Kapitel 25

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Das Raumschiff hatte am lila Obelisken angedockt und sofort stürmte Sky herein um mich zu begrüßen. Raiden hatte meine Gedanken frei gelassen, ich war für den Moment wieder ich selbst und er die Nettigkeit in Person.

„Hallo Sky, schön dich in guter Verfassung wieder zu sehen." Raiden schlug Sky wie einem alten Kumpel mit der Hand auf die Schulter. „Ich bin ganz begierig darauf euren Planeten zu sehen. Erstaunlicherweise war ich noch nie hier."

„Dann wird es aber Zeit dafür. Wenn du möchtest, können wir morgen einen kleinen Rundflug unternehmen." Sky schien irgendwie skeptisch zu sein, aber ließ es sich nicht wirklich anmerken.

Als Heldin der Nation durfte ich ein Quartier im Königsschloss beziehen. Mein Zimmer wurde flankiert von den Zimmern zweier Herren. Links von mir war Nael untergebracht und rechts von mir Raiden.

Nach einem kleinen Nachtmahl, dass wir mit dem König eingenommen hatten, hatten Nael und ich ein paar Minuten alleine, als wir auf unsere Zimmer gingen. Erstaunlicherweise ohne moralischen Begleitschutz.

„Wie geht es dir?" Besorgt sah Nael mich an.

„Eigentlich ganz gut." erwiderte ich.

„Funktioniert die gedankliche Kommunikation wieder?" fragte er.

„Nein. Leider nicht." Ich seufzte. „Nael, ich weiß gerade nicht, was mit mir los ist. Manchmal denke ich tatsächlich, Raiden lenkt meine Gedanken und manipuliert mich. Dann tut er es wieder nicht und ist der netteste Draconian, den ich kenne. Und in diesen Momenten zweifle ich, ob es nicht an mir liegt und sich meine Gefühle verändern. Vielleicht bedeuten veränderte Gene auch veränderte Gefühle?! " Ich sah ihn traurig an.

Jetzt seufzte er: „Ribanna, ich zweifle nicht an deiner aufrichtigen Liebe zu mir. Es ist etwas komisch mit ihm und wir müssen herausfinden, was es ist. Vielleicht kämpft er mit seinem inneren Dämon oder so. Ich habe ihn heute Abend beobachtet. Er wirkte charmant, offen und absolut ehrlich und nicht verschlagen, aggressiv und besitzergreifend wie in so manch anderer Situation. Wir schaffen das. Halte durch und vor allem küss ihn nicht. Es macht mich wahnsinnig und ich glaube, dadurch erhält er Zugriff auf deine Schaltzentrale." Nael zeigte mit seiner Hand auf meinen Kopf.

„Ok, jetzt wo du es sagst. Es könnte was dran sein." Ich gähnte. „Wir sehen uns morgen zur Sitzung und dann muss ich noch etwas mit dir bereden." Er nahm das zur Kenntnis. Ich verabschiedete mich mit einem flüchtigen Kuss auf seine Wange. „Wo ist eigentlich Halo?" wunderte ich mich. „Müsste der nicht hier sein?"

Nael grinste wissend: „Wir haben einen kleinen Deal zur Rettung der Welt. Und ich habe ihm versprochen artig zu sein." Nael strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich liebe dich. Und jetzt ab ins Bett mir dir, du müde kleine Draconian-Königin."

„Das sehe ich auch so." Lautlos trat Raiden hinzu und sah uns an. „Ihr seht beide völlig fertig aus. Ein wenig Schlaf wird euch gut tun. Und mir im Übrigen auch." Raiden nickte uns kurz zu und verschwand in seinem Zimmer. Wir zuckten mit den Schulten und taten dasselbe.

Im Ratssaal des Schlosses hatten sich alle wichtigen Leute eingefunden. Der König, seine Berater, die Vorsteher der Regionen wie Sky einer war, die entführten Prinzen, Raiden, ich und zu meiner moralischen Unterstützung Regina.

Der König wurde detailliert auf den neuesten Stand gebracht und entschied: „Gut. Ich bin sehr zufrieden mit eurer Arbeit. Mein besonderer Dank gilt Ribanna und natürlich Raiden – unseren Draconians. Es scheint, als hätten wir die Kurve noch einmal gekriegt. Ist eurer Meinung nach noch etwas anderes zu veranlassen oder können wir zu unseren alltäglichen Aufgaben zurückkehren?" fragte er in die Runde.

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