Kapitel 8

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07:55
Die Schüler stürmten in die Schule, immerhin hatten sie nur noch 5 Minuten bis zum Unterrichtsbeginn. Aki natürlich auch. Schön und gut, dass die Schüler der 1. Klasse nun Sport hatten, weniger schön war es, dass die der 2. eine Freistunde hatten. Herr Toshiba pfiff sie natürlich immer zurück und meckerte sie auch an, doch den jungen Omegas war es noch immer peinlich, vor allem dank den unpassenden Kommentaren und Zurufen. Die gierigen Blicke lagen auf den ungeschützten Jungen, nur Aki schien davon unberührt. Er fühlte sich, als wenn ihn eine schützende Aura umhüllen würde, da bemerkte er auch, wie Akito ihm zuzwinkerte. Der Kleine drehte sich natürlich weg und bedeckte sein rotes Gesicht. Warum er so nervös wurde, wusste er nicht. Sein Herz schlug schneller und er fühlte sich sehr wohl, das lag wohl an dem Omegapakt, den die beiden geschlossen hatten. Doch es war ein schönes Gefühl, nicht ständig angestarrt zu werden.

„H-Hey, Aki, dir scheint es ja gut zu gehen...", zögerlich wendete sich Kin an Aki. Dieser wurde aus seinen Gedanken gerissen und musste Kins Worte erstmal überdenken. „Was meinst du denn damit?", fragte Aki dann verwundert und legte den Kopf leicht schräg. „Na ja... Ich habe gehört, dass einige Alphas dich angegriffen haben...", murmelte er leise. „Ah. Das ist schon in Ordnung. Mich hat ein Junge aus der 2A geholfen.", erwiderte Aki mit einem Lächeln. „Was? Ein Alpha hat dir geholfen?", Kin setzte sich zu Aki auf eine Bank. Eigentlich sollten sie Klimmzüge machen, aber das schien die beiden wenig zu interessieren. „Was? Nein, nein... Einer aus der Omega Klasse.", erklärte Aki. „Was?!", Kin war total erstaunt, „Aber die 2B der Omega Klasse ist doch voller hochwertiger Omegas. Also die haben super Noten und sehen total toll aus.". Also das war Aki neu. Aber das erklärte die ganzen gut aussehenden Jungs und Mädchen um Tama herum. „Oh... Stimmt ja... Na ja. Wir gehen heute in ein Café. Willst du mitkommen?", fragte Aki dann. Kin schüttelte nur den Kopf. Er wollte noch etwas sagen, doch da pfiff der Lehrer die beiden schon zusammen.

12:00
Es ist Zeit für das Mittagessen. Kin und Aki gehen zusammen in die Cafeteria. Wie immer ist Akito mit anderen Alphas zusammen. Doch dieses Mal sind es andere Alphas. Unter ihnen auch der schwarzhaarige Schönling mit den giftigen Augen. Sofort fällt sein Blick auf Aki und Aki fühlt sich, als ob ihn ein Sperr mit Gift durchs Herz gerammt wird. Kin scheint etwas ähnliches zu spüren und so klammert er sich an Aki, um ihn dann weg zu schieben. Als sie endlich aus dem Sichtfeld verschwunden sind, erwacht Aki aus seiner Starre. „Was war das denn...? Hasst mich denn jeder Alpha...?", fragte er Kin verzweifelt und dieser zuckt nur mit den Schultern.

Da kommen auch schon Akis Schutzengel. „Purzelchen!!! Huhu! Hier drüben!", Aiko ruft den beiden begeistert zu. „Da hast du dir ja schöne Feinde gemacht. Weißt du, wer das ist? Nö! Natürlich nicht! Sein Name ist Akuma Gaara. Er ist in der 3B. Die Klasse ist allgemein als „böse" bekannt. Er ist zwar heiß, aber echt fies. Es gibt sogar Gerüchte, dass er einige seiner Omegas getötet hat!", Aiko kommt mit jedem Wort näher und am Ende trennt sie nur 1 Zentimeter von Aki. Dieser ist ängstlich an eine Wand zurückgewichen. „Ah... Okey...? K-Kannst du mir bitte etwas mehr Platz geben...?", fragte Aki zögerlich. „Nein!", rief Aiko nur, schnappte seinen Arm und rannte los.

Heute gab es Nudeln mit Rinderfleisch. Aiko redete die ganze Zeit nur über Shiro Tama und all die Alphas, die er schon abblitzen lassen hat. Aki konnte es immer weniger fassen, dass genau diese Person heute mit ihm in einem Café sitzen wird. Sein ganzes Leben lang wurde er gemieden und jetzt das? Ist es Glück oder Pech? Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als ihn jemand von hinten umarmte und zärtlich seinen Hals küsste. Es war Akito. Für kurze Zeit vergaß Aki, dass er mit ihm einen Pakt geschlossen hatte. „W-Was machst du da?!", fragte er panisch. Akito stoppte und hob eine Augenbraue. „Darf ich meinen Omega etwa nicht küssen?", fragte er dann ironisch. „D-Doch...", murmelte Aki leise und wurde rot wie eine Tomate. Er vergrub sein Gesicht dann in Akitos Brust, um den Blicken der anderen zu entkommen. Akito fuhr ihm sanft durchs Haar. Nach einigen Minuten löste sich Aki wieder und sah hoch zu Akito, dieser schmunzelte nur. „Ich muss dann gehen. Ich habe den starken Verdacht, mein Lehrer hasst mich.", Akito lachte leicht und trennte sich dann von Aki.

