Prolog - Die Nacht in der es passierte-

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~Luna~

Unruhig lag ich in meinem Bett und sah aus dem Fenster. Der grell leuchtende Mond erhellte einen kleinen Teil meines Zimmers und durch die angelehnte Zimmertür konnte ich die dumpfen Stimmen des Fernsehers hören.
Seufzend schlug ich meine Decke zurück und kletterte aus dem Bett. Barfuß ging ich die Treppe runter ins Wohnzimmer. Meine Eltern saßen auf der Couch während sie gespannt auf den Bildschirm sahen.

„Ich kann nicht schlafen“, machte ich mich bemerkbar und setzte mich zwischen die beiden.

„Hattest du einen Alptraum?“, fragte meine Mutter und zog mich näher zu sich.
Schweigend schüttelte ich den Kopf.

„Beschäftigt dich etwas, dass dich wachhält?“, wollte nun mein Vater wissen und legte mir eine Hand auf den Kopf.

„Ich weiß nicht... Irgendwie habe ich so ein schlechtes Gefühl“, versuchte ich zu erklären.
Mam nahm mich in den Arm und gab mir einen sampften Kuss auf die Stirn.  Für eine Weile war alles still, nur der Fernseher war zu hören, bis ein lautes Klirren mich aufschrecken ließ.

„Was war das?“, fragte meine Mam und stand auf.

„Ich werde nachsehen. Luna ich will das du dich versteckst und ganz ruhig bist, bis ich dich holen komme“, sagte mein Vater und ich nickte ihm zu.
Schnell lief ich zur Schrankwand und versteckte mich in einem der Sideboards, dabei ließ ich die Schiebetür einen winzigen Spalt offen um alles im Blick zu haben. Ich sah wie mein Vater das Wohnzimmer verließ und hörte kurz darauf mehrere Stimmen durcheinander sprechen. Fremde Stimmen hallten durch das Haus und nun sah ich wie mein Vater zurück ins Wohnzimmer geschubst wurde. Mam stieß einen entsetzten Schrei aus und kniete sich neben meinen ,am Boden liegenden, Vater.
Zwei in schwarz gekleidete Männer gingen auf meine Eltern zu und zogen meine Mutter unsampft an den Haaren auf die Beine.

„Wo habt ihr euer Geld versteckt?“, hörte ich einen der Männer fragen.
Als meine Mutter nicht sofort antwortete schlug einer der Männer ihr ins Gesicht und sie ging wimmernd zu Boden.

„Lasst sie in Ruhe!“, schrie mein Vater sie an.
Mein ganzer Körper zitterte und einzelne Tränen liefen meine Wange runter. Ich musste mich beherrschen nicht aufzuschreien, als einer der beiden aggressiv auf meinen Vater eintrat und dieser sich vor Schmerzen krümmte. Ich hatte Angst und dennoch wäre ich am liebsten zu meinen Eltern gerannt um sie zu beschützen. Doch was hätte ich schon ausrichten können?

„Also wo ist jetzt euer Geld?“, wollte der eine erneut wissen.

„Oben...im Schlafzimmer“, presste mein Vater hervor.

„Wo genau?“, fauchte der größere der beiden und trat meinen Vater noch einmal.

„Im Kleiderschrank ist ein Safe“, entgegnete Das schmerzerfüllt.

Der eine nickte den anderen zu, woraufhin er began meine Eltern zu fesseln. Mum weinte und wimmerte ständig etwas vor sich hin . Ich hoffte das alles bald wieder vorbei war und diese Männer ,sobald sie das haben was sie wollten, verschwanden. Ich wünschte ,dass all das hier bloß ein böser Traum war, aus dem ich bald erwachen würde und Mam mir zur Beruhigung einen Kakao machen würde. Dad würde mir Pancakes machen und mir im mich aufzumuntern zum ungefähr 100. Mal die selbe Geschichte erzählte. Er erzählte mir immer wie er bei einem Schulausflug seinen Lehrer einen Angelhaken in den Po gerammt hatte , als er mit der Angel ausholen wollte. Doch als  der eine Einbrecher zurück kam und den Safe vor meinen Eltern fallen ließ wurde mir bewusst, dass das kein Traum war.

„Los sag mir die Kombination“, forderte einer und kniete sich vor Dad hin.

„ 17.19.99.", ratterte mein Vater runter.
Es war mein Geburtsdatum und ich befürchte, dass sie nie wieder meinen Geburtstag mit mir feiern würden, als der zweite Einbrecher eine Waffe hervorholte. Ich kniffmeine Augen zusammen und riss sie sofort wieder auf als ich den ersten Schuss hörte, kurz darauf folgte der zweite. Die Körper meiner Eltern sackten zusammen und eine rote Flüssigkeit breitete sich auf dem Boden aus.

„War das wirklich nötig?“, hörte ich einen der beiden fragen.

„Je weniger Zeugen desto besser und jetzt komm! Die Schüsse hat bestimmt jemand gehört“, antwortete der andere und stürmte aus dem Zimmer.
Der andere folgte ihm und ich war alleine.

Ich zählte bis 100 und als ich sicher war das sie wirklich weg waren , kam ich aus meinem Versteck. Zögernd ging ich auf meine Eltern zu.

„Mama...Papa...“, schlurzte ich, doch ich wusste ,dass sie mir nicht antworten würden.
Jedoch erst als meine Füße die warme Flüssigkeit am Boden berührten und ich den leeren Blick in ihren Augen sah, realisierte ich dies alles. Die Sirenen,die ich aus der Ferne hörte, nahm ich kaum war, denn ehe ich mich versah wurde alles um mich herum schwarz.

The Badboy's broken AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt