Sie hatten es geschafft!
Die letzte Szene war abgedreht und beglückwünschender Applaus ging durch das Team und die Schauspieler.
Es schien mit einem Mal so schnell vorbei gewesen zu sein.
Es gab ausreichend Umarmungen und alberne Sprüche unter allen Beteiligten, wie auch das Sinnieren über das ein oder andere Ereignis, während ihrer Zusammenarbeit.
Das war es nun also.
Jeder würde wieder seiner eigenen Wege gehen, egal ob nun in anderen Projekten für GMM oder zurück zum Studieren und Arbeiten.
Sie konnten so viele neue Erfahrungen sammeln.
So viele Erinnerungen.
Nicht zu vergessen, all die neuen Freunde und Bekanntschaften.
„Ich werde es echt vermissen.", murmelte Krist in einem Anflug von Sentimentalität, was ihm eine zerdrückende Umarmung von Off und all den anderen Jungs einbrachte, die mit ihm zusammen das berüchtigte Hazer Team gebildet hatten.
Krist wusste nicht, ob er überwältigt lachen oder eher nach Luft ringen sollte.
Diese Vier waren gewaltig wie Büffel, mit ihrer Inbrunst.
„So schnell wirst du uns nicht los, Jungchen.", hörte er Gunsmile klarstellen, was ihn selbst zugetan grinsen ließ.
Nun musste sich nur noch zeigen, wie ihre Serie ankäme.
Das nächste wäre, noch etwas Werbung dafür zu machen und dann konnten sie alle nur abwarten.
Sollte das Interesse groß genug sein, dann stünden ihnen wahrscheinlich noch ein paar Events bevor, um das Ganze noch etwas mehr anzukurbeln.
Nicht unweit ihrer kleinen Truppe, konnte er Singto ausmachen, der sich ebenso mit einigen der anderen Jungs unterhielt, bevor ihn New und Au-Jun packten und in ein kumpelhaftes Gerangel verstrickten.
Dann trafen sich ihre Blicke und es schien ihnen dasselbe durch den Sinn zu gehen.
Ich bin froh, es mit dir gemeinsam erlebt zu haben.
***
Man hatte zur Premiere der offiziellen Erstausstrahlung gebeten.
Es waren ein paar Wochen vergangen, seit dem letzten Drehtag und Singto nutzte die Zeit dafür, sich intensiver mit seinem neuen Studium zu befassen.
Bis auf ein paar Einspielungen für Werbezwecke, war seine Zeit hauptsächlich dem Lernen zugedacht.
Krist indes hatte ein Praktikum begonnen, um sich schon einmal ein Bild über das zukünftige Berufsleben machen zu können.
Was auch bedeutete, dass er ihn schon eine Weile nicht zu Gesicht bekam.
Zwar standen sie in regelmäßigem Kontakt via LINE, aber es war dennoch eine Umstellung gewesen, ihn nicht mehr so oft um sich zu haben.
Auf der anderen Seite sagte er sich, dass es gut so war.
Seine chaotischen Gefühle hatten somit eine Chance sich wieder etwas zu beruhigen.
Zumindest in der Theorie.
Zu behaupten, dass er Krist nicht vermisste, wäre einfach nur gelogen.
Demnach konnte er die Aufregung auch nicht gänzlich unterbinden, als er sich nun auf den Weg zum Studio machte, um sich die erste Episode ihrer Serie, mit all den anderen anzusehen.
Natürlich war er selbst auch gespannt, was aus ihren Bemühungen am Ende gemacht worden war.
Er brach etwas früher auf, einfach auch, um noch etwas entspannen zu können, stand außer Frage, dass ihr großes Zusammentreffen alles andere, als ruhig und geordnet zugehen würde.
Somit suchte er sich, mit einem Eis Kaffee, einen Tisch in einer Sitzecken, die überall in den belebten Straßen zu finden waren und vertrieb sich, mit Musik in den Ohren und einem Buch zu moderner Photographie, noch etwas die Zeit.
Ihm waren die Blicke, die man ab und an auf ihn warf nicht entgangen, was womöglich mit der Werbung zu ihrer Serie zu tun hatte. Aber bis jetzt war ihm noch niemand zu nahe gerückt und somit überging er das augenscheinliche Interesse an seiner Person stets.
Vertieft in seine Lektüre, nahm er nicht wahr wie sich jemand an ihn heranschlich. Erst als ihm besagter jemand einen Knopf aus seinem Ohr zog, registrierte er es. Genau wie die unmittelbare Nähe von Krist's Gesicht, der ihre Wangen beinahe aneinander legte, während er lauschte, was er sich denn gerade anhörte.
„Dein Musikgeschmack ist noch immer enttäuschend.", hörte er diesen dann auch schon mosern.
Eines dieser Details, in dem sie sich beide unterschieden.
Krist mochte spritzige, witzige Songs zu denen es sich ausgelassen tanzen ließ. Er hingegen, war eher der rockige Typ.
„Freut mich ebenso dich zu sehen.", meinte er in einem aufziehenden Ton, dem Krist schließlich mit einem seiner typischen Schmunzeln begegnete.
Dann wurde er auch schon in eine feste Umarmung gezogen.
„Ich hab dich vermisst, P'." Und nur durch diese, eigentlich nicht verwunderlichen Geste und diesen wenigen Worten, musste Singto feststellen, dass seine Hoffnung, dass er in den letzten Wochen wenigstens etwas Resistenz gegenüber Krist's Wirkung auf ihn aufgebaut hatte, zerfiel wie altes Pergament.
Er wollte nicht wissen, was es an diesem Punkt brauchte, um ihn tatsächlich wieder von Krist heilen zu können.
Es war eine Feststellung, die ihm ein beklemmendes Gefühl bescherte.
„Und?", Krist schaute ihn nun wieder an. Singto blinzelte etwas hilflos, auf dessen abwartende Miene, hatte er über seine Gedankengänge wohl etwas nicht ganz mitbekommen.
„Uhm...", war somit alles was ihm über die Lippen kam und Krist augenblicklich in ein Schmollen übergehen ließ.
„Dann hast du mich wohl nicht vermisst, huh?" Damit gedachte sich dieser auch schon wieder zurückziehen. Rasch griff er nach dessen Arm, wollte er nicht, dass sich Krist's Laune wegen ihm verschlechterte.
Dieser war wirklich zu sensibel, wenn es um solche Dinge ging.
„Natürlich hab ich dich vermisst. All die Ruhe und niemand der mich daran erinnert, dass ich ganz und gar nicht hip bin für mein Alter. Warte, sagen die coolen Kids heutzutage noch „hip"?" Krist gab ein trotziges Schnaufen von sich.
„So lahm.", ließ er Singto wissen, was diesen amüsiert auflachen ließ und er Krist neckend durch die Haare wuschelte.
Dann passierte es zum ersten Mal.
Zwei Mädchen traten an sie heran und grüßten sie mit einem schüchternen Wai. Ihre Uniform verriet, dass sie noch in der High School waren. Schließlich brachte eine von ihnen den Mut auf, sie zu fragen, ob sie die beiden Jungs aus dem SOTUS Trailer wären.
Es war ungewohnt, von unbekannten Leuten erkannt zu werden, was Singto kurz etwas stocken ließ mit einer Antwort.
Krist jedoch, nahm es mit Bravur und bestätigte ihre Vermutungen, worauf er ihm noch einen Arm über die Schultern legte und zufrieden grinste.
Die Frage nach einem Selfie wurde gestellt und da man nicht unhöflich sein wollte, tat man ihnen den Gefallen.
Dennoch war es eine seltsame Erfahrung, wenn sie einen so unverhofft ereilte.
Krist schien dieses Zusammentreffen jedoch zu beflügeln, was so gesehen auch nicht verwundern sollte.
Außerdem mochte Singto es, ihn so unbefangen zu erleben. Selbst wenn er nichts weiter tun konnte, als auch diesen Moment für sich einzusammeln und wegzuschließen.
Sie waren am Ende die letzten die eintrafen, obwohl sie sogar noch vor der Zeit am Studiogebäude ankamen.
Aber womöglich hatte jeder das innige Bedürfnis gehabt, die anderen wiederzusehen.
Singto konnte es nachvollziehen.
Sofort stellte sich wieder die ausgelassene Atmosphäre ein, die man auch von ihren Drehs gewöhnt war und womit sie das Produktionsteam, oft genug, zum Haare raufen gebracht hatten.
Es war wie mit einem Rudel junger Hunde. Wenn man nicht aufpasste, war jeder in eine andere Richtung verschwunden, um irgendwelchen Unsinn zu verzapfen.
Der Trubel verebbte erst, als es dann wirklich soweit war, sich die erste Folge ihrer monatelangen Arbeit anschauen zu können.
Es war bedächtig ruhig, als sich jeder einen Platz gesucht hatte.
Krist saß selbstverständlich neben Singto, ging eh jeder davon aus, das es nicht anders sein würde.
Dann war es soweit.
