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Verträumt schaute ich aus dem Fenster und beobachtete die Sonne, wie sie langsam hinter dem Horizont verschwand.

Plötzlich legten sich zwei Arme um mich und ich zuckte vor Schreck zusammen. ,,Ich bin es nur" hörte ich Joel murmeln.

,,Schon gut. Ich war am tagträumen." ,,Wo von" fragte er neugierig. ,,Von allem und doch von nichts" murmelte ich.

,,Du tagträumst oft, oder?" ,,Kann sein. So kann ich wenigstens für kurz alles vergessen" antwortete ich.

,,Wo von träumst du am liebsten" flüsterte er in mein Ohr. ,,Weiß nicht" flüsterte ich so leise, dass ich befürchte Joel hat es nicht gehört.

,,Nichts also" murmelte er nach langem schweigen. ,,Ich weiß, es klingt absurd" sagte ich und beobachtete zwei Vogel am Himmel.

Er legte seinen Kopf auf meine Schulter. Sein. Atem streifte meinen Hals, was mir eine Gänsehaut bescherte ,,Für mich nicht" meinte er. Ich lächelte leicht. ,,Du bist der erste, der das sagt."

,,So so. Es ist schon spät, du solltest schlafen gehen" murmelte er, hauchte mir einen Kuss auf den Hals und verließ das Zimmer. Sofort vermisste ich die Wärme seines Körpers und die Haut kribbelte, wo er mich überall berührt hatte. Ich hab meine Hand an meinen Hals. Dorthin wo er mich geküsst hatte. Sie kribbelte ebenfalls.

Sichtlich verwirrt über sein Auftreten schaute wieder in den jetzt dunklen Himmel. Ich vermisse euch. Mit einem seufzen drehte ich mich um, zog mir mein Schlafoberteil an und legte mich ins Bett.

Mein Blick fiel auf den Ring. Ich hatte ihm, seit ich ihn auf das kleine Regal zurückgelegt hatte, keine Beachtung mehr geschenkt. So habe ich mir mein Leben definitiv nicht vorgestellt.

Ich hatte schon öfters darüber nachgedacht, wie ich meinen Traummann später heiraten werde. Und jetzt lag ich dort, war verheiratet mit einem Mann, den ich noch nicht mal richtig kannte und meine Eltern waren tot.

Ich löste meinen Blick von dem Ring und schloss meine Augen. Doch an schlafen war gar nicht zu denken. Meine Gedanken kreisten um meine Eltern und ich dachte an damals, als noch alles gut war und keiner uns etwas anhaben konnte.

Eine Träne verließ mein Auge, kullerte meine Schläfe entlang und fiel auf das Kissen unter mir. Es folgten weitere, bis ich einen weinkrampf bekam. Ein zaghaftes Klopfen ertönte im Hintergrund.

Ich reagierte nicht darauf. Die Tür öffnete sich und ich zog mir die Decke bis über meinen Kopf. Versuchte mich zu beruhigen und rollte mich zusammen. Die Tür wurde wieder geschlossen und ich nahm Schritte war, welche sich mir näherten.

Als die Person stehen blieb hob sie meine Decke hoch und legte sich neben mir ins Bett. Das kann nur Joel sein. Er legte einen Arm um mich und zog mich an seine nackte Brust. So viel Nähe wurde mir dann doch zuviel und ich fing wieder an zu weinen.

Joel setzte sich auf, nahm mich mit hoch und legt seine Arme um mich. Eine Hand legte er an meinen Kopf und drückte diesen sacht an seine Brust. So verharrten wir, bis ich mich wieder beruhigt hatte und sich meine Muskeln entspannten.

,,Geht es wieder" fragte er flüsternd. ,,Einigermaßen" schniefte ich. Joel legte sich mit mir im Arm wieder hin und ich schlief erschöpft ein.

***
Ein leichtes Kribbeln an meinem Hals riss mich aus meinem Traum.. ,,Tiger hau ab. Es ist noch viel zu früh" brummte ich und zog mir die Decke über den Kopf.

Ein raues Lachen ertönte und irgendjemand zog sie wieder runter. ,,Wer ist Tiger" fragte eine amüsierte Stimme. Ruckartig öffnete ich meine Augen und drehte mich auf den Rücken.

Mein neues LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt