23. Brock

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Hallo Leute,
Sorry wegen der langen Pause... ich hatte ein paar Probleme mit meinem Laptop, wo der vorgeschriebene Text drauf ist. Aber jetzt ist alles in Ordnung und es geht direkt mal weiter!
LG FUlia

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Ich fasste mir mit einer Hand ans Herz und sagte grinsend: „Mann, du hast mich vielleicht erschreckt! Brock, richtig?"

Doch der Mann sah mich bloß aus finsteren Augen an und sagte nichts.

„Alles klar?", fragte ich deshalb und spürte schon, wie ich langsam nervös wurde. Vielleicht war er sauer, weil ich mich vorhin über seinen Namen lustig gemacht habe.

Ich hörte Brocks schweren Atem, konnte in seinem Gesicht aber keinerlei Emotionen ablesen.

„Dürfte ich dann mal bitte vorbei?" Nachdem der Kerl sich nicht von der Stelle rührte und einfach nur keuchend vor mir stand, wich die Nervosität und wurde von Ärger abgelöst. Ich ging auf ihn zu und wollte mich an ihm vorbeiquetschen, doch der Typ packte mich unsanft am Handgelenk und zog mich zurück.

„Du bleibst hier." Er konnte also doch noch sprechen. Jedoch machte er mir in diesem Moment zu viel Angst, als dass ich darüber Witze hätte machen können.

„Lass mich los." Ich schüttelte meinen Arm, bis er tatsächlich seinen Griff lockerte und ich meine Hand wegziehen konnte.

Wir standen uns gegenüber und sahen uns tief in die Augen. Seine Miene war grimmig, was mich irgendwie davon abhielt, es erneut zu versuchen, mich an ihm vorbei zu drängen.

„Was willst du?", fragte ich deshalb. Meiner Stimme gab ich einen lauten, leicht genervten Tonfall, was ihn jedoch keinesfalls beeindruckte. Obwohl ich leicht zu ihm hinabblicken musste, kam ich mir zwei Köpfe kleiner vor als er.

„Ich bin auch alles andere als begeistert, jetzt hier sein zu müssen", begann er zu erklären.

Ja, und? Niemand zwang ihn, diesen Job zu machen. Wenn es ihm nicht gefiel, warum hatte er dann bei uns angefangen?

„Okay, das tut mir ja echt leid. Aber ich muss jetzt wirklich gehen. Die anderen warten schon auf mich", unterbrach ich ihn. Ich hatte Tills Zigaretten zwar nicht gefunden, aber er hatte in der Zwischenzeit bestimmt von jemand anderem welche abbekommen. Außerdem fing gleich der Soundcheck an und umziehen mussten wir uns auch noch!

Also trat ich jetzt doch vor und quetschte mich an dem Kerl vorbei. Ich lief die Treppe hinunter und wollte gerade aus der Tür raus, als sie sich genau vor meiner Nase schloss.

„Hey!" ich drehte mich zum Busfahrer um, der nach wie vor auf seinem Sitz saß und die Zeitung in der Hand hielt. Die andere Hand lag jetzt jedoch auf einem Knopf vor ihm.

„Was soll das?", fragte ich ihn und spürte, wie ich wirklich zornig wurde. Ein paar Späße waren ja schön und gut, aber dafür hatte ich jetzt wirklich keine Zeit! Die zwei Typen fingen an, mich richtig aufzuregen.

„Kannst du mal bitte die Tür wieder öffnen? Ich muss zum Soundcheck!"

Der Fahrer blickte mich wortlos an. Ich schätzte ihn auf Ende vierzig. Er hatte schon einige graue Haare auf dem Kopf und machte alles in allem den Eindruck eines grimmigen, genervten Mannes. Während der gesamten gestrigen Fahrt hatte er nicht mit uns gesprochen. Sonderlich gefährlich oder böse sah er eigentlich nicht aus, aber er war es bestimmt, wenn es drauf ankam.

Ich fragte mich, wer diese Leute überhaupt eingestellt hatte. War unser alter Busfahrer nicht mehr gut genug gewesen? Oder war das wieder irgendein arbeitsloser Verwandter des Managements, der dringend einen Job gebraucht hatte?

„Was soll der Scheiß?", fragte ich jetzt deutlich lauter. „Ich muss los, unser Konzert fängt gleich an!"

Inzwischen war auch Brock die Treppen hinuntergestiegen und stand jetzt wieder vor mir. Er legte mir eine seiner riesigen Hände auf die Schulter und packte fest zu.

„Es ist unhöflich, einfach zu gehen, wenn man mitten in einem Gespräch ist. Findest du nicht?", fragte er mit seiner grimmigen Stimme.

„Kann sein. Aber ich hab gesagt, dass ich jetzt keine Zeit habe!" Ich wollte mich umdrehen, und gegen die Bustür treten, doch als ich die Anstalten dazu machte, wurde Brocks eiserner Griff um meine Schulter noch fester.

Das erste was ich machen würde, wenn ich hier raus war, beschloss ich, war, diesen Kerl zu feuern. Oder am besten direkt alle beide!

Doch dazu kam ich erst mal nicht, denn Brock sagte: „Es gibt da noch was, das wir klären müssen!"

Was zur Hölle wollte dieser Kerl von mir? Ich hatte nichts angestellt und es gab auch nichts zu klären. Schon gar nicht irgendwas, wobei er mich hier im Bus einsperren musste!

„Wollen wir uns setzen?" Brock deutete auf die nahe Sitzecke, doch ich sah ihn bloß wütend an und schüttelte den Kopf.

„Ich muss mich nicht setzen, denn es gibt nichts zu klären!"

Wenn das alles nur ein dummer Streich war und ich dadurch meine Show verpassen würde, dann ist aber was los! Wenn ich noch weitere fünf Minuten hier drin verbringen musste, würde ich schreien, bis mich jemand von draußen hörte!

Der Security-Mann achtete jedoch nicht auf meine Meinung, sondern zog mich einfach mit und stieß mich auf einen der Sitze. Dann stellte er sich so vor mich, dass ich nicht mehr abhauen konnte.

„Wir können das auf die harte oder auf die sanfte Tour machen! Also entweder du bleibst da jetzt schön sitzen und hörst mir gut zu oder du versuchst wieder abzuhauen und wirst sehen, was dich dann erwarten wird!", sagte Brock drohend. Von hier unten betrachtet sah er schon ziemlich furchteinflößend aus.

Ich nickte. Ich war zwar immer noch wütend, doch irgendwie wurde ich jetzt doch wieder nervös.

„Du erinnerst dich an das Geschäft von letztem Monat?", fragte mein Gegenüber.

Ich brauchte nicht lange, um zu verstehen, dass er die Geldübergabe meinen musste. Schlagartig entwich mir sämtliche Farbe aus dem Gesicht und mein Herz begann zu rasen wie verrückt.

Das geht vorbei - Doch was ist, wenn nicht? (Eine Kraftklub-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt