Zacs POV:
Ich betrachtete mein Spiegelbild. An meinem Körper trug ich eine schwarze Hose und ein Jeanshemd. Frustiert riss ich mir das Oberteil wieder vom Leib, es sah einfach scheiße aus. "Alter, kannst du dich mal entscheiden?", fragte Finn genervt. Nachdem ich mich fünf Mal umgezogen hatte, konnte ich ihn ja verstehen, aber ich wollte einfach gut aussehen heute. Sam würde auch wunderschön aussehen, da konnte ich doch nicht mit einem verwaschenem T-Shirt oder einer zerfetzten Jeans aufkreuzen. Andererseits war es auch kein Date oder so, wir gingen nur gemeinsam shoppen. Mein Koffer sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Alles lag kreuz und quer um ihn herum oder zusammengeknüllt darin. Ich seufzte und schmiss mich auf mein Bett. Finn hatte so ein Glück, dass Sam seine beste Freundin war. Wenn die beiden sich trafen, spielte es bestimmt keine Rolle, was er anzog. Da kam mir eine Idee. "Hey Finn", fing ich an. "Hm?", antwortete er ohne von seinem Laptop hochzusehen. Sollte ich diese Frage wirklich stellen? Naja, was hatte ich zu verlieren? "Auf was steht Sam denn so?", wagte ich die Frage. Finn drehte sich zu mir um und lachte: "Auf dich jedenfalls nicht, Bro" Arschloch, dachte ich. Aber wo er recht hatte, hatte er recht. "Naja, sie isst, wenn sie Fleisch isst, nur Huhn und Pute, mag sehr gerne Rosen, ist eine Perfektionistin und ihre Lieblingsfarbe ist Chelesablau", erzählte er mir und es sprudelte so schnell aus ihm heraus, dass ich dachte, er hatte es irgendwo abgelesen. "Chelseablau?", hackte ich nach. "Ja, die Farbe der Chelseatrikots. Aber warum interessiert dich das so?" Schulterzuckend antwortete ich Einfach so. Mein Blick wanderte auf meine Armbanduhr. 2:50 PM zeigte sie an. In zehn Minuten würde sie vor der Haustür stehen, Ich rappelte mich hoch und durchwühlte meinen Koffer ein weiteres Mal, in der Hoffnung jetzt beim sechsten Anlauf etwas zu finden. Meine Wahl fiel auf ein weißes T-Shirt mit V-Ausschnitt und dunkelgrünen Ärmeln. Mir gefiel es nicht nur so, sondern auch ihm Spiegel stand es mir ausgezeichnet. So nebenbei: Ich glaubte, Finn war der erste Typ, den ich getroffen hatte, der in seinem Zimmer einen Spiegel hatte. Endlich hatte ich es geschafft - jetzt musste ich mich nur noch um meine Haare kümmern. Im Bad schnappte ich mir den Föhn und fuhr mit meinen Fingern ein paar Mal vertikal nach oben. Dann nahm ich mir ein kleines Bisschen von Finns Haarwachs und arbeitete es ein. Zu guter Letzt noch ein bisschen Haarspray und fertig. Das war nichts Besonderes, so stylte ich mir meine Haare jeden Tag. Da ertönte auch schon das Geräusch der Klingel.
"Hallo Mrs. Carter", hörte ich Sams Stimme von unten. Finns Mum hatte ihr die Tür geöffnet. Offensichtlich hatte auch Finn seine beste Freundin gehört, denn er eilte sofort nach unten. Ich beobachtete ihn über das Geländer, wie er sie in den Arm nahm. "Was machst du denn hier?", fragte er sie grinsend. "Ich hol' Zac zum Shoppen ab. Hat er dir nicht davon erzählt?", antwortete sie etwas verwundert. Nein, hatte ich nicht. Eigentlich wollte ich niemandem davon erzählen, aber ich wusste nicht, wo sie mit mir hingehen wollte und irgendwo mussten wir uns ja treffen. Außerdem hatte es Emily beim Frühstück bestimmt auch mitbekommen. "Nein, hat er nicht", sagte FInn und verzog das Gesicht, Ich schnappte noch meine Sonnenbrille und stieg dann auch die Treppe hinunter. "Hey", begrüßte ich Sam. Während sie mich mit einem Hi und einem wunderschönen Lächeln konfrontierte, warf mir Finn einen bösen Blick zu. Was hatte ich denn falsch gemacht? "Mum, Sam hat bestimmt Durst. Könntest du ihr ein Glas Saft anbieten", sagte er zu seiner Mum und es klang mehr wie ein Befehl. Seine Mutter zog Sam in die Küche und Finn mich ins Wohnzimmer. Er schubste mich gegen die Wand. "Was hast du mit ihr vor, hä?!"So aufgebracht hatte ich ihn bisher nicht erlebt. "Yo Finn, bleib cool. Wir verbringen nur den Nachmittag gemeinsam und gehen shoppen" Er funkelte mich böse an. War er denn eifersüchtig? Nach dieser Erkenntnis musste ich grinsen. "Seid ihr fertig?", fragte Sam mit hochgezogenen Augenbrauen. Sie lehnte mit ihrer Schulter am Türrahmen und hatte die Hände vor der Brust verschränkt. Ich musterte sie von Kopf bis Fuß. Sie trug ein Kleid, das aussah als wäre es ein Oberteil und ein Rock. Der obere Teil des Kleides war weiß und darauf waren vier schwarze Knöpfe genäht, der untere Teil bestand aus schwarzem Stoff mit rosa und blauen Rosen darauf. Ihre blonden Haare waren leicht gewellt und glänzten. Sie sah einfach wunderschön aus. Finn kam auf mich zu und setzte seinen Finger an meine Brust. "Mach' keinen Scheiß, klar?!", zischte er und verschwand nach oben in sein Zimmer.
