Endlich Wochenende, dachte Luna als die Schulglocke am Freitagnachmittag klingelte.
Nun hatte sie zwei Tage ruhe vor Erik, da er Mittwoch und Donnerstag offenbar die Schule geschwänzt hatte, wurde sie ihn heute nur schwer los.„Sehen wir uns morgen auf der Party?“, fragte Erik und zwinkerte ihr zu.
„Natürlich nicht, dachtest du echt ich geh da hin? Nein danke sowas brauche ich nun wirklich nicht“, antwortete sie und schnappte sich ihre Tasche.
An der Tür wurde sie bereits von Nelly erwartet. „Oh man ich war schon so lange nicht mehr shoppen, lass uns später noch was zusammen essen gehen, ja.“
Worauf habe ich mich da nur eingelassen? , dachte Luna und seufzte.
„Ja können wir machen“, stimmte sie schließlich zu.
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Nelly schleppte Luna in ein Geschäft nach dem anderen und in jedem waren sie fast über eine halbe Stunde, wenn nicht sogar noch länger, bis sie endlich das letzte Geschäft betraten.„Sag mal Nelly hast du nicht schon genug Outfits?“, fragte Luna und lehnte sich gegen eine Wand.
„Naja ich habe halt immer gerne etwas Auswahl und du solltest dir auch etwas kaufen“, antwortete Nelly.
„Ich sagte doch das ich nicht auf die Party will.“
„Du musst doch nicht unbedingt auf eine Party gehen um dir ein Outfit zu kaufen. Probier doch einfach nur etwas zum Spaß an, du musst es ja nicht gleich kaufen.“
Wiederwillig machte sich Luna auf den Weg und durchstreifte das Geschäft. Es gab dort wirklich jede Menge zur Auswahl, jedoch nichts was Luna direkt ansprach. Am Ende fiel ihre Wahl auf einen schwarzen Skaterrock und einer schwarzen langen Strickjacke.
Vor der Umkleide wartete Nelly bereits ungeduldig auf Luna.„Wieder nur schwarz“, sagte Nelly als sie die beiden Kleidungsstücke beäugte. „Zum Glück habe ich das hier für dich.“
Luna betrachtete das weiße mittellange Kleid mit Spitze das Nelly hin und her schwenkte.
„Was soll ich damit?“
„Es anziehen natürlich“, entgegnete sie und lächelte.
Luna sah sie stumm an, dann nahm sie das Kleid an sich.
Sie betrachtete das Kleid genauer und erinnerte sich daran, wie ihre Oma ihr damals zum 10. Geburtstag so ein ähnliches Kleid genäht hatte. Sie hatte dieses Kleid geliebt und gerne getragen, doch dann blieb sie beim spielen mal damit hängen und aus war der Traum vom schönen Kleid.„Nagut ich nehme es, wenn wir dann endlich gehen“, stimmte sie schließlich zu.
Nelly nickte und lächelte sie noch breiter an.
Nachdem sie das Geschäft verlassen hatten kauften sie sich etwas zu Essen bei McDonald's und setzten sich auf eine Bank im Park.
Mit der Zeit fand Luna das Nelly eigentlich ganz in Ordnung war, für den Rest ihrer Schulzeit könnte sie sich durchaus an ihre Anwesenheit gewöhnen.
Die beiden tauschten Nummern aus und als es dunkel wurde machte Luna sich auf den Heimweg. Sie wollte ihre Wohnung erreicht haben bevor das berliner Nachtleben so richtig anfing.* * *
Als Luna an einem Club vorbei lief, wo einige Leute vor der Tür standen, rief plötzlich jemand ihren Namen und kam auf sie zu.
„Na Luna hattest du Spaß beim Shoppen mit Nelly? Hätte nicht gedacht, dass du deine Meinung über Freundschaften so schnell änderst.“ Erik lief dicht neben ihr und passte sich ihren Schritten an.
„Nein nicht wirklich, aber sie gibt sich viel Mühe. Nur sag mal woher weißt du das denn schon wieder?“, fragte Luna und sah zu ihm rauf.
„Ich hab euch zufällig in der Stadt gesehen als ich mich mit einem Kollegen getroffen habe“, antwortete er und lächelte. „Nur wenn du schon mit Nelly abhängen kannst, könntest du doch morgen wenigstens mit mir zu der Party gehen. Immerhin habe ich mir auch viel Mühe gegeben.“
„Nein! Und jetzt hör auf mir hinterher zu laufen“, entgegnete sie und beschleunigte ihr Tempo, doch Erik hatte sie schnell eingeholt.
„Ich begleite dich nur. In so einer Gegend solltest du als Mädchen Abends nicht alleine rumlaufen, außerdem soll hier doch immernoch diese Frauenmörder frei rumlaufen“, sagte Erik ernst.
„Ich brauche keinen Bodyguard, außerdem will ich nicht das du weißt wo ich wohne.“
Erik fing an zu lachen. „Das weiß ich doch schon längst.“
Luna sah ihn ausdruckslos an. „Stalkst du mich etwa Erik?“
„Nein ich habe nur höflich im Sekretariat gefragt“, erwiederte er und grinste sie an.
Luna schwieg und versuchte ihn einfach zu ignorieren, doch das war bei ihm nicht so einfach.
„Du solltest morgen zur Party gehen Luna, tu es für Nelly“, sagte Erik und sah sie ernst an.
„Warum für Nelly, was hat sie damit zu tun?“, wollte Luna wissen und zog eine Braue hoch.
„Weist du Nelly ist in unserer Klasse die totale Außenseiterin, irgendwie hat sie nie Anschluss gefunden und war deshalb immer alleine. Ich denke mal deshalb will sie dir auch helfen, weil sie weiß wie Scheisse es ist alleine zu sein. Jedenfalls wäre sie auf der Party morgen allen hilflos ausgeliefert, wer weiß was sie für Späße mit ihr machen. Louisa hat mit Sicherheit nicht die ganze Klasse eingeladen weil die so ein "großes Herz" hat. Überleg's dir einfach“, erzählte er und blieb stehen als sie angekommen waren.
Sprachlos sah sie ihn an, während er kehrt machte und in der Dunkelheit verschwand.
Luna schloss die Tür ihrer Wohnung auf und stellte ihre Tasche im Flur ab.
Eriks Worte spuckten immer noch in ihren Gedanken herum und wenn er Recht hatte, dann würde Nelly morgen alles andere als Spaß haben. Möglicherweise würden sie sie total abfüllen und dann ein Video davon machen wie sie sich vollkotzt. Die Arme wäre für den Rest ihrer Schulzeit gedemütigt und das hatte sie nicht verdient.
Luna konnte es selbst kaum glauben als sie Nelly sagte, dass sie doch mit auf die Party kommen würde.
Zwei Minuten später kam auch schon Nellys Antwort, in der stand das sie sich mega freut uns morgen zu ihr kommt um sie abzuholen.
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The Badboy's broken Angel
Teen FictionDie Welt so wie sie ist wird irgendwann an ihrer eigenen falschen Art untergehen, dass seht für die 17-Jährige Luna zu 100% fest. Nachdem sie mit ansehen musste wie ihre Eltern vor 5 Jahren ermordet wurden , zog sich das Mädchen mit den gletscherbla...