Das Opening klang durch den Raum, gefolgt von befürwortendem Wispern und Raunen.
Johlen füllte die Luft, als nun jeder auf der Leinwand verfolgen konnte, wie Kongpob Arthit mit seiner Herausforderung, ihn zu seiner Frau machen zu wollen, zum Überschäumen brachte.
Singto musste selbst etwas grinsen, war es einfach immer noch unglaublich befremdlich, sich dort als eine andere Persona zu sehen. Aber er konnte auch behaupten, dass er letztendlich doch überrascht über sich selbst war. Zwar fühlte er sich ab und an etwas peinlich berührt, wenn er sich in seiner Rolle beobachtete, aber das war einfach der Tatsache zuzuschreiben, dass er es schlicht nicht gewöhnt war, sich so zu sehen.
Somit lag seine Aufmerksamkeit auch mehr auf Arthit, der wirklich passend von Krist verkörpert worden war. Es erstaunte ihn noch immer, wie Krist sich so scheinbar mühelos in diesen Charakter hatte hineinversetzen können. Nichts erinnerte an den quirligen, jungen Mann, denn er vor fast zwei Jahren, während eines Universitäts-Events, das erste Mal wahrnahm.
Krist war da noch Student im ersten Jahr.
Es war ein anstrengender Tag für Singto gewesen, weswegen er auch ein wenig unaufmerksam seines Weges ging, was dazu führte das er Krist, über dem Nachschauen seiner noch bevorstehenden Kurse, in einem der Gänge, nahezu umrempelte. Diesem waren seine Bücher zu Boden gegangen und er hatte ihm über mehrmaligem Entschuldigen geholfen, sie wieder einzusammeln.
Da sah er es das erste Mal.
Dieses Lächeln, als dieser ebenso meinte nicht aufgepasst zu haben, weil er sich hier noch nicht wirklich auskannte.
Seit diesem wortwörtlichen Zusammentreffen, hatte er irgendwie immer wieder einmal nach ihm Ausschau gehalten. Leider war es zu keinem Kontakt mehr gekommen und so beschränkte es sich auf die Momente, wo er ihn ab und zu aus der Distanz zu Gesicht bekam.
Es waren Monate vergangen, bis er ihn schließlich in seiner Aufgabe als Hazer erneut ansprechen konnte. Allerdings schien Krist ihn gar nicht mehr im Gedächtnis zu haben, was ihn irgendwo ein wenig enttäuscht hatte.
Danach konnte er auch das Gefühl nicht mehr abschütteln, dass dieser eine gewisse Abneigung gegen ihn hegte, was ihn ebenso etwas betrüblich stimmte.
Aber womöglich, war alles dennoch eine Fügung des Schicksals gewesen.
Denn irgendwie wollte er nicht glauben, dass sie sich all die Male einfach nur durch Zufall begegnet waren.
Nur, was sollte er mit dieser schicksalhaften Fügung nun anstellen?
Momentan hatte er eher das Gefühl, das etwas Gefahr lief ihm aus den Händen zu gleiten.
Die Ausgelassenheit ließ auch nicht nach, nachdem der Abspann über die Leinwand rollte.
Diese Stimmung begleitete sie auch zu dem angesetzten Essen danach.
Sie suchten sich das Lokal aus, wo sie auch das erste Mal alle zusammen eingekehrt waren.
Zu einer Zeit, wo noch keiner sagen konnte, was die kommenden Monate bringen würden.
Zu Singto's Überraschung, wartete schon Noy Na davor auf sie.
Krist musste sie mit eingeladen haben, was er als eine wirklich liebenswerte Geste ansah, die ihn einsichtig lächeln ließ.
Die nächste Überraschung war, dass nun auch Hana dazu stieß. Sie wirkte etwas außer Atem, hatte sie sich wohl beeilen müssen hier her zu kommen.
Krist war schon zu seiner Freundin hinübergegangen und begrüßte sie mit einem sanften Kuss auf die Wange.
Dann wendete er sich zu ihm um und winkte ihn heran.
Singto straffte sich innerlich und setzte ein Lächeln auf.
Er war froh, das ihnen genug Platz zu Verfügung stand, hatte man für ihre Feier das komplette Lokal reserviert. Was auch besser so war, war anzunehmen, dass sich andere Gäste von ihrem lautstarken Hiersein gestört gefühlt hätten.
Somit war es auch einfach, etwas hin und her zu pendeln, um sich nicht über eine riesige Tafel hinweg mit einer Person unterhalten zu müssen.
Allerdings hatte Singto auch Erbarmen mit Hana und ließ sie nicht einfach in einer Herde fremder Leute stehen.