Kin starrte Aki mit offenen Mund an. „D... Du bist sein Omega...?", er schien sichtlich begeistert. „Oho! Unser kleiner Purzel packt ja ordentlich an! Wie war es? Konntest du danach nicht mehr laufen?", Aiko fing an zu lachen und Aki starb innerlich. Doch Haruko war schon zur Stelle und knallte Aiko die Schüssel mit Nudeln ins Gesicht. Danach war Ruhe. Und Aiko war wütend. „Wenn ihr mich nun entschuldigt... Ich sollte um mein Leben rennen.", und schon nahm Haruko die Beine in die Hand und rannte schneller als das Licht ihr folgen konnte. Und Aiko hinterher. „... Sollen wir... Ihnen folgen...?", fragte Kin verunsichert. „Ne, lass mal... Die machen das schon.", erwiderte Aki und stand auf, um sein Geschirr wegzuräumen.

16:00
Der harte Schultag ist endlich vorbei. Nun könnte Aki nach Hause und in seinem Bett verschwinden. Doch plötzlich stupste jemand seine Schulter an. Er drehte sich um, doch da war niemand. Verwundert drehte er sich zurück und wurde von Tama überrascht. „Ahhh!", schrie er, als er einige Schritte zurück stolperte. Tama lachte leicht: „Bekomm jetzt ja keinen Herzinfarkt. Schon vergessen? Wir haben ein Date.", ein warmes Lächeln lag auf deinen Lippen. Doch bei dem Wort „Date" wurden Akis Öhrchen ganz rot. „Na komm, wir wollen ja nicht länger als nötig in der Schule verharren.", Tama nahm Akis Hand und zog ihn dann sanft mit.

Sie liefen Hand in Hand durch die Stadt und Aki starrte die ganze Zeit auf den Boden. Er würde gern eine Unterhaltung anfangen, doch wusste er nicht, worüber er reden sollte. Immerhin war Shiro Tama die Madonna unter den Omegas. „S-Sag mal... Warum lehnst du jeden Alpha ab...?", fragte er dann doch. Sofort bereute er seine Frage und griff fester Tamas Hand. Tama blieb stehen und drehte sich zu Aki um. Er lächelte sanft. „Das kann ich dir vielleicht später mal erzählen.", es schien zwar nicht so, aber Aki war sich sicher, dass Tama nun sauer auf ihn war. Also blickte er traurig auf den Boden. „Schon gut, du bist nicht die erste Person, die mich das fragte.", Tama tätschelte Aki vorsichtig, um ihm zu zeigen, dass es schon gut ist. Aki nickte sanft und sah wieder auf. Auch er lächelte jetzt.

Nun ging es weiter zum Café. Es war ein schönes Café mit ganz vielen Blumen und Kätzchen. Der Name war französisch, also wagte es Aki noch nicht mal, an die Aussprache zu denken. Er hasst französisch. Sie setzten sich auf den Balkon und bestellten beide Tee und etwas Kuchen. Erdbeertorte. Lecker.

„Dein Name ist Black Aki, nicht wahr?", fragte Tama und nickte zur Bestätigung. „Ich habe heute deinen Alpha gesehen. Eigentlich ist dein Alpha der Grund, warum ich mit dir reden wollte.", als Tama seinen Satz beendete, sah Aki ihn verwundert an. „Akito... An sich ist er kein schlechter Alpha. Er sorgt sich um seine Freunde, auch wenn er es nicht gern zugibt. Aber er hat gefährliche Freunde. Er hat die Eigenschaft, dass ihn andere schnell bewundern. Aber... Die Bewunderung geht so weit, dass sie es unerträglich finden, wenn er einen Omega hat. Sie denken, er wäre beschmutzt und dann werden sie alles dafür tun, ihn davon zu befreien. Verstehst du?", Aki wurde kreidebleich. Also wollten ihn diese Alphas wirklich umbringen...? Aber sie sind doch Schüler. Er ist doch selbst noch ein Kind. Soll das ein Witz sein?! „U-Und was soll ich jetzt tun...?", fragte er vorsichtig. Tama trank etwas von seinem Tee und schwieg kurz. „Nichts. In der Tat kannst du nichts tun. Aber deine Freunde. Die zwei Mädchen und dein Alpha. Dass bis jetzt nur Shi Shu und seine Handlanger dich angegriffen haben, ist ein Wunder. Es muss an der Präsenz deiner Freunde liegen. Aber keine Sorge. Mit der Zeit werden diese Idioten schon verstehen, dass du Akito nicht schadest. Sei einfach vorsichtig die nächste Zeit und geh nicht allein nach Hause.", wenn Tama das sagt, fühlt sich Aki plötzlich so sicher. „Danke. Als sie dich gesehen haben, sind sie ja auch sofort weggerannt.", Aki musste leicht lachen. „Das funktioniert ja aber leider nicht bei jedem. Wenn mein Lehrer auch so wäre und vor mir davon rennen würde, wäre der Unterricht weitaus erträglicher.", daraufhin musste Aki laut lachen und Tama schmunzelte. Die beiden redeten noch eine Weile. Die Stimmung wurde immer lockerer.

Doch dann fühlte Aki dieses Gefühl wieder. Als ob man sein Herz durchbohren würde. Auch Tama schien es zu bemerken. Sein Gesichtsausdruck wurde ernst: „Komm, gehen wir...", er legte das Geld auf den Tisch, nahm Akis Hand und verließ mit ihm schleunigst das Café. Er bog in eine Gasse ein, um dem Trubel zu entkommen, doch da wurden sie bereits erwartet. Einige Alphas standen vor ihnen und hinter ihnen auch.

„Welch lieblicher Anblick... Die Madonna und die kleine Schlampe...", die Worte des Jungen hörten sich wie ein Todesurteil an.

Omegaverse: Bara OberschuleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt