Du bist nicht mehr meine Schwester

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Ich drückte ihn von mir weg, obwohl ich das ja eigentlich gar nicht wollte.

Wie konnte ich das nur zulassen? Vor ner Woche hab ich ihn noch ein Messerr reinrammen wollen, und jetzt hatten wir uns geküsst.

Du hast aber erwiedert, machte mich mein Unterbewusstsein schlecht.

Ja ich hatte erwiedert, aber nur zwei Lippenbewegungen.

Ich wollte ihm grad eine klatschen und hob schon meine Hand, doch er hielt sie fest.

"Mal nicht frech werden, kleines" raunte er mir zu.

Ich zog meine Hand weg und schubste ihn etwas von mir weg

"Hör zu, das war ein Fehler. Du bist immernoch mein Feind und ich bin nicht so wie meine Schwester. Mich kann man nicht um den Finger wickeln. Ich hab kein Bock benutzt zu werden und werde dir nie etwas über die Rebellen oder sonst was erzählen!"

"Kathy" flüsterte er und sah mich an. Omg diese Augen. Zusammenreißen Kathy.

"Ich würd dich nie benutzen oder sonst was. Ich konnte grade nur nicht wiederstehen." er strich mit seinem Finger über meine Lippen.

Das reicht jetzt.

Langsam löste sich die versteinerte Kathy und kam immer weiter hoch.

Für wen hällt er sich eigentlich?

Ich schubste ihn weg, starrte ihn böse an.

Ich hab kein Bock auf Gefühle!

Er kann mit mir nicht einfach machen was er will. Ich lass mich nicht rumschubsen oder ergebe mich Typen. Auf keinen Fall.

Außerdem hab ich im Moment ganz andere Probleme. Meine Gedanken schweiften zu Leila. Ich muss nun ernsthaft mal mit ihr reden.

Ich ließ Rhys einfach so stehen und machte mich auf die Suche nach Leila.

Sie stand an der Bar. Mit ihm. Ich musste mich zusammen reißen nicht gelich Amok zu laufen und ging schnur stracks auf die beiden zu. Ich riss Leila das Getränk aus der Hand und schmiss es zu Boden. Es zersplitterte in tausend Teile und machte ein schepperndes Geräusch. Ich starrte sie hasserfüllt an und wollte gerade los legen aber mir fiel Leila ins Wort: "Kathy bitte, lass uns das wo anders besprechen" .

Erst jetzt bemerkte ich alle Augen die auf uns lagen und uns neugierig anguckten.

Wiederwillig willigte ich ein und verließ mit Leila und Shane den Raum.

Im Zimmer angekommen saß Rhys auf dem Bett. Na toll...

Ich fing an:" Leila wie kannst du nur, ich dachte du wärst meine Schwester. Aber du machst mit dem Feind rum. Was soll das?

Ich hab Taylor beim Kampf getroffen, doch als er dich gesehen hat, mit ihm da" mit einer abwertenden Bewegung deutete ich auf Shane " hat er uns verstoßen und verbannt. Wir werden jetzt verspottet.

Und ich hänge da mit drin. Du verrätst uns". Ich ließ meiner Wut freien Lauf.

"Kathy bitte. Ich liebe ihn". Ich lachte spottend auf.

"Wir hätten nach hause gekonnt. Raus aus dieser Hölle. Das ist alles deine Schuld. Wir haben jetzt nichts mehr."

"Ich hab ihn" sagte sie und sie sahen sich verleibt an.

"Omg bitte erspart mir das ok? Er nutzt dich doch eh nur aus, bist du so dumm?

Das sind Soldaten, die uns töten wollen, etwas über die Rebellen erfahren wollen".

Ich schrie sie an und war warscheinlich knallrot.

"War ja klar, dass du so denkst Kathy, deine Gefühle sind doch eh schon längst tot."  Beleidigte sie mich da grad etwa?

"Das ist auch besser so, dann ende ich wenigstens nicht so wie du". konterte ich.

"Kathy bitte glaub mir, wir mögen uns. Er gibt mir das Gefühl von Geborgenheit.

Wir können hier doch in Frieden leben."

"Sag mal haben dich alle guten Geister verlassen? Sie wollen unsere Brüder, Schwestern und Freunde töten. Sie sind das komplette Gegenteil von uns. Sie dienen der Lady, die Frau, die unser Land den Berg runter lassen geht. Die Frau, die wir so verachten, die wir töten wollen. Sie lässt Kinder sterben, erhöht steuern sodass Menschen sich kein Essen mehr kaufen können!" ich kam gerade richtig in Fahrt.

"Das habe ich nicht vergessen. Aber Shane hat mich überzeugt und mir Sachen anvertraut".

"Das hat er sich doch alles ausgedacht um an dich ran zu kommen. Ich fass es nicht, wie tief du gesunken bist. Aber mach es, von mir aus. Verreck an deiner Liebe.

Aber komm dann nicht bei mir an, wenn du begriffen hast, dass er dir was vorspielt.

Du bist nicht länger meine Schwester. Du hast uns verraten, mich direkt mit. Lass mich in Ruhe und verpiss dich einfach mit deinem Shane".  Ich war noch nie in meinem Leben so wütend.

Jetzt sah sie mich wütend an. " Tja, so etwas wie Freude oder Mitgefühl kann man ja von dir nicht erwarten. Das harte Leben hat dich verändert, Kathy. Du bist nicht mehr die, die du früher einmal warst. Weißt du was, du tust mir Leid.

Du bist einsam und hast keine Gefühle. Das einzigste was du kannst ist töten. Du wirst nie so ein Glück haben wie ich, weil du zu kalt bist. Da dran wirst du kaputt gehen und in ein Loch versinken und du hast niemanden. Aber meinen Mitleid kriegst du nicht mehr".

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Rhys Sicht;

Kathy und Leila stritten sich. Und zwar nicht ohne. Dann haute Leila was richtig krasses und verletzendes raus. Ich blickte gespannt zu Kathy, weil ich ihre Reaktion wissen wollte.

Für einen Moment fiel ihre Maske. Sie sah traurig aus und irgendwie verwundbar. Doch dann wurde sie 1000 mal härter. Sie schluckte und starrte sie Hasserfüllt und Wütend an. Aufeinmal drehte sie sich um zum Bett, auf dem ich saß, griff unter das Kopfkissen und holte ein scharfes Messer hervor. Danach ging sie zur Tür, riss sie auf und rannte weg.

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Bad soldierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt