11. Unbekannte Gefühle

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Luna wurde von dem Lärm der Autos geweckt und das öffnen ihrer Augen verursachte bei ihr Kopfschmerzen. So langsam würde ihr auch bewusst, dass sie immernoch in Eriks Armen lag.
Er sah so aus als sei er gerade erst eingeschlafen. Ein paar seiner Haarsträhnen lagen ihm im Gesicht und verdeckten es leicht. Das einzige was Luna nun bemerkte war eine kleine Narbe über seinem linken Auge, die aber, jedenfalls aus der Ferne, kaum auffiel. Wo er sich die wohl zugezogen hatte?
Er hielt Luna noch genauso fest an sich gedrückt wie schon vor ein paar Stunden. Um Erik nicht wach zu machen blieb sie ruhig liegen und versuchte sich nicht allzu viel zu bewegen. Als sie jedoch niesen musste, schreckte Erik zusammen und öffnete sofort seine Augen.

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken“, entschuldige sie sich sofort.

„Ist schon gut“, erwiderte er und lächelte sie verschlafen an. „Wie spät ist es?“

„Kurz nach halb neun.“

Erik seufzte und fuhr sich durchs Haar.
Luna strich sich einige Strähnen hinters Ohr und kletterte vom Sofa, kurz darauf ging ihre Zimmertür auf.
Nelly sah ein bisschen verwirrt zwischen Luna und Erik hin und her.

„Nelly. Geht es dir besser?“, fragte Luna und ging auf sie zu.

„Ja, aber nur dank euch. Ich sollte aber jetzt gehen, meine Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen“, antwortete Nelly.

„Soll einer von uns dich bringen?“

„Nein,nein ich schaffe das schon. Wir sehen uns dann morgen in der Schule Luna. Tschüss Erik und danke nochmal“, verabschiedete sie sich und ging.
Erik winkte ihr hinterher.

„Irgendwie habe ich das Gefühl es war ihr unangenehm hier zu sein“, sagte Luna, immernoch den Blick auf die Tür gerichtet.

„Naja vielleicht dachte sie ja sie würde uns stören.“

„Stören? Wobei denn stören? Meinst du etwa sie denkt wir hätten...wir wären...“

Erik zuckte mit den Schultern. „Wer weiß, kann schon sein.“

Luna sah verlegen auf den Boden.
Erik stand auf und ging auf sie zu. Er wuschelte ihr einmal durch die Haare und zog sie dann näher an sich ran. Luna wurde auf einmal so warm und sie merkte wie ihre Wangen sich rot färbten. Noch bevor sie einen klaren Gedanken fassen konnte, beugte Erik sich nach vorne und küsste sie sampft. Es war genauso wie am Abend zuvor, nur das sie ihn dieses Mal nicht erschlagen wollte.

„Ich glaube ich sollte dann auch mal gehen“, sagte er nachdem er den Kuss löste. „Mein Motorrad steht immer noch vor Louisas Haus und ich glaube du willst du hast bestimmt noch etwas hinlegen. Wir sehen uns dann morgen in der Schule.“

Bevor er aus der Tür verschwand drehte er sich nocheinmal um und lächelte sie an.
Geistesabwesend strich sie sich über ihre Lippen und ging in ihr Zimmer. Erst bei einem Blick in den Spiegel wurde sie in die Realität zurück geholt. Sie trug immernoch das weiße Kleid, ihre Haare waren total strubbelig und sie sah ziemlich übermüdet aus. Erik hingegen hätte man es fast gar nicht angemerkt, dass er kaum geschlafen hatte.
Luna wäre deswegen sogar fast sauer auf ihn gewesen, obwohl es dazu eigentlich gar keinen Grund gab. Wobei er tatsächlich so dreist war und sie bei diesem Anblick geküsst hatte. Ein Kuss von Erik Everest war einfach nicht gerecht.
Sie ließ sich auf ihr Bett fallen und starrte eine gefühlte Ewigkeit ihre Zimmerdecke an. Luna konnte es einfach nicht fassen wie schnell Erik ihre Welt auf den Kopf gestellt hat. Noch vor ein paar Tagen hatte sie sich fest dazu entschlossen genau das zu verhindern, doch was war jetzt? Sogar Nelly hatte es geschafft, dass Luna sich nach langer Zeit wieder Sorgen um jemanden machte. Könnte es vielleicht sein, dass sie nach langer Zeit endlich wieder ein Zuhause gefunden hatte? Oder sich gar das erste Mal verliebt hatte?

The Badboy's broken AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt