1. Der Neuanfang in Berlin

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Luna stand in der Mitte ihres kleinen Wohnzimmers ,in ihrer kleinen 2 Zimmer Wohnung und sah sich zufrieden um. Endlich hatte sie die Leute vom Amt davon überzeugt alleine wohnen zu dürfen, endlich hatte sie einen kleinen Rückzugsort ganz für sich alleine ,wo niemand sie stören würde.
Sie war alles in ihrer alten Umgebung leid gewesen, egal ob es die Betreuer, ihre Mitbewohner oder ihre Mitschüler waren ,die sie andauernd nervten. Nun hatte sie endlich Ruhe und für diese Ruhe nahm sie sogar die Therapiestunde hin, zu der sie nun einmal die Woche musste. Berlin war zwar nie wirklich ihr Wunschziel gewesen, aber es war besser als nichts und deshalb wollte sie sich auch nicht beklagen.
Morgen hatte sie ihren ersten Schultag und ihre neue Schule hatte fast genauso einen miesen Ruf wie ein Teil dieser Stadt selbst. Man hatte ihr mal gesagt, dass in dieser Stadt nur der Stärkere überleben kann, doch das war ihr egal. Sie wollte garnicht anerkannt werden, am liebsten wäre Luna für alle unsichtbar. Es gab hier mit sicherheit genug möchtegern Models und Schlampen, die die ganze Aufmerksamkeit gerne für sich beanspruchen konnten.

        *  * *

Am nächsten Morgen schlenderte Luna durch die Straßen Berlins, die noch am Abend davor ihre dunklen Seiten zeigten. Nun gingen die Leute hier wieder ihren alltäglichen Geschäften nach, so als sei nie etwas gewesen.
Als sie gute 15 Minuten später durch das Schultor ging bekam sie gerade mit wie eine Gruppe von Jungs zwei Strebern das Leben zur Hölle machten. Besonders einer der Jungs stach Luna ins Auge. Mit seinen ca.  1,85 und seiner sportlichen Statur würde er den perfekten Quarterback für ein Footballteam abgeben, seine rabenschwarzen Haare und seine dunkelblauen Augen ließen ihn aber wie den rebellischen Badboy aussehen, der er wahrscheinlich auch war. Vermutlich war er auch der Anführer der Gruppe. Etwas abseits von den Jungs stand eine Gruppe von zukünftigen Teilnehmerinnen von Germany's next Topmodel. Sie alle himmelten ganz offensichtlich den Anführer an.Als Luna an dem Spektakel vorbei ging trafen sich zum erstenmal ihre Blicke und verharrten dort, bis sie im Schulgedrängel verschwand.
Die Gänge des Gebäudes waren mit Graffitis und anderem Geschmiere bedeckt, man hatte es wohl für nicht nötig gehalten sie zu überstreichen, da es eh keinen Zweck hatte. Sie würden in kürzester Zeit wieder so aussehen. In den Gängen ertönte die Schulglocke zum Beginn des Unterrichts, doch die Hälfte der Schüler tat so als hätten sie sie nicht gehört und blieben dort wo sie waren. Luna war in der Zwischenzeit beim Büro der Direktorin angekommen. Die Direktorin war eine kleine Frau mittleren Alters, die durch den ständigen Stress aber deutlich älter wirkte. Freundlich nahm sie Luna in Empfang, als diese das Büro betrat.

„Ah du musst Luna Larsen sein, es freut mich dich an unserer Schule begrüßen zu dürfen.“

Mit einem großen Grinsen reichte sie Luna die Hand.
Luna erwiderte den Gruß und nickte der Direktorin zu.
Die Direktorin deutete mit einer Handbewegung an ihr zu folgen.

„Es ist ungewöhnlich und selten, dass jemand mitten im Schuljahr auf die Schule wechselt, aber bei deinen Notendurchschnitt wirst du den Stoff schnell aufgeholt haben“, sagte sie und lächelte über ihre Schultern hinweg.

Luna blieb stumm, sie ging einfach weiter schweigend hinter der Frau hinterher, bis sie schließlich ihr neues Klassenzimmer erreicht hatten. Ein letztes Mal lächelte die Direktorin ihr zu, dann klopfte sie an die Tür und öffnete sie.

The Badboy's broken AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt