Jessica:
„Na wie geht es den Miro?“, fragte Rene Paulsen, als das Auto endlich still stand. Ich jedoch ignorierte diese Frage und schaute ihn still böse an. „Ach, tust du jetzt eins auf kleines bockiges Kind?“, fragte er schmunzelt und zerrte mich aus dem Auto. „Ich möchte dir unbedingt jemanden vorstellen“, sagte er wieder und zog mich in eine Halle rein. „Du wirst dich freuen diese Person endlich wieder zu sehen“, redete er einfach weiter und schloss hinter uns die Tür. Ich schaute mich aufmerksam in der Halle um, überall standen irgendwelche Regale und auch andere Menschen liefen hier rum. „Felix“, schrie auf einmal Rene und ein Mann antwortete: „Er ist unten trainieren. Ich geh ihn holen.“ Rene nickte und führte mich in einen Raum. Er drückte mich auf einen Stuhl und sagte: „ Bleib sitzen oder dieses Mal wird es Sam sein der leidet.“ Ich setzte mich einfach still auf diesen Stuhl und starrte vor mich hin. Er hatte Felix gerufen, aber er war tot. Ich hatte ihn gesucht, ich hatte selber gesehen, dass er tot war, mit meinen eigenen Augen, habe ich seine Leiche gesehen. Er spielt nur mit meiner Psyche. Er will, dass ich jetzt aufgebe.Die Tür ging auf und die Person die mich da anschaute, war kein geringerer als Felix. „Du bist doch tot“, sagte ich geschockt. „Wie du siehst lebe ich noch“, erwiderte Felix trocken. „Aber ich habe doch…“, wollte ich sagen. „Was hast du? Schuldgefühle? Das Gefühl an meinem Tod schuld zu sein?“, fragte er wütend und kam auf mich zu. „Ja, verdammt, ich habe dich gesucht, ich habe deine Leiche gesehen. Ich habe mich von meinem einzigen Freund verabschiedet“, sagte ich ebenfalls wütend und stand auf. „Ich habe nach meinen Eltern auch noch den Menschen verloren, den ich geliebt habe“, schrie ich und ging zu ihm. „Geliebt?“, fragte er leise. „Ja, verdammt, du warst meine Stütze, du warst alles für mich, für dich hätte ich getötet! Du warst wie die Jungs für mich, du warst wie ein Bruder! Ich war verdammt noch einmal daran schuld, dass du für mich gestorben bist. Ein Jahr habe ich um dich getrauert, habe dich vermisst und habe mich gehasst“, schrie ich ihn an. „Ich…“, fing Felix an, doch schaute mich geschockt an. „Und dann muss ich erfahren, dass du noch lebst, von dem Mann, der meine Eltern umgebracht hat, von dem Mann, der meine Familie verletzen will, um sich an mir zu rächen, für deinen angeblichen Tod“, schrie ich und schlug wütend auf seine Brust. „DU HAST MEIN LEBEN ZERSTÖRT FELIX!“, schrie ich. „Ich wusste nicht…“, stotterte er und blickte traurig zu mir runter. „Unwissenheit schützt einen nicht“, sagte ich leise und spürte die Tränen meine Wange runter laufen. „Ich weiß“, flüsterte Felix nun auch. „Warum tust du mir das an?“, fragte ich erschöpft. „Ich hatte gerade alles im Griff, ich habe sogar einen Jungen getroffen, den ich sehr nett finde, und genau jetzt musst du aufkreuzen. Hättest du nicht weiter tot bleiben können?“, fragte ich verzweifelt. „Ich konnte nicht“, flüsterte er und zog mich in eine feste Umarmung. Ich versuchte mich zu wehren, aber er war stark. Er hatte sich verändert, genau wie ich, doch er hatte sich positiv verändert, er war stärker geworden, männlicher, erwachsener, er war nicht mehr der kleine Junge. Ich war zwar auch stärker geworden, jedoch bin ich kälter geworden, einsam und hatte kaum noch Angst. Wovor auch wenn man alles im Leben verloren hat, was man beschützen musste? Die Jungs würden mich nie verlassen, das wusste ich und darum hatte ich davor keine Angst. „Lass mich in Ruhe“, sagte ich wütend und trat nach ihm. Er lockerte kurz seinen Griff und ich wand mich unter ihm weg. Ich stellte mich vor ihm in Kampfposition und er schaute mich erschrocken an. „Ich will zu meiner Familie“, sagte ich ruhig. „Jessi…“, fing er an. „Für dich Jessica“, unterbrach ich ihn und er schaute mich traurig an. „Bitte, wir werden dir nichts tun, du musst nur ein bisschen bei uns bleiben“, sagte Felix wieder. „Ich werde nicht hier bleiben, ich werde zu den Menschen gehen, die ich liebe und die mich lieben, Menschen, die mich nicht im Stich lassen“, erwiderte ich und schaute kurz auf den Boden, doch sofort schaute ich wieder hoch. „Wir waren doch beste Freunde“, sagte Felix traurig. „Eben wir waren“, sagte ich und schaute zur Tür. „Lass mich gehen und ich werde deinem Onkel nichts tun“, schlug ich vor. Er schüttelte den Kopf und kam zu mir. Doch noch bevor er mich erreichte, schlug ich ihn. „Waren nicht deine Worte: 'Familie schlägt man nicht. ´?“, fragte Felix verzweifelt. „Ich stehe immer noch hinter diesen Worten, aber du gehörst nicht mehr dazu“, sagte ich und er schaute mich traurig an. „Dann tut es mir leid“, sagte er und holte aus. Ich duckte mich unter seinem Arm weg und trat ihm gegen das Bein. „Glaub mit ich wollte das nie“, sagte er wieder und kam einen Schritt zu mir. „Aber du hast es nicht verhindert“, erwiderte ich und wollte auch zu einem Schlag ausholen, doch er reagierte schnell und hielt meine Hand fest. Er verdrehte mir den Arm und drückte mich ein wenig runter. „Hör einfach auf und hör auf das was wir dir sagen“, sagte er und wollte mich wieder auf den Stuhl drücken, doch ich zog den Stuhl mit meinem Fuß weg und schubste ihn vor Felix Füße. Er ließ mich los und mit einer gezielten Reihe von Schlägen, fiel er zu Boden, doch er zog mein Bein weg und ich fiel mit dem Kopf auf den Stuhl. Ein stechender und ziehender Schmerz durch zog mich, bis ich in eine bodenlose, schwarze Tiefe fiel.
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Her eyes
RomanceJessica Parker, 16 Jahre alt, von außen ein Goodgirl, doch niemand weiß wer sie wirklich ist. Schüchtern, zurück haltend, schwach und gute Noten in der Schule. Badgirl, rechthaberisch, rebellische und stark am Nachmittag. Eine Person zwei Menschen...