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D I E beiden Brüder und ich machten uns schleichend auf den Weg aus dem Kerker und man erkannte schon frühzeitig, dass Loki sich freute, wieder auf freiem Fuße zu sein. Leise versteckten wir uns hinter einer der Säulen, als zwei Wachen den Gang entlang gingen. Anstatt bei Thor und Loki zu bleiben, wie der Donnergott es von mir wollte, huschte ich hinter den Wachen her. Ich legte ihnen beiden jeweils eine Hand auf den Kopf, ehe ich sie in einen tiefen Schlaf schickte und sie mit dem Gesicht voran auf den Boden fielen. Ich atmete scharf ein, als ich hörte wie einer von ihnen schmerzerfüllt jammerte. "Whoops", machte ich. "'Schuldigung."
"Du hättest sie einfach weitergehen lassen können", grummelte Thor und ging breitschultrig die Gänge entlang, gefolgt von Loki und mir.
"Das sieht dir aber gar nicht ähnlich, Bruder", grinste Loki und lief schneller, sodass er mit Thor aufholen konnte. "Eine solche List", führte er fort. "Und du bist dir sicher, dass du dir den Weg nicht lieber freischlagen willst?" Nicht einmal ich konnte nun mehr mein Schmunzeln unterdrücken. Erneut schleuste ich mich Thors Kopf ein, um hören zu können, was er dachte.
"Wenn-", fing Thor an, doch schnitt ich ihm das Wort ab.
"-du nicht still bist, tut er es vielleicht", beendete ich seinen Satz, weshalb er abrupt stehen blieb und sich sauer, mit erhobenem Zeigefinger zu mir drehte.
"Liest du noch ein einziges Mal meine Gedanken, schwöre ich dir, dass-"
Ich drückte meinen Finger gegen seine Stirn und schob ihn weg. "Dass du Mjölnir auf mich hetzt?" Hakte ich nach und sah ich herausfordernd an. "Bring es, Donnerdepp. Wir wissen beide, wie das letztes Mal ausgegangen ist." Ich grinste ihm unschuldig zu und ging weiter, weswegen Thor knurrte und seine Schritte ebenfalls fortführte.
"Weißt du Bruder-", begann Loki, doch als Thor erneut ein Knurren von sich gab, hob er abwehrend seine Hände. "Bitte", meinte der schwarzhaarige Gott des Schabernacks und verwandelte seine Erscheinung in eine der Wachen. "Dennoch, es ginge noch weniger Auffällig", sagte er und wurde wieder zu sich selbst, wobei er Thor in Sif wandelte. "Bruder", lächelte Loki. "Du siehst wirklich hinreißend aus."
Verwirrt sah Thor an sich herunter, hob dabei seine Hände etwas, die anschließend genervt an seine Seiten fielen. "Ich töte dich auch in dieser Form", antwortete Thor auf Lokis Anmerkung hin.
"Wie du meinst", kam es von Loki, der kurz zu überlegen schien. "Vielleicht bevorzugst du ja einen deiner neuen Gefährten, wenn man bedenkt, wie gern du sie mochtest." Loki verwandelte seine Erscheinung in Captain America. "Ho!" Machte er fröhlich. "Das ist viel besser!" Freudig drehte er sich und fuchtelte mit dem Captain America-Schild herum. "Wow", machte er, zog dabei mit seiner Hand an dem sterngesprenkelten Anzug. "Das Kostüm ist übertrieben, ziemlich eng...Aber diese Zuversicht." Er breitete seine Arme aus. "Ich spüre, wie mich die Rechtschaffenheit durchflutet." Captain America - Loki - klatschte in die Hände. "Hey, führen wir doch 'ne engagierte Konversation über Wahrheit, Ehre und Patriotismus." Lachend ging er rückwärts, um uns ansehen zu können. "Gott beschütze Amerika!" Ehe ich noch ein weiteres Mal blinzeln konnte, wurde Loki von Thor an die Wand gedrückt und dessen Trugbild verschwand. "Was?" Zischte Loki, während ich einfach konfus weiterging, bis Thor meinen Arm packte und mich zurückzog. Er ließ mich los und deutete auf die vier Wachen, die nicht weit weg von uns durch die Gänge schleiften. Loki verdrehte seine Augen. "Du könntest mir wenigstens eine Waffe geben", sagte er. "Meinen Dolch, irgendwas!" Thor begann schließlich in seiner Tasche zu kramen, weswegen sich ein Lächeln auf Lokis Lippen ausbreitete. "Endlich nimmt die Vernunft Einzug", fing er an, war aber im nächsten Moment erschrocken still, als Thor ihm Handschellen verpasste, die sich automatisch verschlossen. Ungläubig blickte er auf seine Handgelenke und hob sie auf Augenhöhe, um anzudeuten, ob dies wirklich Thors Ernst war.
