"Hey Sam, hast du es auf einen Austauschschüler abgesehen?"
"Verzieh dich, Chloe!"
Anstatt auf Sam zu hören, setzte sie sich neben Zac, richtete sich ihr Top (nicht um ihre Titten einzupacken, eher um sie rauszulassen) und spielte mit ihren Haaren. Der war Gott sei Dank eher angewidert.
"Versteh mich nicht falsch, Austauschschüler sind toll! Vor allem der, der bei mir eingezogen ist - Groß, Sixpack und gut im Bett, was will man mehr?"
Ich konnte das nicht glauben. Kochend vor Wut wollte ich auf sie zu rennen, sie zu Boden reißen und den 12 cm Absatz ihrer Schuhe abbrechen. Doch Alex hielt mich zurück.
"Ist das dein Ernst? Du kannst da doch nicht einfach dazwischen gehen? Worüber reden die überhaupt?"
Sam sprang auf. Sie schrie auf Englisch, damit Zac auch verstand, was sie von Chloe hielt.
"Hör zu du miese Schlampe! Mag sein, dass du abgemagert bist, teure Klamotten trägst, dir täglich tonnenweise Make Up ins Gesicht klatscht, dein Freund schon studiert und viel Geld hat, du trotzdem jedes männliche Wesen mit Sixpack, das dir über den Weg rennt vögelst, aber bitte lass mich und Zac einfach in Ruhe! Bei deinem Anblick kommt mir nämlich das Kotzen!"
So hatte ich sie noch nie erlebt. Wenn ihr was nicht passte hatte sie das zwar immer gesagt, doch immer nur beiläufig. Nie so. Ich schaute Alex an, der natürlich alles verstanden hatte, sein Blick war auch dementsprechend.
"Was ist denn hier los?"
Direktor Schneider hatte etwas mitbekommen. Auch Chloe und Zac erhoben sich. Sam war immer noch geladen.
"Chloe McMiller ist eine unglaublich ... "
Sam konnte den Satz nicht vollenden, denn Zac hatte sie zu sich herangezogen und geküsst. Im einen Moment war sie verschreckt, doch im nächsten erwiderte sie den Kuss, als ob die beiden schon seit Wochen ein Paar waren. Alex und ich rannten zu ihnen hinüber und vollendeten den Satz.
"Sie ist eine unglaublich nette Schülerin!"
Die Beiden lösten sich voneinander und Sam warf Zac einen fragenden Blick zu. Er zuckte nur mit den Schultern. Was für ein komischer Kauz. Das musste Liebe auf den ersten Blick sein. Sie kannten sich doch erst seit einer halben Stunde oder so und schon steckte er ihr die Zunge in den Hals. Aber es war alle Mal effektiv.
"Ich liebe dieses Projekt und finde es toll, dass sich Mitschüler und Austauschschüler so gut miteinander verstehen."
Wir, beziehungsweise die Jungs, hatten es geschafft, den Direktor wieder zum Gehen zu bewegen. Und nicht nur das, auch Chloe machte auf dem (nicht von mir zerstörten) Absatz kehrt und stöckelte sauer davon.
"Tut mir leid Sam, dass..."
Doch Sam dampfte abund sie wandte sich kein einziges Mal mehr um. War es wegen Zac oder Chloe oder wegen beiden? Alex klopfte Zac auf die Schulter und murmelte ein paar Worte wie Was a bit too fast. Sollte ich ihr nachlaufen? Wäre sie mir nachgelaufen? Ich entschied mich dagegen, weil ich nach soetwas auch lieber allein wäre. Alex schien wieder nach Hause zu wollen und ich war sofort dabei. Zac ließen wir zurück, weil er einen Haustürschlüssel für Finn's Haus hatte und sich Finn eigentlich eh irgendwo herumtreiben müsste. Als wir das Schulgelände verließen, nahm er wieder meine Hand.
"Nicht, dass du noch überfahren wirst", grinste er.
Wir spazierten also Hand in Hand durch die Fußgängerzone und die Leute starrten uns an, als hätten sie noch nie zwei Menschen händchenhaltend herumlaufen gesehen. Als Alex den Park entdeckte, zog er mich hinter sich her und wir setzten und auf die Parkbank. Ich sah ihn an, er hatte meine Hand immer noch nicht losgelassen und nun wurde mir klar, dass an folgenden Sätzen wirklich etwas dran war.
Goodbyes are not forever.
Goodbyes are not the end.
They simply mean I'll miss you until we meet again.
"Hey, ähm... könntest du Sam sagen, dass Zac normalerweise nicht so ein Blödmann ist?"
"Du meinst, weil er sie einfach so geküsst hat? Naja, okay, mach ich"
Plötzlich und ohne Vorwarnung stand ein Mann mit roten Rosen vor uns. Normalerweise traf man die doch nur am Strand oder nicht?
"Eine Rose für das frisch verliebte Paar?"
Oh Gott, das war mir unglaublich peinlich. Alex und ich zogen gleichzeitig unsere Hände weg.
"Wir ... ähm ... sind kein Paar."
Es schien ihn zu überraschen und er ging weiter. Nun saßen wir da, beide mit gesenktem Kopf und schielten abwechselnd zum anderen. Am liebsten hätte ich wieder seine Hand genommen, aber irgendwie war ich jetzt eingeschüchtert. Ich hoffte, dass er das Wort ergriff, das tat er auch.
"Sag mal, stehst du eigentlich auf Blödmänner?"
Nun, wenn er ein Blödmann war, dann ja. Lächelnd drehte ich mich zu ihm. Ich betrachtete seine Augen. Im Gegensatz zu vorhin funkelten sie wieder. Wieder nahm er meine Hand und zog mich sanft näher an sich. Das Kribbeln in meinem Bauch schien sich nicht mehr zu beruhigen. Langsam kamen seine Lippen näher und dann küsste er mich. Ich schloss meine Augen und aus dem Kribbeln wurde ein Stechen, doch es fühlte sich toll an. Alles um mich herum war mir egal. In diesem Moment zählte nur er und dieser Augenblick sollte ewig währen. Doch dann entschied ich mich doch, meine Lippen zu lösen.
"Was?", fragte er grinsend.
"Du bist ein Blödmann", antwortete ich und küsste ihn nochmals.
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Neuer Schüler , Mitbewohner und große Liebe?
AléatoireÜber ihn hinwegkommen? Tja, das war schwierig für Emily. Sie konnte ihre "Summer Love" Alex einfach nicht vergessen. Vielleicht musste sie das aber auch nicht. Sticht ihr nach dem Urlaub sofort ein Neuer ins Auge oder gibt es ein Comeback von dem g...