Er nahm sich ihr an und stellte sie auch der einen oder anderen Person mit vor.
Sie war immer noch zurückhaltend in ihrer Art, also half er ihr da etwas aus.
Sie schien sich gut mit Neen und Wawa zu unterhalten, was ihn die Gelegenheit nutzen ließ, um sich etwas absetzen zu wollen.
Zumindest so der Plan.
Off fing ihn ab, noch bevor er für sich eine stille Ecke hätte finden können.
„Willst du etwa schon nach Hause, Cinderella?", erkundigte er sich heiter und legte ihm einen Arm über die Schulter, was Singto die Möglichkeit nahm, noch die Flucht ergreifen zu können.
Ergeben ließ er sich also wieder mit in das Getümmel zerren.
Irgendwann merkte Singto aber, dass er müde genug war, dass er sich auf den Heimweg machen sollte.
Morgen wäre Montag und er hatte Lesungen zu besuchen.
Hana gesellte sich wieder zu ihm und auch Noy Na leistete ihnen Gesellschaft, während Krist mit ein paar der Jungs beschäftigt war.
Noy Na schaute ab und an mit einem zugetanen Lächeln oder ergebenen Kopfschütteln auf die Gruppe in dessen Mitte auch ihr Freund steckte.
Sie schienen wirklich das perfekte Pärchen.
Krist hatte ihm damals deutlich gezeigt, wie wichtig ihm Noy Na war und das er darunter litt, ihr nicht genug sein zu können.
Dabei war offensichtlich, wie sehr sie ihn mochte.
Sie war geduldig mit ihm und ließ ihn der Mensch sein der er war. Kein Anzeichen davon, dass sie es ihm übel nahm, dass er sich momentan mehr mit seinen Kollegen befasste als mit ihr.
Singto unterhielt sich gerade mit Hana, als es etwas lauter um sie herum wurde. Ein Blick in die Richtung des Tumults zeigte Krist, der mit verschränkten Armen vor der Brust vor Off, Oat, Ice und Gunsmile stand, die ihn augenscheinlich mit etwas aufzogen, deutete er das genervt wirkende Schmollen richtig.
Erst als dieser auf sie zukam, fiel ihm auf, dass er sich, seit ihrer Ankunft in diesem Lokal, nicht weiter mit ihm unterhalten hatte.
Es sogar absichtlich vermied, indem er immer hin und her gedriftet war.
Schließlich war Krist an ihrem Tisch angelangt, einen Ausdruck von Entschlossenheit im Gesicht.
Er würdigte Noy Na nicht eines Blickes, sondern war geradewegs an ihn herangetreten.
Singto hob fragend seine Augenbraue, erklärte Krist sein Verhalten auch nicht, als er ihn abwartend ansah.
Dann ging es recht schnell.
Krist's Hände legten sich an sein Gesicht und seine Lippen legten sich nachdrücklich auf die seinen.
Erneut brach Gejohle los, welches Singto aber eher am Rande registrierte.
Was passierte hier gerade?
Krist küsste ihn?
Ah..., nun wusste er auch, was ihm aus den Händen zu gleiten drohte.
Dann war es allerdings auch schon wieder vorbei und Singto fühlte sich ein wenig benommen, versuchten gerade alle möglichen Emotionen sich einen Reim darauf zu machen.
Hoffnung war am Ende oben auf in diesem Gerangel.
„Seht ihr, es ist rein gar nichts dabei!", drillten sich Krist's Worte in seinen Verstand und ließen ihn wieder zu sich finden, nur um daraufhin an diesem vorbeizuschauen, wo er Off und die anderen mürrisch abwinken sah.
Darum ging es also wieder einmal.
Einer dieser albernen Scherze oder Wetten.
Sein Blick wich von Krist ab, konnte er ihn nicht weiter ansehen.
Dafür war es Noy Na, die ihn nun anschaute.
Singto blieb für einen Moment sein angekratztes Herz stehen.
Was mochte sie nun denken, nach dieser Aktion?
Doch ihr Blick zeigte keine Verärgerung, sondern... Mitleid? Oder war es eine Entschuldigung, für ihren Freund und sein Attentat?
Warum auch sollte sie sich verärgert fühlen?
Er war keine Konkurrenz für sie.
Würde es nie sein.
Singto lachte schließlich auf, über diese unweigerliche Tatsache.
Jeder um ihn herum schien es damit abzutun, das er Krist's Überfall ebenso belustigend fand.
Mit einem Murren setzte sich Krist nun auch recht selbstverständlich neben ihn.
„Idioten. Erst große Sprüche klopfen und dann die schlechten Verlierer mimen." Er schnappte sich das halbleere Glas seiner Freundin und trank es aus.
Noy Na seufzte ergeben.
„Ihr seid alles Kindsköpfe, wenn du mich fragst. P'Singto sieht es sicherlich nicht anders, oder?"
Er hatte alle Mühe ein „So ist es.", hervorzubringen, das nichts über seine angeschlagene Laune verriet.
„Fies, P'.", meinte Krist schlicht.
Damit war das Ganze auch schon abgehakt.
Nun war Timing gefragt.
Es würde womöglich auffällig erscheinen, wenn er sich nun entschuldigen täte, um den Tisch verlassen zu können. Auch wenn er nichts sehnlicher wollte.
Krist's „Spaß" saß ihm noch immer in den Gliedern.
Nichts hätte ihn schwungvoller auf den Boden der Tatsachen zurückbringen können, als vorgeführt zu bekommen, das Krist komplett aus seiner Reichweite war. Egal, wie nahe sie sich nun auch stehen mochten.
Es war nicht die Erkenntnis, dass es so war, die so auf seiner Haut brannte sondern, dass er es tatsächlich soweit hatte kommen lassen. Dass er sich deswegen, nun so erbärmlich zerschunden fühlen musste.
Dennoch versuchte er, sich nichts anmerken zu lassen.
Beteiligte sich an ihrem Gespräch und ließ zu, das Krist sich an ihn lehnte und sich ab und zu etwas von seinen bestellten Teigkringeln stibitzte.
Alles unter den Augen seiner Freundin.
Schließlich sah er seine Pflicht doch als erfüllt an und nach einem Blick auf sein Smartphone, beschloss er sich nun wirklich auf den Weg zu machen.
Er verabschiedete sich von Krist, der ihn wieder einen alten Mann schimpfte. Noy Na, die ihm ein Lächeln schenkte und Hana die etwas enttäuscht dreinschaute, das er schon gehen wollte.
Aber er musste nun einfach für sich sein.
Er drehte seine Runde, um auch dem Rest Gute Nacht zu sagen und begab sich schließlich nach draußen.
Die kühlere Abendluft tat gut und das Rumoren der Straßen überlagerte, für einen Moment, seine aufgebrachten Gedanken.
Er war selbst schuld.
Aber wenn er ehrlich war, dann hätte er auch nicht viel tun können, um dieses Ergebnis zu vermeiden.
Nicht, wenn er Krist so oft um sich hatte.
Nicht, wenn er ihm so nahe kommen durfte und sei es nur für den Dreh gewesen.
Nicht, wenn er lernen konnte, was dieser für eine unverwechselbare Persönlichkeit war.
Nicht, wenn...
„P'Sing."
Er machte sich nicht die Mühe die Melancholie aus seinem Ausdruck zu verbannen, als er sich Krist zuwandte, der ihm nach Draußen gefolgt war.
„Was gibt es, Nong?" Krist schaute ihn eingehend an.
„Alles in Ordnung?" Er schenkte ihm ein müdes Lächeln auf diese Frage.
„Hm, nur müde." Krist verengte seine Augen skeptisch, beließ es dann aber dabei.
„Hast du die Tage etwas Zeit? Vielleicht könnte ich mal wieder bei dir vorbei kommen?"
Singto atmete tief durch, für den ersten Schritt in die einzig richtige Richtung.
„Tut mir leid, aber das wird nichts. Ich hab wirklich viel um die Ohren." Auf Krist's folglich enttäuschten Ausdruck, strich er ihm kurz über die Haare.
„Pass auf dich auf, Krist." Damit wandte er sich ab und schaute auch nicht noch einmal zurück.
Er brauchte nun erst einmal alles an Zeit die ihm gegeben war, um seine Wunden zu lecken.
Dass er Krist nicht komplett entkommen würde können, war abzusehen. Sollte ihre Serie populär genug werden, würde die Nachfrage nach ihnen nicht ausbleiben.
Aber darüber, wollte er jetzt nicht nachdenken.
Alles was er wollte war, weg von alle dem.
Hoffnung.
Nichts konnte bitterer schmecken.
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I wanna be the reason for your smile (german)
Roman d'amourMit dieser Story möchte ich außerdem einen Versuch unternehmen, indem ich sie so geschrieben habe, als wäre sie ein Original. Ich wollte außerdem sehen, ob ich in der Lage wäre eine eigenständige Geschichte aufzubauen, nachdem ich es gewöhnt bin aus...