"Ich dachte du stehst auf Tricks", grinste Thor belustigt und auch ich lachte kurz auf. Ich konzentrierte mich und ließ neben Loki, sein Ebenbild erscheinen, welches sich heulend am Boden wälzte, jedoch glitschte dieser immer wieder und verschwand nach Sekunden komplett. Ich musste das echt noch üben. Kurz grinste ich ihn an, wie als wäre das Trugbild kein kompletter Reinfall gewesen und teleportierte mich zu Thor, der einige Meter Vorsprung hatte.
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In der zwischen Zeit hatte Heimdall verlangt, dass der Allvater zu ihm kam, um mit ihm zu sprechen. "Du hast mich hergerufen", sprach Odin, nachdem er am Bifröst angekommen war. "Was ist?"
"Verrat, mein König", antwortete Heimdall und blickte zu Thors Vater.
"Durch wen?" Erkundigte Odin sich sofort und beäugte den Wächter des Bifrösts interessiert.
"Durch mich." Augenblicklich zog Heimdall sein Schwert.
Odin verstand sofort. "Haltet Thor auf, mit allen erforderlichen Mitteln und bringt mir das Mädchen", wies Odin seine Wachen an, die sich hastig auf den Weg machten.
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Als ich Wachen um die Ecke kommen sah, schlüpfte ich hinter einer der Säulen hervor und ging auf Sif zu, die mit ihren Freunden vor einigen Minuten zu uns gestoßen war. Wild tippte ich ihr auf die Schulter und sie drehte sich genervt um, um mich anzufauchen, bis sie die Wachen erblickt und inne hielt, ebenso wie die anderen. "Geht nur", meinte Sif und machte sich zum Kämpfen bereit. "Ich halte sie auf."
"Danke", sagte Thor, ehe wir schnell weiter gingen, doch noch bevor Loki sich von der Stelle bewegen konnte, hielt Sif ihm ihr Schwert an die Kehle. "Verrate ihn und ich bringe dich um", knurrte sie Loki zu, welcher kurz auflachte, was mich ebenfalls zum Grinsen bewegte. Es war ein gutes Gefühl zu sehen, dass Sif nicht nur mich verachtete.
"Ja", atmete Loki aus und versuchte seine Kehle vom Schwert zu lösen. "Freut mich auch dich zu sehen, Sif." Geschickt wendete er sich aus ihrem Griff.
Mit einem kurzen Winken zu Sif, packte ich Lokis Handschellen und zog ihn nach mir entlang, als ich plötzlich stehen blieb, was Loki dazu veranlasste in meinen Rücken zu knallen. "Hey", zischte ich deswegen. "Kontrollier dich."
"Wieso bist du stehen geblieben?" Fraglich musterte er meine Miene.
"Ich glaube", begann ich. "Ich glaube, Sif kann uns nicht leiden", erläuterte ich meine Gedanken und schmunzelte dann, über Lokis offensichtlich empörten Gesichtsausdruck.
"Das wusste ich zuvor auch schon!" Meinte Loki voller Panik und drückte gegen meinen Rücken, wobei sein Blick auf den Wachen haftete, die sich hinter uns versammelt hatten. "Wir sollten los", sprach Loki, doch als ich mich immer noch nicht rührte, nahm er - so gut es ging, da er nach wie vor Handschellen trug - meine Hand, um mich weiter zu ziehen. Allerdings ankerte ich meine Füße in den Boden. Mit weitern Augen drehte er sich wieder zu mir. "Wir sind in Sekunden umzingelt von Wachen!"
"Gehen wird überbewertet", sagte ich und rückte ihn näher an mich. "Luft anhalten", quickte ich grinsend und teleportierte uns zu Thor, der bei dem abgestürzten Dunkelelfen Raumschiff stand, wo er auf uns wartete.
Loki taumelte einige Schritte hin und her, hielt sich dabei seinen Bauch und beugte sich nach vorne über. "Ich glaub ich muss mich übergeben", schnaufte er, was mich zum Lachen veranlasste. Thor, der sich in der Zwischenzeit mit seinem Freund, Volstagg, unterhalten hatte, presste und hastig in das Raumschiff, doch wurde Loki von Volstagg zurück gelhalten.
"Wenn du auch nur daran denkst, ihn zu verraten", knurrte dieser. "Bring ich dich um!"
Ich lachte. "Da musst du dich hinten anstellen!" Rief ich ihm vom Eingang des Schiffs zu, erntete dafür einen mordenden Blick von Loki selbst, welcher schließlich seufzte.
"Sie hat Recht", meinte er und schüttelte seinen Kopf. "Die Schlange wird immer länger."
