ElishaHeute ist der Tag der Feier, welche nur für den König und seiner noch unbekannten Mate stattfindet. Die Aufregung ist spürbar groß, ich kann sie in der Luft riechen und besonders schlimm ist sie in diesem Haus. Ich verstehe die ganze Aufregung um den Alpha immer noch nicht, weswegen ich mich auch aus allen Gesprächen, sie sich um ihn drehen, raushalte und mich beinahe die gesamte Zeit der letzten Tagen über versuche in mein Zimmer zu verstecken. Klar bin ich auch etwas nervös auf den Oberalpha zu treffen, schließlich ist er ein angesehener Mann und mein König, dennoch mache ich mir keine Hoffnung, dass er mein Mate sein könnte, weshalb ich mich versuche mit etwas anderem zu beschäftigen – was mir aber ziemlich schwer fällt, wenn wir beachten, dass jeder Wolf in dieser Stadt nur über heute Abend spricht.
Da jeder Werwolf zur Feier des Tages eine längliche Einladung erhalten hat werden wohl nicht nur aus meiner kleinen Stadt viele Wölfe erscheinen, sondern auch auch aus einem gewissen Umkreis außerhalb meiner Stadt. Warum genau meine Stadt ausgewählt worden ist, liegt eigentlich schon auf der Hand: es ist die Heimatstadt des Königs, er wurde hier geboren und bis zu seinem siebten Lebensjahr verbrachte er auch sein Leben hier. Dies diente nur zu seinem Schutz und sie meiste Zeit verbrachte er die Zeit bei seinem Onkel, der ihn beschützt hat.
Jedenfalls macht es mir verdammt große Angst, dass so viele Leute sich an einem Ort versammeln werden. Eigentlich macht mir sowas nicht wirklich etwas aus, doch als ich genauer darüber nachgedacht habe, verlor ich jegliche Fassung und brach in Tränen aus. Denn mir fiel auf, dass Werwölfe aus anderen Städten bedeutet, dass wohl möglich auch der dabei sein wird, den ich nie wieder begegnen möchte. Ich bin nicht ganz sicher, ob es überhaupt ein Wolf war, doch da seine Aura so stark war, gehe ich davon aus und ich weiß nicht. ob ich es nochmal verkraften kann auf diesen ekelhaften Mann zu treffen, der mein ganzes Leben verändert hat. Meine Trauer ist jedoch stärker als meine Wut und meine Angst bildet die Summe meiner Trauer und Wut.
Die Wahrscheinlichkeit, dass meine befürchtung auftritt ist sehr hoch, alles in mir sträubt sich dagegen bei der Feier präsent zu sein, doch leider bleibt mir keine andere Wahl.Mit einem mulmigen Bauchgefühl betrachte ich mich selbst im Spiegel und folge mit meinen Augen und Fingern gleichzeitig dem Verlauf des beigen, langen Kleides, welches Melina für mich ausgesucht hatte. Es ist schön, sehr schön sogar und da es lang ist und oben gerade geschnitten ist fühle ich mich auch wohl, aber nicht hübsch. Ich möchte auch nicht hübsch aussehen, nie wieder.
„Du siehst bezaubernd aus mein Schatz", mein Vater taucht hinter mir im Spiegel auf, gefolgt von meiner Mutter, dir mich ebenfalls mit glänzenden Augen mustert. Sofort spannt sich mein gesamter Körper an und mein Herz zieht sich zusammen. Wenn sie bloß wüssten, was eine Schlampe ihre Tochter doch ist und mit jemanden anderen als ihren Mate verkehrt.„Da kann ich deinem Vater nur zustimme, Eli", erwidert meine Mutter mit einem stolzen Gesichtsausdruck und versucht dann ihre aufkommenden Tränen zu unterdrücken, was ich an ihren bereits glasigen Augen erkennen kann. Schon den ganzen Morgen und Vormittag benimmt sie sich so merkwürdig. Dieser Tag ist nun wirklich kein Anlass so emotional zu werden, ich meine, wir kennen den Alphakönig nicht mal persönlich. Wir gehen nur dorthin, weil man die Einladung des wichtigsten Werwolfs nicht ignoriert und weil wir dazu verpflichtet sind. Ich kann ihre Reaktion also überhaupt nicht nachvollziehen.
Meinen Eltern zur Liebe schenke ich ihnen aber trotzdem ein mildes Lächeln und bewege dazu geschmeidig leicht meine Hände zu einem „danke".Das unwohle Gefühl, dass mich beschleicht, wenn ich mich selbst im Spiegel betrachte, lässt mich einfach nicht los. Meine roten Haare, die heute besonders glänzen, sind sanft gewellt und mein Make-up wurde relativ schlicht gehalten, dafür bin ich meiner Mutter sehr dankbar. Ich sehe normal aus, nicht unpassend, aber auch nicht zu auffallend. Dazu musste ich sie zwar überreden, doch ich danke ihr trotzdem, denn ich möchte niemanden dir gute Laune verderben, nur weil es mir nicht gut geht. Solange ich meinen Eltern gefalle ist doch alles gut und das tu ich anscheinen auch ohne extravagantes Make-up.

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Dangerous Mate
Hombres Lobo𝗧𝗿𝗶𝗴𝗴𝗲𝗿𝘄𝗮𝗿𝗻𝘂𝗻𝗴 Elisha leidet schon seit ihrer Geburt an einer scheinbar unheilbaren Krankheit - das sechzehnjährige Mädchen ist stumm. Damit muss sie lernen zu leben, doch so gut es ihr auch gelingt, gibt es immer wieder Rückschläge. D...