Als Draco endlich mit seinem teuren Familienschlitten die Auffahrt hoch fuhr und das Fahrzeug vor der großen Doppelgarage ihres neuen Eigenheimes abstellte, konnte Hermine ihren kleinen Wirbelwind nicht mehr länger halten. Seit einer Stunde wechselte der kleine Knirps schon zwischen drei Fenstern hin und her, die den besten Blick zur Straße gewehrten, damit er ja nicht die Ankunft seines Daddys verpassen würde. Als er dann endlich Draco's Wagen erkannte, gab es für den ungeduldigen Scorpius kein Halten mehr. Nicht einmal die Haustüre, die er eigentlich gar nicht erreichen und öffnen konnte, war für ihn ein Hindernis. Staunend und auch mit etwas Sorge sah Hermine ihrem Söhnchen hinterher, der die schwere Eingangstüre offenbar völlig unbewusst mit Magie geöffnet hatte.
Seit über fünf Tagen, genau genommen seit dem Wohltätigkeitsgalaabend, war es Draco nicht mehr möglich gewesen, seinen kleinen Sohn zu besuchen, was Scorpius sehr beschäftigt und geknickt hatte. Unzählige Male hatte er seiner Mummy deshalb mit bohrenden Fragen den Bauch gelöchert, warum Draco denn nicht mehr zu Besuch kommen würde. Der jungen Mutter war es sichtlich schwer gefallen, ihren kleinen Sohn so niedergeschlagen zu sehen und auch all ihre Versuche der Aufmunterung hatten kaum gefruchtet oder dem Jungen seine Sorgen genommen. Gestern früh war dann endlich eine Eule von Draco eingetrudelt, in der er mit wenigen Worten mitgeteilt hatte, dass er die Beiden am nächsten Tag gegen Vormittag abholen und zum Flughafen bringen würde.
Bedauerlicherweise war Hermine immer noch nicht klar, ob Draco an der Eltern-Kind-Kur nun teilnehmen oder sie und ihren Sohn nur zum Flughafen bringen würde. Vor Aufregung und Nervosität über den herbeigesehnten Besuch seines Daddys, hatte die kleine Malfoy-Mini-Ausgabe die Nacht über kaum richtig Ruhe und Schlaf finden können, weshalb der Junge und auch seine Mutter nun den heutigen Morgen über deutlich mit ihrer Müdigkeit kämpften. Hermine konnte nur hoffen, dass Scorpius im Flugzeug etwas Schlaf finden würde, was ihm letztendlich beim Überwinden des Jetlags etwas helfen könnte.
Kaum hatte der blonde Zauberer die Wagentür hinter sich geschlossen, stürmte bereits ein kleines blondes Energiebündel über den Rasen auf ihn zu.
„Daddy!!!!"
Der Ältere kam dem Jüngeren jedoch mit ebenso eiligen Schritten entgegen und ließ sich schließlich auf seine Knie hinab, um das Kind herzlich in seine Arme zu ziehen. Scorpius warf sich mit einem breiten Lächeln in die Arme seines Vaters, der die Umklammerung ebenso sehr innig und sehnsüchtig erwiderte. Mit einem warmen Gefühl in der Bauchgegend sah Hermine, angelehnt am Haustürrahmen, dabei zu, wie liebevoll, wehmütig und beinahe etwas schmerzlich ihr ehemaliger Geliebter mit geschlossenen Augen den gemeinsamen Sohn an seine Brust drückte. Offenbar hatte nicht nur Scorpius seinen Gegenüber vermisst.
„Daddy du wieder da.", nuschelte der kleinere Blonde dumpf in das hellblaue Hemd des Älteren, während Draco seinem Sohn einen Kuss auf den hellblonden Schopf drückte.
„Natürlich Cowboy.", murmelte der junge Vater zurück und ließ seinen Sohn nur sehr widerwillig los, der sich aber gerade vom Oberkörper seines Daddys los zu machen versuchte.
Mit sehnsuchtsvollen Augen sah er schließlich zu dem Erwachsenen hoch, nachdem sich beide Jungs wieder voneinander getrennt hatten.
„Du nicht mehr gekommen. Ich immer warten, aber du nicht kommen.", erklärte Scorpius verunsichert. „Du mich nicht mehr lieb haben?"
„Oh Salazar.. Natürlich Spatz.", entfuhr es Draco erschrocken, worauf er seinen Sohn erneut in eine feste Umarmung zog und ihm einen Kuss auf die linke Wange setzte.
„Ich hab dich unendlich lieb, Scorp. Vergiss das nicht. Hörst du? Ich.. ich konnte nur ein paar Tage nicht kommen. Das tut mir so schrecklich leid. Aber das bedeutet nicht, dass ich dich nicht mehr lieb habe. Verstehst du das?", erklärte er besorgt und fühlte, wie seine kleine Kopie in seiner Umarmung eifrig nickte.
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Sur votre main - pour la vie
FanfictionHermine Granger bittet ihren ehemaligen Schulkameraden Draco Malfoy um ein Gespräch, was den blonden Zauberer gehörig aus der Bahn werfen wird. Und nicht nur ihn..