Bel's Sicht
In diesem verfluchten Gang war es verflixt dunkel, so dass ich meine eigene Hand gar nicht vor Augen sah und ich lief jetzt schon seit gefühlten Stunden durch diesen engen Gang. Der Gang war ziemlich schmal und niedrig, weswegen ich leicht geduckt laufen musste, damit ich nicht unter die Decke stieß. Ein leises rascheln hinter mir lies mich aufschrecken. Erschrocken drehte ich mich um, aber ich konnte rein gar nichts sehen, da es vor und hinter mir stockfinster war. Ein weiteres rascheln ertönte und ich bewegte mich langsam rückwärts weiter, bis ich unsanft gegen etwas Hartes stieß. Nur schwer konnte ich mir einen Schmerzens Schrei verkneifen, denn irgendetwas hatte sich in meine Schulter gebohrt. Vorsichtig drehte ich mich wieder um und tastete das ab, wo ich gegen gestoßen war. Wie sich nach einiger Zeit herausstellt, handelte es sich dabei um eine Tür, aber warum war etwas Spitzes an ihr gewesen. Meine Schulter schmerzte, als ich den Türknopf versuchte zu drehen. Mit einem quietschen lies er sich tatsächlich drehen und ich schob die Tür auf, wobei ich mich mit meinem gesamten Gewicht dagegen stemmen musste. Als ich die Tür dann endlich ein Stück offen geschoben hatte, fiel ein sanftes Licht in den Gang, durch den ich gekommen war. Und endlich sah ich auch, was das rascheln verursacht hatte. In dem Gang hinter mir stand ein kleiner Junge und starrte mich verängstigt an. Langsam ging ich runter in die Knie, um ihm nicht das Gefühl zugeben, dass ich bedrohlich war.
,,Was machst du hier?", der Junge antwortete mir nicht, sondern starrte mich nur weiter verängstigt an. Ich wollte ein Schritt näher auf ihn zugehen, aber er wich sofort zurück, als ich auch nur andeutete ihm näher zu kommen.
,,Keine Sorge ich will dir nichts tun. Ich will nur wissen, was du hier machst."
,,Gehörst du auch zu Angst?", verwirrt sah ich den Jungen an. Was sollte ich ihm den jetzt sagen? Irgendwie gehörte ich ja schon zu Angst, aber ich wollte gar nichts mit ihnen zu tun haben.
,,Weißt du ich habe mal zu ihnen gehört, aber ich habe mich schon vor Jahren gegen sie gestellt, weil ich nicht mehr mit dem einverstanden war, was sie taten und immer noch tun."
,,Ich gehöre auch zu ihnen.", dieser Junge verwirrte mich immer mehr. Wenn er zu ihnen gehörte, was machte er dann hier unten in diesem Gang? Wieso war er hier?
,,Inwiefern?"
,,Ich bin der Sohn von Dr. Paige. Aber sie will mich hier wegbringen. Deswegen bin ich abgehauen. Kannst du mir helfen?", Dr. Paige hatte einen Sohn? Das war mir wirklich neu, aber warum wollte sie ihn wegbringen? Und wohin überhaupt? Doch wohl nicht etwa in das Labyrinth?
,,Wohin will sie dich denn bringen?"
,,Ich weiß es nicht. Das hat sie mir nicht gesagt, aber sie wirkte besorgt.", was war in der Zeit alles passiert, seitdem ich in dem Labyrinth war. Irgendwie musste ich das herausfinden, aber ich wusste noch nicht wie. Vielleicht wusste Thomas ja mehr als ich, immerhin hatte er mir zu Beginn, als ich hier angekommen war erzählt, dass Angst ihm vertraut mir allerdings nicht. Allerdings musste ich dafür auch erstmal wieder zurück zu den Hauptgängen, aber ich wollte erst wissen, was hinter der Tür.
,,Warte am besten hier ich werde Morgen wiederkommen und dann helfe ich dir.", sagte ich noch zu dem kleinen Jungen und zwängte mich dann durch den schmalen Türspalt und lies ihn alleine in dem Gang zurück. War es wirklich ein gute Idee ihn dort alleine zu lassen. Was würde mit ihm passieren, wenn ihn jemand anderes finden würde? All diese Gedanken waren mit einem mal aus meinem Kopf verschwunden, als ich sah wo ich stand.
Vor mir lag ein Raum mit unzähligen Monitoren und direkt links neben mir war eine weitere Tür, welche nicht verschlossen war, also trat ich durch sie hindurch und stand direkt vor den Außenmauern des Labyrinths. Perplex ging ich wieder rückwärts in den Raum zurück, aus dem ich gekommen war und setzte mich vor einen der Bildschirme. Während ich auf den Bildschirm die Bilder beobachtete wurde mir einiges klar. Ich saß in dem Raum in den die Jungs gelangen würden, wenn sie einen Ausweg finden sollten. Aber warum ausgerechnet hier? Was war an diesem Raum so besonders? Was hatte ich übersehen, als ich hier hergekommen war? Noch einmal sah ich mich in dem Raum um und mir fiel auf, dass in jeder Himmelsrichtung eine Tür angebracht war. Zwei Türen davon kannte ich bereits und ich vermutete, dass eine der anderen Türen ins Labyrinth führte. Wohin die andere Tür jedoch führte blieb mir ein Rätsel, aber ich wollte wissen, was sich dahinter verbarg. Allerdings wollte ich vorher noch etwas erledigen, also setzte ich mich wieder an einen der Monitore und suchte etwas zum schreiben. Da ich nicht wollte, das jemand meine Botschaft fand und ich nicht wusste, wie gut die Bildschirme und ihre Festplatten überwacht wurden, brauchte ich einen Zettel und einen Stift. Nachdem ich die Nachricht fertig geschrieben hatte, versteckte ich sie schnell zwischen einem der Bücher und lief dann zu der letzten Tür, bei der ich nicht wusste, wo sie hinführte. Vorsichtig stieß ich sie auf, aber auf das was mich dahinter erwartete, war ich wirklich nicht vorbereitet gewesen. Und noch bevor ich irgendwie reagieren konnte, spürte ich einen dumpfen Schlag gegen meinen Kopf und verlor das Bewusstsein.
Das einzige, was ich sah als ich wach wurde waren weiße Wände und eine winzige Lampe, welche nur schwach den Raum in dem ich war beleuchtete.
,,Wir machen es dir einfach Bel. Entweder du sprichst mit uns und erzählst uns alles, was du weißt oder das ganz wird nicht so gut für dich enden.", drang eine tiefe Stimme zu mir in den Raum und lies mich erschaudern. Was meinten sie damit, dass die Sache nicht gut für mich enden würde? Haben sie etwa vor mich umzubringen, wenn ich nicht redete? Es wäre nicht das erste mal, dass Angst jemanden auf ihre Art und Weise zum Schweigen bringen würde. Die andere Frage war nur, ob ich besser dran wäre, wenn ich ihnen einfach alles erzählen würde. Vermutlich würde das nicht gerade viel an der ganzen Sache ändern, also stellte ich mich lieber auf Stur und brachte damit nicht auch noch andere Leute in Gefahr. Sollten sie mich doch umbringen. Mein Leben war so wieso schon lange nicht mehr das, was es einmal gewesen war.
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Der Tag an dem ich dich für immer verlor (Maze Runner FF) #wattys2019
FanficEinen Monat lang lebte Bel alleine auf der Lichtung. Umringt von einem riesigen Labyrinth. Abgeschlossen von der außen Welt. Doch dann kam Alby als erster von 25 Jungs suf die Lichtung und Bel erzählte ihm alles, was sie über die Lichtung und das La...