"Was hat der denn?", wollte Sam wissen. Schulterzuckend ging ich zur Haustür, öffnete sie, ließ Sam den Vortritt und schloss die Tür hinter uns. "Also, wo gehen wir hin?", grinste ich und steckte meine Hände in die Hosentaschen. Sie erklärte mir ihren Plan und erzählte mir von einem Shoppingcenter, das sowohl tolle Geschäfte als auch gute Cafes hatte. Das Einkaufszentrum war nicht weit von dem Cafe, in dem Sam und ich uns gestern ausgesprochen hatten, entfernt. Ich war froh, dass jetzt alles zwischen uns geklärt war. Dort angekommen wurde Sam nicht so wie andere Mädchen sofort Feuer und Flamme, sondern wir gingen ohne uns selbst Stress zu machen gemütlich von Geschäft zu Geschäft, Sam probierte das ein oder andere Teil während ich immer meinen Senf dazugab, ob es ihr stand oder nicht. Ich fühlte mich schon ein bisschen schwul dabei. Viel hatte sie bis jetzt nicht gekauft, als sie auf einmal Jetzt kümmern wir uns erstmal um dich sagte und mich angrinste. Sie zog mich in ihren Lieblingsladen, der auch eine riesige Männerabteilung hatte. Gemeinsam suchten wir nach dem perfekten Outfit für mich. Ich selbst fand kein einziges Teil, das mir richtig gut gefiel, doch Sam hatte scheinbar ein Händchen für sowas. Alle paar Minuten zeigte sie mir etwas, das sie entdeckt hatte und mir gefiel es jedes Mal. Nach gefühlten drei Stunden verließen wir das Geschäft. Ich hatte mir zwei Hoodies, drei T-Shirts und eine Hose gekauft und Sam hatte sich, wie sollte es anders sein, ein Oberteil mit Rosendruck gekauft. Beide waren wir erschöpft und ließen uns in einem Cafe nieder. Sam entschied sich für ein Soda Zitron und ich wie immer für eine Cola. Außerdem bestellten wir noch gemeinsam einen Eisbecher, weil Sam meinte, sie würde einen alleine nicht schaffen. Ich sah mich ein bisschen um. Das Cafe war ziemlich groß, hatte einen Raucher und einen Nicht-Raucher Bereich und war unfassbar sauber. Es musste vor kurzem geputzt worden sein, denn der Boden glänzte und ein Frisch gewischt Schild stand herum. Der Service ging schnell und als der Kellner mit dem Tablett zu uns herüber eilte passierte es. Er rutschte aus, der Schokoeisbecher flog vom Tablett und das Eis und die Sahne direkt in mein Gesicht. Das Eis versperrte mir zwar die Sicht, aber ich konnte ein Klirren hören. Etwas war zerbrochen. Mit den Fingern wischte ich mir das was von dem Eisbecher namens Schokotraum noch übrig war, aus meinem Sichtfeld. Ich sah Sam, die sich ihre Hände vor den Mund hielt und einen vollkommen perplexen Kellner, der mir irgendetwas auf Deutsch zu sagen versuchte. Im nächsten Moment packte mich Sam am Oberarm und zog mich mit den Einkaufstaschen in der Hand aus dem Cafe. Und was war mit bezahlen? Ich spürte, wie das Schokoeis mir meine Brust runterfloss. Und so musste ich jetzt durch die ganze Stadt laufen? Na toll. Da Sam mich in ein Gespräch verwickelte, fielen mir die komischen Blicke der Leute kaum auf und es war nicht so peinlich wie zuvor gedacht. Bei Finn Zuhause angekommen, setzten wir uns auf die Bank im Vorgarten. Die blonde Schönheit nahm ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und tupfte mir die klebrigen Rest vom Gesicht. Sie fuhr über Stirn, Nase, Wangen und über mein Kinn und das so langsam und behutsam, wie nur möglich. Als sie fertig war grinste sie mich an und sagte: "Du bist heute richtig süß, aber ich muss jetzt nach Hause und dir würde ich empfehlen zu Duschen." Sehr witzig. Sie stand auf und wandte sich zum Gehen, doch ich nahm ihre Hand, sodass sie sich wieder zu mir umdrehte. Ich erhob mich und gab ihr einen Kuss auf die rechte Backe. Da ich noch ein bisschen Schokolade auf den Lippen hatte, befand sich dort jetzt ein brauner Kussmund. Dann ließ ich sie los. "Danke für den schönen Nachmittag", sagte sie noch lächelnd und machte sich dann auf den Weg. Ich sah ihr hinterher. So hatte ich mir unser Treffen nicht vorgestellt, aber es war wirklich toll. Und obwohl ich heute mit einer kräftigen Ladung Zucker übergossen wurde, war sie immer noch die Süßeste. Schnell kramte ich den Haustürschlüssel aus meiner Hosentasche und öffnete die Tür, wo mich ein wütender Finn böse anfunkelte.
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Neuer Schüler , Mitbewohner und große Liebe?
De TodoÜber ihn hinwegkommen? Tja, das war schwierig für Emily. Sie konnte ihre "Summer Love" Alex einfach nicht vergessen. Vielleicht musste sie das aber auch nicht. Sticht ihr nach dem Urlaub sofort ein Neuer ins Auge oder gibt es ein Comeback von dem g...