Minho's Sicht
Wer zum Teufel hatte uns gerade geholfen, als wir von Angst angegriffen wurden? Wer würde uns überhaupt helfen von Angst zu entkommen? Eigentlich fiel mir dabei nur Bel ein, aber warum war sie dann nicht direkt zu uns gekommen, sondern hatte versteckt gehandelt. War sei überhaupt noch am Leben? Immerhin war sie vermutlich alleine in der Brandwüste und war den Cranks schutzlos ausgeliefert. Ich musste Klarheit darüber kriegen, ob Bel noch am Leben war oder nicht. Sobald wir an dem sichereren Hafen angekommen waren, würde ich mit den anderen Jungs darüber reden. Aber bis dahin musste ich mich noch gedulden, denn ich wollte nicht, dass Brenda etwas davon mitbekam.
Wir fuhren immer tiefer in die Wüste und ich wusste gar nicht wie lange wir schon gefahren waren, bis vor uns eine Gebirgskette lag.
,,Wir haben es bald geschafft.", meldete sich Brenda nach langen mal wieder zu Wort.
Ich war erleichtert, dass wir bald das waren, denn ich wollte nicht mehr warten und mit den Jungs reden. Und was mir viel mehr am Herzen lag war, dass ich endlich Bel finden wollte. ich musste noch zu viel mit ihr klären und ich würde glaube ich nicht damit klar kommen, wenn ich sie nicht mehr sehen würde. Alles was ich wollte war noch einmal mit ihr zu reden. Danach würde ich sie in Ruhe lassen, wenn sie das wollte. Endlich hielt Brenda das Auto an und ich sprang förmlich aus dem Wagen raus, was mir ein paar verwirrte Blicke einhandelte.
,,Ich muss unbedingt mit euch reden.", ich sah die Jungs durchdringend an und zu meinem Glück verstanden sie, dass es mir wirklich wichtig war ohne das ich weiter darauf eingehen musste. Schnellen Schrittes entfernte ich mich von Brenda und den anderen Personen, welche noch im sicheren Hafen waren.
,,Was gibt es denn so dringendes?", Newt sah mich fragend an und auch die anderen schienen gespannt zu sein, was ich von ihnen wollte.
,,Wir sollten Bel finden.", sagte ich kurz angebunden. Ich empfand es nicht als sonderlich wichtig warum ich sie finden wollte. Sie sollten mir einfach nur dabei helfen sie zu finden und keine Fragen stellen.
,,Bel lebt vermutlich gar nicht mehr.", kam es jetzt von einem Jungen den ich gar nicht wirklich kannte. Wütend funkelte ich ihn an, was ihn dazu veranlasste auf den Boden zu schauen. Wie konnte er es nur wagen so etwas zu behaupten. Ich meine klar ich habe selbst auch schon darüber nachgedacht ob Bel noch lebt, aber das war was vollkommen anderes. Oder nicht?
,,Das wissen wir nicht mit Sicherheit und deswegen bin ich auch der Meinung, dass wir sie suchen sollten. Wir alle wissen, dass sie uns geholfen hat aus dem Labyrinth zu entkommen und vermutlich hat sie uns auch irgendwie geholfen um aus dem Hauptquartier von Angst zu entkommen. Sie wird vermutlich nie weit von uns entfernt gewesen sein.", ich bedankte mich in Gedanken bei Newt, dass er genau die Worte gefunden hatte, die mir gefehlt hatten.
,,Ach ja und warum ist sie dann nicht einfach zu uns gestoßen?", meldete sich wieder der Junge von eben. Man wie der Typ mir auf die Nerven ging. Konnte der nicht einfach mal seine Klappe halten?
,,Denk doch mal nach. Wärst du wieder einfach so zu uns gekommen, wenn du mal mit den Leuten zusammen gearbeitet hättest, die uns das alles angetan haben. Vermutlich nicht oder? Also ist es doch wohl selbstverständlich, dass sie nicht sofort wieder zu uns kommt. Vor allem nicht, weil unser lieber Minho hier doch so unglaublich nett zu ihr war, als er sie das letzte Mal gesehen hat. Also sollten wir sie suchen.", Newt hatte ja so recht mit dem was er sagte, was mich aber am meisten erstaunte war, dass er es tatsächlich mit seinen Worten schaffte den Jungen zum Schweigen zu bringen. Trotzdem konnte er nicht alle überzeugen, weswegen nur Alby, Chuck und Bartpfanne zustimmten mit uns nach Bel zu suchen. Wir beschlossen, dass wir gleich am nächsten Morgen mit der Suche anfangen würden und uns diese Nacht noch einmal ausruhten, was mir allerdings ziemlich schwer fiel.
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Im Morgengrauen brachen wir gemeinsam auf, um Bel zu suchen. Da wir allerdings überhaupt keinen Anhaltspunkt hatten, wo wir sie hätten finden können liefen wir planlos durch die Gegend. Alby und Bratpfanne liefen ein paar Meter die Wüste ab, allerdings entfernten sie sich dabei nie aus unserer Sichtweite. Wir wussten dank Brenda , welche Gefahren in der Wüste lauerten, weswegen wir uns vorsichtig durch sie hindurch bewegten. Newt und ich waren ein Stück die Gebirgskette hoch geklettert, hatten aber noch nicht wirklich etwas gefunden, wo man sich hätte verstecken können. Dennoch hatte Newt tatsächlich Recht behalten, dass Bel bei uns in der Nähe geblieben war, denn wir waren noch gar nicht weit von dem sicheren Hafen entfernt, als wir in einer verlassenen Hölle, welche etwas höher in der Gebirgskette lag das knurren eines Wolfes hörten. Vorsichtig liefen wir in die Höhle hinein und mein Herz schlug mir bis zum Hals, als fünf Wölfe mit gebleckten Zähnen vor uns standen. Irgendetwas oder irgendjemanden beschützten sie, allerdings konnte man aufgrund ihrer Größe nichts erkennen. Eines leises Flüstern ertönte, woraufhin einer der Wölfe Rückwärts trat und somit den Blick auf eine am Boden liegende Bel freigab. Ein weiterer Wolf lag direkt neben ihr und hatte seinen Kopf zu ihr hinunter gesenkt. Erst bei genauerem betrachten könnte ich das Blut sehen, welches sich auf Bel's Shirt ausgebreitet hatte. Vorsichtig lief ich neben Bel und lies mich neben ihr auf die Knie fallen. Langsam drehte sie ihren Kopf zu mir und lächelte mich sanft an.
,,Tu das nicht.", flüsterte ich leise, so dass die Jungs es nicht mitbekamen. Bel sah mich verwirrt an und ich sprach weiter.
,,Lächle mich nicht so an, als wäre das hier unser Abschied. Du wirst diesen ganzen scheiß überleben und weißt du auch warum. Weil du verdammt noch mal stark bist, Bel. Du bist stärker als jeder einzelne von und du hast den Mut gehabt uns alle zu retten. Ich an deiner Stelle hätte vermutlich nur meinen eigenen Arsch versucht zu retten."
,,Das ist nicht wahr. Du bist schlau und hättest auch einen Weg gefunden.", sie unterbrach sich kurz und verzog leicht das Gesicht, bevor sie weiter sprach.
,,Es tut mir unendlich Leid was alles passiert ist Minho. Wenn ich noch mal zurück spulen könnte würde ich es tun. Ich hätte dir sofort alles erzählen sollen. Ich weiß auch nicht wieso ich es nicht einfach getan habe.", ihre Stimme war nur noch ein leise flüstern und ich hatte Probleme sie richtig zu verstehen. Vorsichtig nahm ich ihr Gesicht zwischen meine Hände und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen.
,,Ich liebe dich, Bel. Ich war nur zu feige es mir einzugestehen und jetzt ist es vermutlich zu spät.", sie öffnete die Augen und sah mich mit so einer wärme in ihrem Blick an, dass mir vereinzelte Tränen die Wangen hinunter liefen. Sanft berührte sie mit ihrer Hand meine Wange und strich mir meine Tränen weg.
,,Vergiss mich bitte nicht.", ihre Stimme brach am Ende des Satzes und ich konnte meine Tränen jetzt endgültig nicht mehr zurückhalten und so liefen sie mir einfach die Wangen hinunter und hin und wieder kam ein schluchzen über meine Lippen. Vorsichtig legte ich ihren Kopf wieder auf die Beine des Wolfes, welcher sich noch immer nicht neben ihr wegbewegt hatte. Sanft schmiegte er seinen riesigen Kopf an ihren zierlich und eine einsame Träne fiel auf ihr Gesicht, welche sofort vertrocknete. Mit wackeligen Beinen stand ich auf und lief rüber zu den anderen Jungs. Newt kam mir auf halbem Weg entgegen und schloss mich in seine Arme, was mir meine letzte Beherrschung raubte und ich vollkommen zusammenbrach.
,,Wie könnten wir dich nur je vergessen Bel.", sagte Newt leise und seine Stimme zitterte dabei, was mir zeigte, dass auch er weinte. Ich brauchte noch eine Weile, bevor ich mich einigermaßen wieder gefasst hatte und mich endgültig von Bel verabschieden konnte. Ich sah ein letztes mal zu ihr, bevor wir wieder zurück zu dem sicheren Hafen gingen. Auf dem Rückweg sprach niemand ein Wort und die Trauer legte sich schwer um mein Herz und verschwand von dort nie wieder komplett.
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Der Tag an dem ich dich für immer verlor (Maze Runner FF) #wattys2019
FanfictionEinen Monat lang lebte Bel alleine auf der Lichtung. Umringt von einem riesigen Labyrinth. Abgeschlossen von der außen Welt. Doch dann kam Alby als erster von 25 Jungs suf die Lichtung und Bel erzählte ihm alles, was sie über die Lichtung und das La...