Chapter 34

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Sharleens Sicht:

So schnell wie die Woche vorbei ging, standen wir schon am Flughafen, um unsere Koffer abzugeben. Amy war ganz aufgeregt und konnte es kaum erwarten, in Paris zu landen. Mein Beileid an Louis, der sie 15 Stunden lang aushalten musste. Ich wusste noch nicht, wer neben mir sitzen würde, aber eins war ich mir sicher, ich würde nicht neben meinen besten Freunden sitzen können. Und damit meinte ich auch Nick eingeschlossen. Endlich nach langen Warten, kamen wir ins Flugzeug hinein. Das Flugzeug war schon halb befüllt gewesen, als ich mit meinem Flugticket das Flugzeug durchquerte, um nach meinem Platz zu suchen.

Leider musste ich auf eine unangenehme Art erfahren, dass ich in der Mitte des Dreiersitzes mein Platz hatte. Neben meinen Platz saß bereits ein Mann auf der linken Seite am Gang, der am Ende seiner dreißiger war. Er beobachtete mich und jeder meiner Bewegungen, was ein mulmiges Gefühl in mir erweckte. Sein perverses Grinsen kann man auch nicht übersehen, obwohl ich mir gewünscht hätte, ich hätte es am Anfang des Fluges nicht gesehen. Ich hoffte nur, dass mein Sitznachbar mit mir Plätze wechseln wollte, wobei ich es bezweifle, da es ein heiß ersehnter Fenster Platz war.

Nachdem ich mich vorsichtig an ihn vorbei schlicht darauf beachtet, so wenig wie möglich den Abstand zwischen mir und ihn kleiner zu machen, lehnte ich mich so weit wie möglich zur Fensterseite, um den Mann fernzubleiben. „Verzeihung könnte ich mal durch?", ertönte eine Stimme, die nur viel zu bekannt vorkam. Ich sah hoch zu meiner Rettung, die wohl mein Anker für den Flug sein wird. Jack. Er ist wohl mein persönlicher Schutzengel, zumindest war er es auf jeden Fall für heute. „Oh hey." Zum ersten Mal seit über eine Woche hatte ich wieder mit ihn geredet. „Hi.", erwiderte er und stellte sein Rucksack in die Fächer oben.

Der Mann neben mir und ich machten für Jack Platz und er bedankte sich. Jack setzte sich auf sein Platz, bevor ich ihn fragen konnte, weshalb ich es sein ließ. „Ehm das ist toll, dass wir zusammen sitzen.", stotterte er und sah zu mir rüber. „Ehm ja." Mein Herz machte einen kleinen Aussetzer, da ich diese Nähe die letzten Tage schon fast vermisste. Danach kehrte bei uns leider Stille ein und ich versuchte mich mit meinem Buch zu beschäftigen, obwohl ich keins der Wörter wirklich verstand. „Bitte schnallen Sie sich an. Wir starten in wenigen Minuten.", rief jemand aus den Lautsprechern. Ich tat, was gesagt wurde und lehnte mich zurück.

Auf irgendeiner Weise war der Mann neben mir, mir sehr nah gekommen. Seine Hand streifte über mein Arm. Ich blieb ruhig und ignorierte es. Vielleicht war es keine Absicht gewesen. Das Flugzeug startete und der Druck in meinen Ohren wurde unangenehmer. Aus dem Blickwinkel konnte ich erkennen, dass der Mann neben mir mich manchmal immer noch betrachtete. Ich hätte Jack vielleicht doch fragen sollen, ob wir die Plätze wechseln könnten. Ich gab mein Bestes, um ihn zu ignorieren und tat so, als wäre nichts gewesen. Vielleicht hörte er auf, wenn ich ihn zeigte, dass mich so was nicht interessierte. Als ich kurz davor war einzuschlafen, berührte mich irgendwer. Ich machte mir nichts draus, weil es auch möglich war, dass Jack sich bewegt hatte.

Als dann ein zweites Mal mich jemand am Bein berührte, öffnete ich ungewollt meine Augen ein wenig. Das war nicht Jacks Hand, sondern der von dem Mann neben mir. Aber was wollte er von meinem Bein. So schön war es nun auch nicht gewesen. Plötzlich legte er seine Hand ganz drauf, als hätte ich auf irgendeiner Hinsicht gezeigt, dass ich es wollte. Was lief hier? Dachte er, ich würde so tief schlafen, dass ich es nicht bemerken würde? Dann hatte er eventuell sogar recht gehabt. Aber ich schlief nicht, sondern ich war kurz davor. Was für ein Schwein. Ich öffnete nun meine Augen ganz und bereitete mir meine Worte im Kopf vor, was ich gegen seins werfen würde.

„Fassen Sie mich nicht an.", zischte ich aber nicht zu laut, um die Aufmerksamkeit der anderen zu erlangen. Ich nahm seine Hand weg von meinem Bein weg und war noch nie so froh darüber, eine lange Hose anzuhaben. Als ich loslassen wollte, hielt er mein Handgelenk fest. „Was wollen Sie?", stellte ich die Frage, während ich versuchte, ruhig zu bleiben. Innerlich schob ich Panik, obwohl er mir hier nichts tun konnte. Dachte ich zumindest „Sei einfach still und dir wird nichts passieren."

Seine Stimme klang zu einerseits Ekeleregen und gleichzeitig auch dezent angsteinflößend. Aber was wollte er schon machen. Wir saßen in ein Flugzeug mit über 100 Leuten, die jeden Moment eingreifen könnte. So viel vertrauen hatte ich zumindest noch in meine Mitmenschen. Es können nicht so viele sich auf einen Haufen aufhalten. „Ihr wird nichts passieren, denn Sie lassen ihre Finger von ihr.", sprach Jack aus den nichts, was mich kurz zusammenzucken ließ. Ich drehte mich zu ihm um, obwohl der Kerl meine Hand immer noch nicht losließ. „Was willst du schon machen. Zu deiner Lehrerin rennen und ihr sagen, das ich deine Mitschülerin nur geholfen hatte?" Der Mann lachte zufrieden.

Ich war mir sicher, dass meine Lehrerin uns die Geschichte nicht abgekauft hätte, er hatte schließlich einen Anzug an gehabt und sah sehr professionell aus. „Lassen Sie sie los, sonst..", fing Jack an. Ich betete dafür, dass Jack einen verdammten guten Plan hatte. „Sonst was?", unterbrach der Mann ihn immer noch grinsend. „Sonst müssen sie in der nächsten Zeit im Gefängnis ihre Zeit verbringen und ihre Arbeit als Manager verlieren. Mr. Schmidt.", redete er. Jack wusste anscheinend genau, von was er redete. „Aber wie? Wo? Woher weißt du das?", stotterte er nun nicht mehr so sicher. „Darf ich mich vorstellen. Jack. Jack Kingston. Sohn von Henry Kingston und der Erbe der Firma, wo sie arbeiten.", stellte er sich vor.

Mr. Schmidt sah schockiert aus, so als hätte er es nicht kommen sehen. Um ehrlich zu sein, hatte ich es genauso wenig. „Darf ich Sie bitten, meine Freundin loszulassen?", bat er ihn drum und deutete auf seine Hand. Als er immer noch nicht reagierte, riss Jack meine Hand von ihm, beachtet darauf, dass er mich nicht verletzte. „Steh auf.", befiel er mir. „Warum?" „Wir tauschen die Plätze. Was sonst.", meinte er, als wäre es selbstverständlich. Ich hörte auf ihn und stand erleichtert auf. Dann wechselten wir die Plätze.

„Danke.", flüsterte ich, da der Mann neben uns nun eher unangenehm in seinen Sitz sich kleinmachte. „Wieso bringst du dich immer in solchen Situationen Sharl.", redete er vor sich und schenkte mir kein Augenkontakt. „Weißt nicht." Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Genauso wenig wusste ich nicht, wieso ich die Gefahren immer anziehe. Jack schien nichts Weiteres mehr dazusagen zu wollen, denn dieser hatte sich wieder etwas entspannt und lehnte sich zurück in seinen Sitz. Ich lehnte mein Kopf derweil an die Scheibe und sah hinaus zu den Wolken, die an uns vorbei zogen. Was hätte ich nur ohne ihn getan.

Im Hotel

„Es gibt 4-mal 3er Zimmern und 8-mal 2er Zimmern. Teilt euch die auf. Wichtig ist, dass Jungs und Mädchen getrennt schlafen. Die Liste liegt hier. Trag eure Namen ein und wenn wir alle haben, werde ich euch die Schlüssel überreichen.", sprach Mrs. Clairmont. Sie war unsere Tutorin und einer der Aufsichtspersonen bei der Fahrt gewesen. Amy rannte zu der Liste, um sich die Räume zu ergattern. Ich wusste genau, was sie machen wollte. „Ich hab für uns ein Dreier Zimmer ergattert und für die Jungs auch.", berichtete sie, als sie bei uns zurückkehrte. Zu Frieden lächelte sie über ihren Erfolg. Dann, als alle fertig waren, bekamen wir die Schlüssel und suchten unsere Zimmern.

Unsere Koffer waren eine Qual, aber zum Glück trugen die Jungs sie für uns in den Fahrstuhl, der nach ein paar Hindernissen zu erreichen war. Im Hotelzimmer angekommen sah man beim rein gehen 3 Betten neben einander stehen. Neben der Tür war das Bad. Es war modern eingerichtet und ließ den Raum groß wirken, obwohl ich vermute, dass er noch gerade so ein Teil meines Zimmers war. „Ich schlafe in der Mitte.", rief Amy. „Ich am Fenster.", schrie Skye, bevor ich meine Antwort nur aussprechen konnte. „Na dann ich außen." Da, wo man schneller stirbt, falls ein Mörder hierum irrte. Ich ging zu meinem Bett und legte mein Koffer drauf, der nach ein paar Versuchen erst angehoben werden konnte.

„Ich habe das Gefühl, dass mir die Sachen bis Samstag nicht ausreichen." Amy räumte ihre Kleidung in ein Teil des Schrankes ein, welches wir uns teilen mussten. Die Hälfte war bereits aus ihren Koffer draußen, aber ihr Platz war leider schon voll gewesen. Den Rest entschied sie, sich dazu in ihren Koffer zu lassen. Unsere Reise dauerte bis Samstag wegen der Zeit Verschiebung und das wir lange fliegen mussten, also war es für Amelie ein Muss, genug Sachen einzupacken für die Notfälle der Notfälle. „Was wollen wir jetzt machen?", fragte Skye. „Keine Ahnung, wir haben noch so viel Zeit, bis sie uns wieder erwarten." Ich blickte kurz auf meine Uhr am Handy, welches schon die Uhrzeit anzeigte, die in Paris herrschte. „Lass uns zu den anderen und dann gucken, was wir machen könnten.", schlug Amy vor. Wir stimmten ihr zu und machten uns auf den Weg.

*-*

Die Paris Reise hat begonnen. Was wohl passiert.😁

Lg Bella👑

Destiny or chanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt