Happy Family

5.

Pünktlich um Acht Uhr morgens stand der Anwalt von unseren besten Freunden vor der Tür. Zum Bedauern von Oliver, denn dieser hatte sich gestern Abend, nachdem die Kinder bereits schliefen ein paar Bierchen gegönnt und hat nun dementsprechende Kopfschmerzen. Ich finde dieses Verhalten allerdings sehr unverantwortlich wenn er doch genau wusste, dass wir diesen Termin haben.

Dennoch habe ich es irgendwie geschafft das wir kurze Zeit später zu dritt am Küchentisch sitzen und munter wie nie aussehen. Die kinder schlafen zum Glück noch.

„Also, sie sind Sophia Mason und Oliver Marshall, ich bin Mr. Westman und der Anwalt der Verstorbenen William und Elisabeth Brooks. Laut deren Testament welches vor einigen Jahren schon geschrieben wurde, ist klar das der ganze Besitz an die Paten überschrieben wird."

Verblüfft schauen Oliver und ich uns an. Der ganze besitz??

„Wussten sie das etwa nicht?", fragt Mr. Westman und blättert in seinen Formularen.

„Ja, ja und damit es keine Missverständnisse gibt, zähle ich die jeweiligen Dinge auch mal auf. Also, natürlich der Wohnsitz der Verstorbenen, die beiden Autos und das Apartment in London, darüber hinaus sind sie beide auch verantwortlich für die Erziehung und das Sorgerecht der beiden Kinder Maya Grace und Damian Louis. Sie sind laut dem Testament und dem letzten Wunsch der beiden die zukünftigen Erziehungsberechtigten soweit die Kinder nicht volljährig sind. Und das sind sie nicht ", listet er auf und klappt dann seinen Ordner zu.

Mit geweiteten Mund und Augen sehen wir beide den Mann uns gegenüber an. Das kann nicht wahr sein, Liza hätte sowas doch mit mir besprochen bevor sie mir solch eine Verantwortung übergibt.

„Noch fragen?", Mr. Westman sieht uns nun endlich an, nachdem er seinen Ordner geschlossen hat und sein Blick wechselt von Oliver zu mir.

„Stimmt etwas nicht?" fragt er.

„Ob etwas nicht stimmt? Sie wollen uns also weiß machen, das unsere besten Freunde uns all ihr Vermögen und ihre Kinder hinterlassen? Was ist denn mit den Großeltern? Dem Onkel oder irgendeiner Tante der beiden? Die Kinder sollten doch schließlich in der Familie bleiben", bricht er aus Oliver aus. Und zu meinem Erstaunen gebe ich ihm da irgendwie recht.

„Es war der letze Wunsch der beiden das sie beide die jenigen werdet, wo ihre Kinder aufwachsen sollen und das in diesem Haus", erklärt er und packt sich seine Tasche um darin zu kramen.

„Außerdem wurde mir damals dieser Brief gegeben der an sie beide gerichtet ist."

———
Nachdem Mr. Westman gegangen war, sind die beiden Kids wachgeworden und wir haben, natürlich so gut wie möglich, versucht den Tag so zubeginnen wie die beiden es gewohnt sind. Mit Frühstück und danach haben wir Maya zum Spielen, in die kleine Spielecke hier im Wohnzimmer geschickt. Damian ist kurz nach seinem fläschen auf dem Sofa wieder eingeschlafen, in meinen Armen.

Ich schaukel ihn immer noch, als Oliver sich neben mich setzt und den Brief öffnet.

Lieber Oliver und Sophia,
Wenn ihr diesen Brief erhaltet sind wir nicht mehr da um euch einiges zu erklären. In erster Linie wollen wir euch beide danken dass ihr immer für uns da wart und auch in schweren zweiten nicht von unserer Seite gewichen seid.
Sicher habt ihr schon unser Testament vorgelegt bekommen und nun wundert ihr euch warum ausgerechnet ihr diese Verantwortung übernehmen sollt. Ganz einfach- wer kennt uns besser als ihr? Ohne euch hätten wir niemals solch ein Leben gehabt und genau aus diesem Grund vertrauen wir euch unsere kostbaren schätze an. Unsere Kinder.
Bitte kümmert euch um sie, als seien sie eure eigenen und bleibt immer zusammen, egal was passieren sollte.

Wir lieben euch, William und Elizabeth.

Mit Tränen in den Augen und voller Liebe in meinem Herzen sehe ich Oliver immer noch an. Er faltet den so kostbaren Zettel zusammen und lässt ihn langsam sinken und legt ihn auf den Couchtisch. Erst jetzt fällt auch mir auf, dass er mit den Tränen kämpfen muss. Er sieht mich an und drückt mich an sich, zumindest so gut wie möglich mit Damian in meinen Armen. Oliver gibt mir einen Kuss auf die Stirn, welcher sich in diesem Moment wirklich gut anfühlt.

Damian drücke ich noch mehr an mich und versuche einen Schluchzer zu unterdrücken.

„Ich weiß nicht ob ich ihren Wunsch einhalten kann", flüstert Oliver in mein Ohr, da er ziemlich nahe an mir sitzt.

„Ich weiß es auch nicht, aber ich werde alles daran setzen dass diese Kinder ein schönes Leben haben werden", sage ich und lege Damian, Oliver in die Arme, damit ich mir ein Taschentuch vom Couchtisch nehmen kann, der vor uns steht.

„Denkst du etwa ich nicht? Ich liebe diese beiden Kids und ich würde mir es niemals verzeihen wenn es ihnen schlecht ginge", flüstert Oliver um den kleinen nicht aufzuwecken.

„Aber ob ich von jetzt auf gleich Vater sein kann? Ich bin doch nicht dafür geschaffen Vater zu sein! Verdammt ich wollte niemals einer werden!", sagt er dürster und sieht zu den kleinen Jungen in seinem Arm.

„Also willst du diese Verantwortung nicht übernehmen? Ich würde es immer für Liz und Will tun", sage ich immer noch ziemlich verheult.

„Ich doch auch, aber ob ich den Nerv dazu habe ist eine andere Sache", meint Oliver und sieht dieses Mal mich an.

„Für mich war von Anfang an klar, dass ich für die beiden da sein werde komme was wolle. Jetzt liegt es nur an dir, ob du diesen Weg mit mir gehst", sage ich und rücke ein Stück näher an ihn.

„Du meinst, Familie und so spielen? Du die Mutti und ich der Vati?", fragt er und seine Mundwinkel verziehen sich leicht zu einem Grinsen.

Ich nicke langsam.

„Wenn, dann zusammen", flüstere ich.

Oliver sieht zu mir, dann zu Damian. Von dem kleinen knirps sieht er rüber in die Spielecke, am anderen Ende des Raumes, und sieht zu Maya. Anschließend sieht er wieder zu mir.

„Okay, spielen wir Happy Family", sagt er und gibt mir Damian der gerade dabei ist, wieder wach zu werden.

Ich nehme ihn schnell und Schaukel ihn, doch werde jedoch von Oliver überrumpelt als er mit plötzlich einen Kuss auf die Lippen drückt.

Hab ich was verpasst?

Plötzlich steht Maya wie aus dem nichts vor uns und sieht uns mit geweiteten Augen an.

„Ihr liebt euch also doch?", fragt sie verblüfft.

Maya, keine Ahnung. Wenn ich wüsste was hier vorgeht.

—————

Dramaaaaaa!!!
Hehe, ach ich liebe es einfach! #Muahahha 😏😏

Xoxo, Jana❤️