Ich wusste nicht mehr wie lange ich am Vortag noch in Joels Armen geweint hatte, aber irgendwann muss ich wohl eingeschlafen sein. Ich öffnete meine Augen und brauchte einen Moment um zu begreifen wo ich war. Meine Eltern sind tot!
Erneut kamen die Tränen hoch. ,,Warum ich? Warum muss ausgerechnet mir das passieren" schluchzte ich. Ein zaghaftes Klopfen ließ mich aufblicken. ,,Herein?" Die Tür öffnete sich und Tilda kam in das Zimmer.
,,Schätzchen, was ist denn mit dir los" fragte sie geschockt als sie mein verheultes Gesicht sah. Sie kam auf mich zu und setzte sich auf die Bettkante. ,,Ich ... meine..." ,,Shh, ich weiß was passiert ist, liebes. Möchtest du vielleicht duschen gehen? Das hilft meistens" fragte sie mit sanfter Stimme und strich mich eine Träne von der Wange.
Ich zwang mir ein kleines Lächeln auf die Lippen und nickte. ,,Gut. Komm ich führe dich ins Badezimmer" sagte sie und zog mich aus dem Bett.
Ich folgte ihr bis zu einer Tür die sie öffnete. Dahinter befand sich das Badezimmer. Es war hell eingereicht. In einer Ecke stand eine große Badewanne und in der anderen eine, für mich verhältnismäßig große, Dusche. Der Spiegel war geschätz zwei Meter lang und hing über zwei Waschbecken.
,,Das linke kannst du benutzen" erklärte Tilda. Das ist wunderschön. Mit dem Satz ,,Klamotten findest du in deinem Kleiderschrank" verließ Tilda mich. In meinem Kleiderschrank? Ich ging zurück ins Zimmer und öffnete den Schrank. Tatsächlich.
Ich durchstöberte ihn ein bisschen und fand heraus, dass alles in meiner Größe war. Woher wusste er denn, welche Kleidergröße ich trage? Ich entschied mich für eine schwarze Hose mit einem dunklen Pulli.
Ganz das Traueroutfit. Im Badezimmer suchte ich erstmal die Handtücher. Nebenbei fand ich auch noch Shampoo und Duschzeug für mich. Der hat aber auch an alles gedacht.
***
Frisch geduscht und angezogen ging ich nach unten und suchte die Küche. Warum muss Joel auch unbedingt in einem so großen Haus wohnen? Nach gefühlten Minuten fand ich dann die Küche.Sie war mit dem Esszimmer verbunden. Auch die Küche war, wie erwartet, für meine Verhältnisse recht groß. Sie ging zum Teil in den Raum hinein. Dort standen vier Barocker dran. Im Esszimmer stand ein großer hellbrauner Tisch mit Passenden Stühlen.
,,Mhh das sieht aber lecker aus" begrüßte ich Tilda. Sie hatte Pankakes gemacht und Kaffee gekocht. ,,Danke. Geht es dir jetzt ein wenig besser" fragte sie vorsichtig nach. ,,Aber auch nur ein bisschen" antwortete ich.
,,Wo ist eigentlich Joel?" ,,Der sitzt in seinem Büro und arbeitet" antwortete sie mir. Ich setzte mich und Tilda schob mir einen Teller mit Pankakes und Ahornsirup hin. ,,Hast du schon gefrühstückt" fragte ich Tilda. ,,Ja. Aber wenn du möchtest kann ich dir Gesellschaft leisten."
,,Das wäre lieb von dir" lächelte ich sie an. ,,Ich muss nur eben dem werten Herrn da oben sein Frühstück bringen" sagte sie und verschwand mit einem Tablett nach oben.
Ich musste lachen. Keine fünf Minuten später kam Tilda wieder in die Küche. ,,Möchtest du etwas trinken" fragte sie mich. ,,Gerne. Habt ihr Kakao?" ,,Bestimmt. Cora ist auch ein Kakaotrinker" bemerkte sie. Cora?
,,Wer ist Cora" fragte ich nach. ,,Die Freundin von David" sagte sie und holte Kakaopulver aus einem Schrank. ,,Und wer ist David" hakte ich nach.
,,Oh, Entschuldigung. David ist Joels Kumpel und wohnt mit Cora hier. Die beiden müssten gleich runter kommen" erklärte sie mir während sie Milch in eine Tasse schüttete und das Kakaopulver unterrührte.
Und wie aufs Stichwort kamen zwei Personen in die Küche. Sie redeten gemeinsam, doch als sie mich entdeckten verstummten sie und blieben stehen. ,,Wer bist du" fragt Cora und musterte mich skeptisch. ,,Isa... ähh Marie" stellte ich mich ein wenig eingeschüchtert von ihrem Blick vor.
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Mein neues Leben
RomanceWas wäre, wenn du von heute auf morgen einen komplett anderen Namen hättest? Von heute auf morgen verheiratest wärst? Dein Leben sich in nur vierundzwanzig Stunden einmal um hundertachzig Grad dreht? Nun, genau dies passiert der zweiundzwanzig jähri...