31. Der schönste Tag

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Hallo zusammen,
Warum bin ich nur so vergesslich und faul, es hätte schon längst weitergehen können, wenn ich mal öfters hier vorbeischauen würde... Irgendwie vergesse ich immer das Hochladen oder wenn ich dann mal dran denke, bin ich gerade zu faul 😫 Tut mir wirklich Leid für die Leute, die diese Geschichte seit Anfang an verfolgen und auch wissen wollen, wie es weitergeht! Ich habe ja schließlich gesagt, dass ich Geschichten hasse, die plötzlich nicht mehr weitergeschrieben werden, und eigentlich möchte ich nicht dazugehören... Ich versuche es wirklich dieses Mal durchzuziehen und regelmäßiger zu veröffentlichen.
Liebe Grüße, FUlia

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Panisch fuhr ich hoch und stieß mir dabei fast den Kopf an der Busdecke.

„Scheiße, was ist hier los?", schrie ich voller Angst. Ich riss zuerst den Vorhang am Fenster zur Seite. Draußen war es stockfinster. Dann zog ich den Vorhang zum Gang auf.

„Was ist denn?" Steffen sah mir von seinem Bett aus verschlafen entgegen.

Ich schaute mich um. Die Jungs schienen gerade wiedergekommen zu sein. Jedenfalls waren ihre Betten allesamt besetzt und ein Schnarchen drang zu mir rüber.

„Sorry. Hatte einen Albtraum", murmelte ich und Steffen ließ sich wieder in sein Bett sinken.

Ich weiß nicht mehr, was ich geträumt hatte, aber irgendwie hatte sich die Bewegung des Busses damit vermischt und mich dadurch fast zu Tode erschreckt.

Seufzend sank ich zurück in mein Kissen. Erneut brauchte ich eine halbe Ewigkeit, bis ich endlich eingeschlafen war.

Den nächsten Tag verbrachten wir zusammen mit unseren Freunden aus der Crew im nahegelegenen Phantasialand.

Nachdem wir alle noch ein paar Stunden im Nightliner geschlafen hatten, am Morgen ein üppiges Frühstück zu uns nahmen und uns dabei über das herrliche Wetter freuten, hatte irgendjemand die Idee, dass wir uns heute an unserem „arbeitsfreien" Tag doch mal im Freizeitpark ein wenig amüsieren könnten.

Die anderen fanden den Vorschlag spitze, also stimmte auch ich dem zu und kurz darauf standen wir dann auch vor den Eingangstoren des Parks.

Weil ich schon wieder so schlecht geschlafen hatte, war ich müde und das ganze Stehen in den Warteschlangen strengte mich sehr an. Trotzdem musste ich zugeben, dass einige der Attraktionen doch ziemlich Spaß gemacht haben.

Am späten Nachmittag saßen wir mit Burgern aus dem Parkrestaurant in der Abendsonne und quatschten ein wenig, während die anderen rauchten. Dabei ging es mir zum ersten Mal seit Stunden wieder so einigermaßen gut und ich musste sogar das ein oder andere Mal lächeln.

Ich versuchte, in diesem Zustand zu bleiben, mir nicht mehr so viele düstere Gedanken zu machen und stattdessen alles ein wenig lockerer zu betrachten.

Aber spätestens als wir nach einem Absacker in einer Köllner Bar um Mitternacht in unserem Hotel eincheckten, wurde ich wieder nervös.

Ich musste mich von den anderen trennen und mein Zimmer betreten, in dem ich nun allein sein würde.

„Ich bin direkt nebenan, falls was ist", sagte mein Bruder neben mir, als ich die Tür aufschloss.

Ich nickte.

Beim Eintreten war das erste, was ich sah, das große weiche Bett, und ich ließ mich seufzend darauf fallen. Nur wenige Minuten später war ich eingeschlafen.

Beim Konzert am nächsten Abend war von Brock weit und breit nichts zu sehen.

Als sich der Vorhang öffnete, hielt ich gespannt den Atem an, und bereitete mich innerlich auf den Anblick seines Rückens vor, doch auch vor der Bühne stand er an diesem Abend nicht.

Unser Auftritt war in Ordnung. Nach einigen Songs kam ich wieder richtig in Fahrt und die gute Stimmung der Fans steckte mich irgendwie an.

Nach unserer Zugabe war meine Laune sogar so gut, dass ich mich den Jungs freiwillig anschloss, als diese sich ein Taxi in die Stadt nahmen.

Brock ließ sich immer noch nicht blicken und so langsam keimte die Hoffnung in mir, dass er vielleicht verschwunden sei.

Ich wusste zwar nicht, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen wäre, aber solange er nicht da war, konnte er mir auch nichts tun.

Wir hatten sehr viel Spaß in dieser Nacht. Nachdem wir in einer Kneipe ordentlich was getrunken hatten, fanden wir draußen auf dem Bürgersteig einen Einkaufswagen, in dem wir uns abwechselnd durch die Straßen kutschierten. Dann kamen wir an der Tiefgarage eines Einkaufszentrums vorbei, in die jeder einmal hinunter sausen durfte, ehe Till gegen die Schranke knallte und ein wütender Nachtwächter auf uns zugstürmt kam. Lachend flüchteten wir vor ihm in die nächste Bar.

Es war eine lange Nacht, aber auch die schönste der Tour.

Der nächste Tag in Münster war genial. Auch das Konzert am Abend war wieder super.

Meine Gefühle waren zu diesem Zeitpunkt aber zweigeteilt: War das alles nur die Ruhe vor dem Sturm? Sollte ich mich sicher fühlen, ehe Brock dann doch zuschlug?

Oder war wirklich alles gut? Hatte er eingesehen, dass es Blödsinn war, jemanden wegen der läppischen Summe von zweihundert Euro, betrachtet im Verhältnis zu einer Million, zu bedrohen? Hatte sein Boss den Auftrag zurückgezogen? Oder saß Brock vielleicht sogar schon im Knast?

Hier wäre sicher ein schönes Ende der Geschichte gewesen. Wir würden unsere Tour zu Ende spielen, die besser sein würde, als jedes Konzert, das wir bis jetzt gegeben hatten.

Ich würde meine Schulden zurückzahlen, nach ein paar Monaten vielleicht auch wieder mit dem Rauchen anfangen, jetzt wo ich wieder genug Geld hätte.

Und mein Bruder und ich würden uns köstlich amüsieren, wenn wir an die Zeit zurückdachten, in der wir vor Angst sogar fast zusammen aufs Klo gegangen waren.

Aber das war noch nicht das Ende der Geschichte.

Noch lange nicht.

Das geht vorbei - Doch was ist, wenn nicht? (Eine Kraftklub-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt