod, wenn ich jetzt nicht sofort noch umkehrte. Da waren wieder mal die vielen Actionfilme schuld. Unauffällig und langsam drehte ich mich um und lief mit schnellen Schritten zurück.

Erst jetzt bemerkte ich, wie weit ich gelaufen war. Ich war wohl echt in mein Gedanken gewesen, um mich in Probleme zu verwickeln. Auf den Boden kam plötzlich ein riesiger Schatten zum Vorschein, der mein Herz negativ höherschlagen ließ. Oh nein, er oder sie oder es war ganz dicht hinter mir und ich war so gut wie Tod. Ich verdreifachte die Geschwindigkeit. Aber plötzlich hielt mich jemand fest. Ich bekam Panik und wollte schreien, aber es kam nichts aus mir raus. Mein Körper war wie gelähmt. Ich kniff meine Augen zusammen und wartete darauf, bis was passierte.

„Machst du mal die Augen auf.", sprach eine bekannte Stimme, die mein Herz kurz beruhigte, um aber gleich wieder hart gegen mein Brustkorb zu pochen. Ich öffnete vorsichtig meine Augen und sah in sein Gesicht. „Du?", fragte ich überrascht, während ich gleichzeitig erleichtert war. „Ja? Was machst du um 3 Uhr nachts alleine draußen?" „Das Gleiche könnte ich dich auch fragen.", erwiderte ich und sah ihn skeptisch an. „Ich konnte nicht schlafen und wollte raus.", antwortete er. „Ich auch.", stimmte ich ihn zu.

„Wieso?" Wir liefen mittlerweile wieder weiter. Ich baute zwischen uns genug Platz auf, um niemand nah zu sein. „Ich weißt nicht. Ich denke einfach zu viel nach.", sagte ich ehrlich, da mir die Kraft zum Lügen fehlte. „Oh. Naja so geht es mir auch." Er lachte verlegend. In der Stille klang es sogar noch schöner. Dann war eine Stille zwischen uns eingekehrt. „Du magst mein Pulli?", erwähnte er aus den nichts. „Was?" Zuerst verstand ich nicht recht, bis ich es selber erkannte. „Mein Pulli, dass du an hast.", sprach er und zeigte auf mich.

„Ehm ja, ich hab nicht gedacht, jemand zu treffen. Ich wasch dir den Pulli und gib es dir dann am Dienstag wieder. Versprochen.", labberte ich ihn voll dabei noch zu beachten, dass er mir meine Lüge abkaufte. „Nein nein, schon gut. Es ist mir sowieso ein bisschen zu klein. Nimm es ruhig.", meinte er lachend. „Echt? Es sind keine 2 Monaten und und ich besitze von dir ein Pulli und ein T-Shirt. Ist es nicht ein bisschen verrückt?", scherzte ich und versuchte nicht zu verrückt zu wirken. „Wer weißt." „Hach, wenn einer das heraus kriegt, bin ich so was von erledigt.", flüsterte ich zu mir selbst.

Wir gingen wieder zurück Richtung der Häuser. Er brachte mich bis vor die Haustür. „Na dann. Ich hoffe, du kannst jetzt endlich schlafen.", sagte er und schob seine Hände in seine Hosentasche. „Oh Danke dir. Ich hoffe du auch.", entgegnete ich und versteckte meine Hände in sein Pullover. Er ging auf mich zu und ich wusste nicht, was jetzt kam. Ich blieb still und wartete. Dann schlossen sich seine Arme um mich. Ich erwiderte die Umarmung noch rechtzeitig, bevor er mich losließ. „Nacht Jack.", verabschiedete ich mich flüsternd, um den Moment nicht zu zerstören. „Nacht.", murmelte er und drehte sich endgültig um. Als er mich losließ, wurde es mir sofort wenig kälter. Mein Körper kribbelte als Reaktion darauf und reagierte komisch.

*-*

Habt ihr Sachen von ein Jungen?

Lg Bella👑

Destiny or chanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt